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Herb, mein Herbst?

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Herb, mein Herbst?
Nadine, Jacqueline, Rose
Schweiz 2004 - Originaltitel: Monotone, mon automne? - Regie: Marie-Jeanne Urech - FSK: ohne Altersbeschränkung - Fassung: O.m.d.U. - Länge: 55 min. - Start: 2.11.2006
Beschreibung

Zusammen sind sie 240 Jahre alt und immer noch aktiv. Rose, 81, sorgfältig geschminkt und gewagt gekleidet, besorgt die Manicure ihrer Kundinnen und Freundinnen. Nadine, 82, eine energische Dame russischer Herkunft, organisiert private Konzerte. Jüngste im Bunde ist Jacqueline, die 77 Jahre alte Schriftstellerin und Poetin.

Alle drei sind von überbordender Energie und besitzen eine unglaubliche Freiheit. Trotz Wehwehs, schwarzen Gedanken und Alltagsproblemen haben sie beschlossen, ihren Lebensherbst zum Frühling zu machen. Mit viel Einfühlungsvermögen und Delikatesse beobachtet Marie Jeanne Urech, wie sich das Trio entwickelt und auf seine Würde pocht. Nichts bremst den Tatendrang der alten Damen.

Rose, hyperaktiv und unter einer Augenkrankheit leidend, pflegt weiterhin Nägel, nimmt Geigen- und Gitarrestunden und lernt Eiskunstlaufen. Nadine organisiert trotz Schenkelhalsbruch Konzerte... jetzt im Spital. Und Jacqueline winkt einem Boot auf dem Genfer See zu, splitternackt und sich ihres faltigen Körpers nicht genierend.

»Herb, mein Herbst« ist eine heitere Lektion in Sachen Optimismus und zeigt die Vitalität eines beispielhaft animierten Lebensabends, ohne dennoch Verschlechterungen und Ängste zu verdrängen. Immer wieder amüsante und berührende Situationen, in denen sich die Lebensabschnitte der drei faszinierenden Damen überschneiden. Und schließlich die letzte Begegnung. Trotz der Frage, welche wohl als Erste sterben müsse, eine köstliche Sequenz, welche die unerschütterliche Lebenslust zum Ausdruck bringt. Hut ab, meine Damen!
Text: BFILM, Foto: Aktion Mensch