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Shortcut to Nirvana - Kumbh Mela

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Shortcut to Nirvana - Kumbh Mela
"Shortcut to Nirvana"
USA 2004 - Originaltitel: Short Cut to Nirvana: Kumbh Mela - Regie: Maurizio Benazzo, Nick Day - Darsteller: Swami Krishnanand, Dyan Summers, Jasper Johal, Justin Davis, Vanessa Ramos, Dalai Lama, Pilot Baba, Bharti Urdvahu - Länge: 87 min. - Start: 27.4.2006
Beschreibung

Die Kumbh Mela in Indien gilt als die größte Pilger-Zusammenkunft von Menschen überhaupt in der Geschichte der Menschheit. An die 70 Millionen Menschen kommen seit 2000 Jahren im Abstand von jeweils 12 Jahren zusammen. Und zwar auf einem in der Trockenzeit frei liegenden Flussbett-Stück des Ganges-Flusses, an einer Stelle kurz bevor die für Hindus heiligen Flüsse Ganges, Yamuna und der mystische Saraswati ineinander fließen, nahe der Stadt Allahabad.

Für etwa sechs Wochen entsteht eine provisorische Zeltstadt, in welcher die Menschenmassen vor Tageshitze und der Nachtkälte Unterschlupf finden. Den Organisatoren bereiten neben Sicherheits- vor allem immer Versorgungs- und Hygienefragen die größten Kopfschmerzen. Die bedeutendsten Religionspersönlichkeiten, Gurus und Spirituelle Führer des Hinduismus haben in der gigantischen Zeltstadt meist eigene regelrechte Stadtviertel, die tagsüber geprägt sind von Religionsveranstaltungen wie Lesungen, Meditationen oder Gesprächen der verschiedensten Glaubensausrichtungen.

An Tagen mit bestimmter Verheißung trachten die Pilger nach einem heiligen Bad an bestimmten Stellen im Ganges. Am dem Glauben nach wichtigsten Badetag suchen mehr als 25 Millionen Menschen die Segnungen des heiligen Wassers auf ihrer Haut. Der Glaube sagt, dass mit dieser einzigen rituellen Handlung die Sünden von 1000 Lebenszeiten hinweggewaschen werden können und so der unendliche Kreislauf von Geburt, Leben, Tod und Wiedergeburt durchbrochen werden kann. Im übertragenen Sinne eben eine Abkürzung ins, ein „Short Cut to“ Nirvana, den Zustand der absoluten Glückseligkeit.

Begleitet hauptsächlich von dem unwiderstehlich charismatischen Hindu-Mönch Swami Krishnanand und einigen Pilgern aus der westlichen Welt, nimmt der Film den Zuschauer mit auf eine Reise tief hinein in die lebendige, facettenreich pulsierende Welt der Kumbh Mela. Dank Swami findet sich Einlass zu Audienzen mit einigen der faszinierendsten und weisesten Persönlichkeiten des Religionsfestes. Da gibt es zum Beispiel den asketisch lebenden Sadhu, der einen Arm seit über 20 Jahren über seinem Kopf in der Luft hält. Ein anderer von seinem Glauben Erleuchteter sitzt auf einem mit Nägeln gespickten Thron. Eine Japanerin lässt sich für drei Tage in einem Loch vergraben. Oder ein Guru, der dem Erdball Segen verspricht für den Fall, dass alle amerikanischen Staatsbürger damit beginnen würden, Tag für Tag jeweils drei Stunden in Meditation zu versinken. Und es gibt Gelegenheit für eine Audienz bei einem der weltberühmten Ehrengäste dieser Kumbh Mela 2001, bei dem Dalai Lama. Er ist angereist, weil erstmals in der Geschichte des Pilgertreffens die Gelegenheit auch zu einem Gedankenaustausch der Führer von Hinduismus und Buddhismus genutzt wird.
Text & Foto: Kinostar