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Berlin: Sinfonie einer Großstadt

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Berlin: Sinfonie einer Großstadt
Paul-Lobe-Haus
Deutschland 2002 - Regie: Thomas Schadt - Prädikat: wertvoll - FSK: ab 0 - Länge: 75 min. - Start: 11.4.2002
Beschreibung

Berlin befindet sich heute, im zweiten Jahrzehnt nach dem Fall der Mauer, in einer einzigartig lebendigen und spannenden Phase von Aufbruch und Umbruch. Spuren der Geschichte treffen energiegeladen auf eine neu entstehende Stadt. Genau der richtige Moment, meint der Dokumentarfilmer Thomas Schadt, um Walter Ruttmanns Filmklassiker "Berlin. Die Sinfonie der Großstadt" neu zu interpretieren.

75 Jahre nach Ruttmanns aufsehenerregendem Werk ist im Auftrag des SWR eine neue Berlin-Sinfonie entstanden, die unübersehbar an ihr Vorbild anknüpft: ein Stummfilm in Schwarzweiß; eine Klang- und Bildsinfonie, in der Musik und Film gleichberechtigt nebeneinander stehen und sich zu einem gemeinsamen Ganzen verbinden.

Auch Schadt spürt, einem Tagesablauf folgend, dem Motiv "Stadt" nach und findet es an den unterschiedlichsten Orten: Bei der Silvesterfeier am Brandenburger Tor und der Beobachtung von Menschen bei der Arbeit und in ihrer Freizeit; in der Gedenkstätte Hohenschönhausen, im Reichstag und bei der Raubtierfütterung im Zoo.

Die Neufassung mit dem leicht veränderten Titel "Berlin: Sinfonie einer Großstadt" ist indes kein bloßes Remake: Der ungetrübten Faszination, die Berlin auf Walter Ruttmann ausübte, setzt Schadt seine eigene Sichtweise der Stadt entgegen. Und die Musik von Iris ter Schiphorst und Helmut Oehring, die keine Sinfonie im klassischen Sinne mehr sein will, reflektiert die Brüche von 75 Jahren Geschichte ebenso wie die Bild- und Erzählsprache der neuen "Sinfonie".

So zeigt der Film die Stadt von heute: 75 Jahre älter, voller Geschichte und Vitalität, Eleganz und Hässlichkeit. Eine ausgezeichnete Hauptdarstellerin für seinen Film, meint Schadt: "Die Stadt ist voller Pickel. Sie pubertiert. Und diese Zeit, in der Altes verwischt wird und Neues entsteht, ist doch die spannendste."
Text & Foto: SWR