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Burn after Reading - Wer verbrennt sich hier die Finger?

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Irrwitziges Schlamassel PISI 8.10.08 19:34

Die Coen's habens einfach drauf. Wer wie ich von z.B. Fargo oder No Country For Old Men sehr angetan bis mächtig begeistert war, wird auch am neuesten Werk der Regie Brüder seine Freude haben.

Burn After Reading ist ein Festival an abgefahrenen Charakteren, super witzigen Dialogen und einer skurrilen Story, von der man nur begeistert sein kann. In welchem Film gibt es sonst so viel zu Schmunzeln, obwohl niemand so wirklich weiß, wer der Andere ist, geschweige denn wonach gesucht wird. Und obwohl der Film so einzigartig situationskomisch ist, haben es Ethan und Joel Coen dennoch geschafft die nötige Spannung einzubauen. Außerdem kann sich der Zuschauer noch mit den vielfältigen Irrungen und Wirrungen beschäftigen, um zu versuchen die facettenreichen Charaktere und deren Geschichte in einen Zusammenhang zu bringen. Wenn es etwas auszusetzen gibt, dann dass der Film, mal abgesehen von John Malkovich's Auftritt am Anfang, recht langsam in Tritt kommt.

Selten sieht man so viele Oscarpreisträger (Swinton, Clooney, McDormand) auf einem Haufen, die dann allesamt noch eine klasse Vorstellung liefern. Dazu kommt noch ein Brad Pitt, dessen Rolle alles an irrwitziger Naivität von ihm abverlangt. Abgerdundet wird das ganze von ausgezeichneten Supporting Actors, wie J.K. Simmons, der mir schon in Spider Man super gefallen hat und auch hier wieder einen grandiosen Chef spielt, Ex-Sledge Hammer Darsteller David Rasche und Richard Jenkins. Und natürlich John Malkovich. Ich würde sagen DER PERFEKTE CAST.

Im Kino waren alle hörbar begeistert. Wer die Nase voll hat vom Blockbuster-Einheitsbrei, sollte sich mal näher mit den Werken der Coen's beschäftigen. Ich hab's auch erst spät begriffen. Aber lieber spät als nie. Joel und Ethan gehören fortan zu meinen Top 5 Filmemachern.

PISI (Homepage) 8.10.08 19:34