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Versailles

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Versailles
Depardieu, de Malglaive
Frankreich 2008 - Regie: Pierre Schoeller - Darsteller: Guillaume Depardieu, Max Baissette de Malglaive, Judith Chemla, Patrick Descamps, Aure Atika, Franc Bruneau, Philippe Dupagne, Brigitte Sy - FSK: ab 12 - Fassung: O.m.d.U. - Länge: 113 min. - Start: 27.5.2010
Beschreibung

Majestätisch erhebt sich das Schloss von Versailles inmitten gepflegter Gärten. Doch die weltberühmte Barockanlage grenzt an dichte Wälder. Und in denen leben Menschen, die sich freiwillig oder unfreiwillig hierhin zurückgezogen haben. So auch der noch junge Damien (Guillaume Dépardieu), der mitten im Wald in einer Einsiedlerhütte haust.

Eines Tages taucht hier die obdachlose Nina (Judith Chemla) mit ihrem fünfjährigen Sohn Enzo (Max Baissette de Malglaive) auf. Sie freundet sich mit Damien an, verbringt eine Nacht mit ihm, nur um am nächsten Morgen heimlich zu verschwinden und das Kind bei Damien zurückzulassen. Zwischen dem Mann und dem kleinen Jungen entwickelt sich eine spröde Zuneigung, in der beide Vertrauen und Geborgenheit finden.

Doch die Wohnstätten der Aussteiger im Wald sind in der reichen Gemeinde von Versailles nicht gern gesehen, und außerdem droht der Winter, den ein Kind hier draußen nicht überleben würde. Es ist klar: Damien und Enzo müssen ihre Hütte verlassen. Damien versucht eine Rückkehr ins bürgerliche Leben. Das Gleiche versucht auch Nina, denn sie hat ihr Kind nicht vergessen. Aber es wird für alle kein einfacher Weg ...

Regisseur Pierre Schoeller ist mit seinem Debutfilm VERSAILLES ein packendes und berührendes menschliches Drama gelungen. Guillaume Depardieu, der im Oktober 2008 tragisch ums Leben gekommene Sohn von Superstar Gerard Depardieu, verkörpert in einer seiner letzten Rollen grandios den ruppigen Einzelgänger Damien, der sich als Ersatzvater öffnen muss. Und der kleine Max Baissette als Enzo ist eine echte Entdeckung. Einmal rennt er in Panik vom Wald direkt in den Palast, in dem Diener im Rokoko-Kostüm Touristen unterhalten. Ein starkes Bild für Zeiten, denen Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit abhanden gekommen zu sein scheinen.
Text & Foto: Kairos