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Die Besucherin

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Die Besucherin
André Jung, Sylvana Krappatsch
Deutschland 2008 - Regie: Lola Randl - Darsteller: Sylvana Krappatsch, André Jung, Samuel Finzi, Jule Böwe, Isabel Metz, Stephan Ullrich, Melanie Spielmann, Maria Faust, Konrad Domann, Lina Beckmann, Felix Bröckling - FSK: ab 12 - Länge: 104 min. - Start: 14.5.2009
Beschreibung

Agnes (Sylvana Krappatsch) arbeitet als erfolgreiche Wissenschaftlerin und hat ihr Leben fest im Griff. Beruf und Forschung sind ihr wichtig, das Familienleben mit ihrem Ehemann Walter (Samuel Finzi) und Tochter Leni (Isabell Metz) kommt daher oft zu kurz. Auch das Verhältnis zu ihrer Schwester Karola (Jule Böwe) ist gut, aber für mehr reicht die Zeit nicht. Alles geht seinen geregelten Weg. Bis die Schwester überstürzt verreist und Agnes den Schlüssel einer fremden Wohnung zum Blumen gießen hinterlässt.

Agnes ist überrumpelt, aber trotz Zeitdruck fährt sie hin. Die Wohnung muss Hals über Kopf verlassen worden sein. Alles liegt offen herum. Es ist, als wäre die Zeit stehen geblieben. Agnes fühlt sich auf sonderbare Weise von diesem Ort angezogen. Immer selbstverständlicher nimmt sie die Wohnung für sich in Besitz. Sie legt sich ins Bett, durchstöbert die Schränke, hört den Anrufbeantworter ab und macht dabei eine Entdeckung. Es ist die Wohnung eines Ehepaares - Bruno und Theresa. Agnes erfährt, dass Theresa auf dem Weg zu ihrem Liebhaber tödlich verunglückte. Bruno (André Jung) muss danach aus der Wohnung verschwunden sein.

Eines Tages schläft Agnes in der Wohnung ein. Als sie aufwacht, spürt sie einen Mann hinter sich liegen. Es ist Bruno. Sie sieht ihn nicht, sie sprechen nicht, aber sie schlafen miteinander. Er fragt sie nicht, wer sie ist und woher sie kommt. Und Agnes kommt wieder. Sie vernachlässigt ihre Forschungsarbeit. Ihr Alltag und ihre Ehe geraten aus den Fugen und sie lässt sich ziellos treiben. Bruno versucht, mit den Besuchen von Agnes seine Trauer zu verdrängen. Gemeinsam leben die beiden den Alltag eines
Liebespaares, das sie nicht sind. Sie benutzen einander, jeder für sich. Trotzdem wissen sie, dass ihre Beziehung keine Zukunft haben wird.

In DIE BESUCHERIN besticht die distanzierte und doch hochemotionale Spannung zwischen den Protagonisten und die sehr reife, in der Tradition des französischen Films stehende Erzählweise der Regisseurin Lola Randl.
Text & Foto: Filmlichter