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Lost in Generation

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Lost in Generation
Océan, Fliess, Dreier
Deutschland 2006 - Regie: Isabella Gresser, Martina Minette Dreier, Heidi Kull, Fraya Frömming - Darsteller: Lukas Maeding, Anja Fliess, Martina Minette Dreier, Billa Christe, Birgitta Altermann, Coco Lores, Susanne Evers, Océan - Länge: 62 min. - Start: 1.6.2006
Beschreibung

Drei Frauen, drei Lebensalter, drei Filme – jede der Heldinnen konfrontiert mit den ganz eigenen Konfusionen ihrer Generation: Wer bin ich? Wie will ich sein? Wie sehen mich die anderen? Wie will ich leben? Wer liebt mich? Bin ich zu alt?

Vier lesbische Filmemacherinnen gehen diesen Fragen nach. In ihrer humorvollen Kompilation aus Kurzspielfilmen und Interviews geben sie Einblicke in das Innenleben Berliner Frauen zwischen 16 und 60. Die Hauptfiguren der Spielfilme – Toni (16), Elke (40) und Helena (60) – suchen zwischen gesellschaftlichen Normen und Klischees und den eigenen Sehnsüchten und Erwartungen nach ihrem persönlichen Glück.

“Bye Bye Antonia” (15 min) von Isabella Gresser untersucht das Geschlechterrollenverhalten bei Jugendlichen und zeigt die Auseinandersetzung der jungen Protagonistin, die sich von Zwängen und Konventionen befreien möchte. Muss Toni sich entscheiden? Mädchen oder Junge? Ein temporeicher, cooler, witziger Film, der Mut machen will, an sich selbst zu glauben.

In “Cherchez la Butch” (20 min) von Martina Minette Dreier und Heidi Kull sucht die 40-jährige Elke nach der Frau ihres Lebens. In ihrer Vorstellung muss Liebe so sein wie im Film, und so blendet sie die Realität oft
zugunsten ihrer romantischen Wunschträume aus.

In “Helena” (22 min) von Fraya Frömming will eine ältere, lesbische Frau ihrem Leben ein Ende setzen. Sie hat zwar viele Talente, aber die nutzen nichts, wenn man als alt und damit überflüssig gilt. Doch dann kommt alles anders und Helena besinnt sich auf ihre Kraft, ihre Hoffnung und letztendlich auf ihre Wut. Der Film behandelt das Thema mit viel Humor, ohne in trübsinniges Lamentieren abzudriften.

In den Interviews zwischen den Filmen kommen Frauen aus allen drei Generationen zu Wort. Sie sprechen sehr ehrlich über ihre Träume, ihre Vorstellungen von Liebe und Glück, von Identität, Alter und Lebenskonzepten. Vielleicht gibt es Überraschungen, entdeckt man abgeklärte Twens oder staunt über die Aufbruchstimmung einer Sechzigjährigen ... Auf alle Fälle bekommt man Lust, selbst über die Fragen nachzudenken, die “Lost in Generation” stellt.
Text & Foto: GMfilms