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Cavale - Auf der Flucht

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Cavale - Auf der Flucht
Catherine Frot als Jeanne
Frankreich / Belgien 2002 - Originaltitel: Cavale - Regie: Lucas Belvaux - Darsteller: Lucas Belvaux, Catherine Frot, Dominique Blanc, Ornella Muti, Gilbert Melki, Patrick Descamps, Olivier Darimont, Alexis Tomassian - Fassung: O.m.d.U. - Länge: 111 min. - Start: 22.7.2004
Beschreibung

Nach 15 Jahren gelingt Bruno Le Roux (Lucas Belvaux) die Flucht aus dem Hochsicherheitstrakt. Der Terrorist will noch immer die Massen mit Waffengewalt befreien. Aber die Zeiten haben sich geändert, die Kämpfer seiner revolutionären Volksarmee sind vom Glauben abgefallen. Selbst die geliebte Jeanne (Catherine Frot) führt nun ein bürgerliches Leben als Lehrerin mit Mann und Kind in Grenoble. Auch wenn sie wollte, könnte die ständig Beobachtete nichts für ihn tun...

Bleibt noch Jacquillat (Patrick Deschamps), der örtliche Pate. Aber der lässt ihn abblitzen: Die Jagd auf Bruno gefährdet seine Geschäfte, die Blutspur des Flüchtigen macht ihm Angst. Da trifft der Terrorist auf die süchtige Agnès (Dominique Blanc). Ein Dealer will sie zusammenschlagen, Bruno steht ihr bei und rettet ihr bei einer Überdosis das Leben. Sie bietet ihm Unterschlupf. Haben die Gejagten noch eine Zukunft?

Die atemlose Verfolgungsjagd auf einen maskenwechselnden Terroristen als Charakterstudie eines Mannes, der für idealistische Parolen vom "bewaffneten Widerstand" gnadenlos über Leichen geht und ausgerechnet für eine Süchtige zum Schutzengel wird. AUF DER FLUCHT stellt die peinliche Frage nach der Faszination politischer Gewalt, der Grausamkeit von Welterlösungsillusionen - damals und heute.

Ein cineastisches Experiment der Extraklasse liefert Lucas Belvaux mit seiner faszinierenden Trilogie UN COUPLE ÉPATANT, CAVALE und APRÈS LA VIE. Wie im richtigen Leben überkreuzen sich an wenigen Tagen während einer Terroristenjagd in Grenoble die Handlungsstränge; aus Nebendarstellern eines Teils werden die Hauptdarsteller des anderen. Jeder Charakter lebt im eigenen Universum, in das man Einblick gewinnt, sobald man den Film wechselt. Das Ergebnis: Drei Filme, drei grundverschiedene Genres, jedoch dieselben Menschen, manchmal sogar die gleichen Szenen. Allerdings mit wechselnden Blickwinkeln und Techniken. So steht jede Geschichte, obwohl mit den anderen verknüpft, letztlich für sich allein.
Text & Foto: Kool