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Amadeus - Director's Cut

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Amadeus - Director's Cut
Tom Hulce, Elizabeth Berridge
USA 2001 - Regie: Milos Forman - Darsteller: F. Murray Abraham, Tom Hulce, Elizabeth Berridge, Simon Callow, Roy Dotrice, Christine Ebersole, Jeffrey Jones, Charles Kay - Prädikat: besonders wertvoll - FSK: ab 12 - Länge: 180 min. - Start: 28.2.2002
Beschreibung

„Amadeus – The Director’s Cut“, die Special Edition 2002 nach dem in London und am Broadway gefeierten Bühnenhit von Sir Peter Shaffer, wurde um 20 Minuten Handlung, Musik und Sound erweitert, die in der originalen Kinoversion von 1984 nicht zu sehen zu hören waren. Regisseur Milos Forman, Sir Peter und Produzent Saul Zaentz stimmten der neuen Fassung enthusiastisch zu.

Der ursprüngliche Kinofilm „Amadeus“ über Wolfgang Amadeus Mozart und seinen Gegenspieler Salieri gewann 1985 acht Oscars: als Bester Film, für die Regie, Hauptdarsteller F. Murray Abraham, Peter Shaffers Drehbuch nach seinem Stück, für Ausstattung, Kostüme, Make-up und Ton.

Regisseur Milos Forman und Produzent Saul Zaentz haben bereits 1976 mit „One Flew Over the Cuckoo’s Nest“ (Einer flog über das Kuckucksnest) die fünf wichtigsten Oscars abgeräumt. Das Theaterstück „Amadeus“ wurde vom Autor Sir Peter Shaffer selbst für den Film bearbeitet. Die begehrten Hauptrollen übernahmen F. Murray Abraham als Antonio Salieri, der von Eifersucht geplagte Komponist des 18. Jahrhunderts, und Tom Hulce als unglückliches Opfer von Salieris Hass: Wolfgang Amadeus Mozart, das kindliche Genie, dessen Musik den Film dominiert.

Der umfangreiche Soundtrack wird vom britischen Orchester Academy of St Martin in the Fields unter Leitung von Sir Neville Marriner gespielt. Marriner gründete dieses Orchester Ende der 50er-Jahre. Anders als die Bühnenversion erweitert der Film „Amadeus“ die dramatische Handlung zu einem musikalisch opulenten Fest zu Ehren des unsterblichen Komponisten.

Die renommierte Choreografin Twyla Tharp richtete die Ballette aus Mozarts Opern für den Film so ein, wie sie zu seiner Zeit getanzt wurden. „Amadeus“ entstand fast ausschließlich in Milos Formans Heimat, der Tschechoslowakei, wobei die Szenen aus „Don Giovanni“ im berühmten Prager Tyl-Theater gedreht wurden – genau dort, wo Mozart 1787 die Uraufführung dirigierte.

Shaffer bezeichnet sein Stück als „Fantasia nach Tatsachen“. Anlass für seine Beschäftigung mit der Komponisten-Vita waren Gerüchte, die Anfang des 19. Jahrhunderts hartnäckig tradiert wurden: Mozart sei von seinem Rivalen Salieri vergiftet worden, jenem erfolgreichen Hofkomponisten, den die Erkenntnis der eigenen Mittelmäßigkeit angesichts des göttlich inspirierten Genies Mozart in den Wahnsinn trieb.

Dieser Konflikt geht jedoch weit über die persönlichen Probleme der Protagonisten hinaus: In Mozart und Salieri wird das Verhältnis des Menschen zu Gott thematisiert – nämlich die Schwierigkeit, einem Gott zu dienen, der allzu oft als irrational, willkürlich und voll spöttischer Grausamkeit erlebt wird. Es geht um den universellen Konflikt zwischen Genie und Mittelmaß; und in Mozarts tragischer Vita steht der traurige Umstand im Vordergrund, dass einem epochemachenden Künstler seine Leistung schlecht gelohnt wird: Die Gesellschaft treibt ihn in den Ruin.
Text & Foto: Warner Bros.