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Alles auf Zucker!

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Dani Levy hat einen Film gemacht Gershon Pollatschek 23.1.05 23:18
Dani Levy hat einen Film gemacht 26.1.05 18:21

Zählen wir doch mal zusammen. Die fette Jüdin, die immer nur futtert und kein Deutsch kann sondern eben nur jüdisch und dann am Ende vor Männern durch die Gegend tanzt und dazu Jassu ruft. Der lüsterne und natürlich auch dicke Jude, der es im Puff mit der Palästinenserin treibt. Die keusche Tochter aus religiösem Hause die sich als schamloses Luder entpuppt. Und natürlich ist die ganze Mischpoche eigentlich nur hinter dem Geld her und das mit der Religion ist sowieso nur Kasperletheater.

Dany Levy hat einen Film gemacht. Ich schäme mich für ihn. Ich habe mich geschämt im Kino zu sein. Ich wäre am liebsten im Erdboden versunken. Dani Levy ist Jude und darum darf er das, so einen Film machen. Der Film ist lustig, die Leute im Kino haben gelacht. Dani Levy weiss was er tut. Vielleicht weiss er nicht warum er es tut. Vielleicht weiss er nicht warum er so gerne die Juden durch den Kakao zieht und sich dabei als Jude, der ja gar nicht so ist wie diese blöden Religiösen, feiern lässt.

Die Kritiken sagen dass Dany Levy etwas geniales gelungen ist. Alle durchweg positiv und auch im Gästebuch amüsieren sich alle köstlich. So gut haben die Deutschen auf Kosten der Juden schon lange nicht mehr gelacht. Sind eigentlich schon Verträge mit dem syrischen und ägyptischen Fernsehen geschlossen worden? Denn dieses Meisterwerk würde gut zu der Verfilmung der Protokolle von Zion passen. Nur dass dieser Film eben so wunderbar lustig ist. Und dass ein Jude hier mal das über die Juden sagt, was ja alle schon immer gewusst haben.

Dany Levys Meisterwerk wurde in das Programm der Bundeszentrale für politische Bildung übernommen. Er wird an Schulen gezeigt werden, damit die Schüler Bescheid wissen über die Juden und wie die so sind. Die Schüler werden lachen. Die jüdischen Schüler werden nicht lachen. Sie werden auch nicht lachen, wenn dann in den nächsten Pausen Witze auf ihre Kosten gerissen werden. Und auf Kosten ihrer Schwester oder ihrer Mutter. Einige von ihnen werden sich schämen Juden zu sein und werden alles, aber auch alles daran setzen ihren Mitschülern zu zeigen, dass sie doch gar nicht so sind. Genau wie Dany Levy.

Denn darum hat Dany Levy diesen Film gemacht – um zu zeigen dass er doch gar nicht so ist. Na klar, er ist jüdisch aber dafür kann er doch nix und er ist doch deshalb nicht verklemmt oder isst gefüllten Fisch oder so. Dany Levy denkt vielleicht, dass die Deutschen ihn ganz toll finden wenn er so einen Film macht. Und das Tolle ist – er hat sogar Recht damit, das ist ja das geniale. Und keiner kann ihn an den Karren fahren. Man wird doch mal nen Witz machen dürfen, oder? Zum Beispiel Juden mit Bart und Hut Ajatolla nennen. Ich trage Bart und Hut.

Am Ende sind wir, meine Frau und ich durch die immer noch kichernden Zuschauer hindurch nach draussen geschlichen. Wir haben uns bemüht niemand dabei anzusehen als ob wir dann auch nicht von den anderen gesehen werden würden. Als wir endlich draussen waren, sagte meine Frau nur leise „In was für einem Land leben wir?“ „In Deutschland“, antwortete ich ihr.

Gershon Pollatschek (Homepage) 23.1.05 23:18