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Die große Depression

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Die große Depression
"Die große Depression"
Deutschland 2004 - Regie: Konstantin Faigle - FSK: ohne Altersbeschränkung - Länge: 92 min. - Start: 1.9.2005
Beschreibung

Sind wir Deutsche depressive Jammerlappen oder sind wir einfach nicht ganz dicht?! Der Filmemacher Konstantin Faigle konnte irgendwann einmal den ganzen „Scheißdreck“ in Deutschland nicht mehr hören: das ständige Gejammere, der Pessimismus und die Depression. Und da er dieses Land und seine Sprache liebt und vor allen Dingen Vater wird, hat er beschlossen, mit einem Film der Sache auf den Grund zu gehen: Warum sind die Deutschen so, wie sie sind? Warum haben wir hier diese immense Lust am Jammern und an der Schwarzmalerei? Und warum sehen wir das Glas immer halb leer? Konstantin Faigle will einfach nicht, dass sein Kind in ein „kollektiv depressiv verstimmtes Land” mit einem depressiv verstimmten Vater hineingeboren wird.

Selbst ein chronischer Hypochonder und laut Diagnose seines Arztes depressiv verstimmt, begibt sich der Filmemacher auf eine ethnologische, historische, soziologische und naturwissenschaftliche Reise kreuz und quer durch seine Heimat. Auf dem Weg trifft er prominente Antidepressiva wie Vater Faigle, Pater Anselm Grün, Ludwig II, Alice Schwarzer und Walter Jens.

„Kaum jemand spricht so gerne schlecht über sich wie die Deutschen“, sagt Johannes Rau – aber warum eigentlich? Konstantin Faigle, der für sein Debüt „Out of Edeka“ mit dem Bayrischen Dokumentarfilmpreis ausgezeichnet wurde, hält in seinem zweiten Kinofilm sich selbst und seinen Landsleuten den Spiegel vor. Mit „Die große Depression“ betreibt er satirische Ursachenforschung in Anlehnung an Michael Moore und begegnet auf seinem Roadtrip durch das Land der Dichter und Denker und der Richter und Henker britischen Touristinnen ebenso wie Ludwig II. Dabei sieht er sich mit jeder Menge Klischeevorstellungen, aber auch erstaunlich viel Optimismus konfrontiert und beweist einmal mehr, dass Selbstironie meist wirkungsvoller ist als Selbstkritik. Die freche und vor allem sehr persönliche Doku-Komödie mit dem ernsten Hintergrund, für die Faigle auch Alice Schwarzer oder Walter Jens vor die Kamera bekam, feierte ihre Premiere vor einem begeisterten Publikum beim Filmfest München 2005.
Text & Foto: Timebandits