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Pearl Harbor

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KRIEGSGESCHICHTEN OHNE ENDE. Dietmar Kesten 14.12.04 16:16
KRIEGSGESCHICHTEN OHNE ENDE. werner 16.12.04 12:30
KRIEGSGESCHICHTEN OHNE ENDE. Dietmar Kesten 16.12.04 19:34

werner schrieb:

» amerika ist nicht mehr fähig(und das schon vor
» bush)tatsachen,ob nun im kino oder anderen
» medien,als tatsachen zu akzeptieren.wo noch in den
» 70. jahren schonungslos das massaker an den
» indianern (wiegenlied vom totschlag) gezeigt
» wurde,oder in den 80. jahren schon wesentlich
» seichter die kriegsgreuel des vietnamkrieges in
» "platoon" oder de palmas "die verdammten des
» krieges" verarbeitet worden sind,trauen die
» mainstream produzenten von heute dem amerikanischem
» volk dieses nicht mehr zu und verkitschen alles
» tragische der us geschichte so,dass es trotz
» geschichtlich bewiesener niederlage als sieg am
» ende des film herüberkommt.während im kino der
» moment der niederlage zu sehen ist,bekommt der us
» (und wir)zuschauer aber trotzdem einen sieg zu
» sehen,so sehr werden die bilder manipuliert.während
» um den schwarzen soldaten herum die schlachtschiffe
» in flammen aufgehen und hunderte kameraden
» sterben,holt dieser mit seinem MG ein japanisches
» flugzeug vom himmel.dieser abschuss ist es dann,
» der mit freudengeschrei und bombastischer musik dem
» zuschauer vorspielt- wir sind die wahren helden,uns
» kann niemand bezwingen! wir dürfen uns schon in den
» kommenden jahren freuen,wenn uns amerika die
» heldentaten aus dem irak auf die leinwand
» zaubert.dann können wir sehen wie 10 mutige marines
» einen ganzen strassenzug von verbrechen
» säubern...und es wird uns als heldenepos
» verkauf.wenn juckt da schon guantanamo oder abu
» g.... wie war noch gleich der name diese
» gefängnisses?


Im Kino des Krieges siegen immer die, die
die Moral auf ihrer Seite haben.
Robert KURZ nannte das zuletzt "Blutige
Vernunft" (nachzulesen in "Essays zur
emanzipatorischen Kritik der kapitalistischen
Moderne und ihrer westlichen Werte",
Bad Honnef, 2004).
Die dort vertretene These, dass es nie einen
bürgerlichen Fortschritt gab, sondern nur
reaktionäre Rückschritte, mündet in das Ende
der Modernungsgeschichte ein, die mit Blut und
Massakern erkauft worden ist.
Die Wertvergesellschaftung ist
"Zurichtungsideologie" ebd. S. 19),
die sich in der Durchsetzung dieser
Kriegsabenteuer manifestiert.

"Pearl Harbor" steht für eben diese Zurichtung.
Der Film gehört mit zu den reaktionärsten
Filmleinwand'anbenteuern', die es gibt.
Was mich, als eifrigen Kinogänger verwundert,
ist, dass kein Aufschrei durch die
Kinosäle geht.
Aber es ist ja nicht nur "Pearl Harbor",
der die Sichtweise von den guten Menschen,
die das Herz am richtigen Fleck haben,
offen zur Schau stellt, es ist insgesamt
das amerikanische Kino, das den Heldenmut
forciert ins Bewusstsein hämmert.
Die "Heldentaten auf der Leinwand", wie Sie
schreiben, sind die Heldentaten der
täglichen gigantischen Bildfeuererwerke, die
auf uns einprasseln.
Hinter im Kino johlt die Etappe, während vorne
die Klischees triumphieren.
Wir werden immer weiter in diesen Prozeß
mit einbezogen, bis wir selber
drankommen.

Dietmar Kesten 16.12.04 19:34