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Perverse Serientäter sind beliebt! Ponkie Karanicki 4.6.05 01:46

Ein normaler Mann, der bisher keinen psychischen Schaden hatte - soweit der Zuschauer in Kenntnis gesetzt wird - wird zum sadistischen Serienmörder als er Schlimmes durchleidet. Er ersinnt grausame Todesarten und erwählt Opfer aus seiner Umgebung, um diese zu foltern und zu töten. Allen läßt er eine winzige "Rettungschance", die grausamer ist als der Tod.
Das ist doch ziemlich unglaubwürdiger und damit uninteressanter und nicht zuletzt abstoßender Mist.
Die "Kunst" des Films liegt in seiner Perversion. Der Perversion der Tötungsarten, der perversen Augangssituation der beiden Protagonisten (Ein abgewandeltes "Mad-Max-Säge-Spiel") und den ebenso perversen Spielereien die eine Rettung möglich machen soll. Dabei ist die Logik der Handlung schnell verloren gegangen.
Wie der "überraschend erscheinende" kranke Täter die 7 1/2 Stunden der Gefangenschaft der beiden "in seinem Versteck" überstanden hat, ist schlicht unglaubwürdig und wirkt aufgesetzt. (Zudem erwartet man seinen Auftritt spätestens in dem Moment, in dem die Waffe ins Spiel kommt, so daß der Effekt einfach nicht funktioniert.) Die falsche Täterfährte vermag leider auch nicht zu überzeugen. Hier wurden Standard-Drehbuch-Schemata befolgt und der Handlungsablauf in den Sand gesetzt.
Wer sich also an perversen Spielen ergötzen kann und Spannung empfindet, wenn Tötungsarten schwach motiviert, aber abartig sind, ist hier bestens versorgt.
2 Punkte weil der Film jenseits aller (leider alles überschattenden) Abartigkeit immer doch besser ist als "Hollywoodtiefkühlkost".

Ponkie Karanicki 4.6.05 01:46