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A Bride of the Seventh Heaven

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A Bride of the Seventh Heaven
"A Bride of the Seventh Heaven"
Finnland 2003 - Originaltitel: Jumalan Morsian - Regie: Markku Lehmuskallio, Anastasia Lapsui - Darsteller: Jana Hudi, Ljubov Lapsui, Angelina Serotetto, Viktoria Hudi, Juri Toholja, Grigory Anaguritchi, Vera Horotetto, Viktor Hudi - Länge: 85 min. - Start: 16.9.2004
Beschreibung

Wo der Fluss Seregg Ngyne entspringt, dort begann sie, die sieben Zöpfe hat, zu singen. Sie, die sieben Zöpfe hat und eine Krone aus Metall, Sie ist eine Braut Gottes. Über drei Flüsse hinweg können die Menschen das Klingeln ihrer Schlittenglocken hören. Der Besatz ihrer Mütze ist weißer als der erste Winterschnee.

Der Film NUMD SJARDA entstand in den Jahren 2002 und 2003 mit Unterstützung der ortsansässigen Nenet in der Tundra der Halbinsel Jamal. Die Nenet sind ganz normale Menschen, Amateurschauspieler. Die Hauptrolle spielt eine alte Nenet-Frau namens Syarda; ihr vollständiger Name lautet Numd Syarda. Das Wort Num bedeutet ‘Himmel’ und ist zugleich der Name des höchsten Gottes der Nenet. Syarda bedeutet ‘geknüpft an’ oder ‘eingesperrt’. Wörtlich bedeutet also Numd Syarda ‘geknüpft an Num‘ oder ‘verbunden mit Num‘.

Der Film handelt von Einsamkeit, von einer einsamen alten Frau, die einem blinden Mädchen namens Ilne ihr Leben erzählt. Der Name Ilne bedeutet soviel wie ‘Lebensspenderin’. In der Kultur der Nenet, von der Vergangenheit bis zum heutigen Tag, kann ein kleines Mädchen vor oder nach der Geburt dem Gott Num versprochen werden. Normalerweise geschieht das nach der Geburt des Kindes, wenn sein Geschlecht bekannt ist. Das Mädchen mag dem Gott für jeweils drei, vier oder fünf Mal sieben Jahre versprochen werden, oder sogar für die gesamte Dauer seines Lebens. Das Versprechen gilt von der Geburt an. Wenn die Zeit abgelaufen ist, kann die inzwischen erwachsene Frau einen irdischen Ehemann als Lebenspartner nehmen. Im Film wurde Syarda entsprechend der Vorhersage eines Schamanen schon vor ihrer Geburt dem Gott versprochen.

Das Drehbuch stammt von Anastasia Lapsui und basiert auf Erfahrungen, die sie selbst gemacht hat. Als junges Mädchen war sie einige Jahre lang blind und besuchte oft eine alte Frau, die allein in einem Nachbarzelt lebte. Die beiden freundeten sich miteinander an, und die alte Frau erzählte Anastasia Lapsui von ihrem Leben, das einem Gott versprochen war. Ihre Geschichte erzählt der Film.
Text & Foto: Freunde der deutschen Kinemathek