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Fernes Land

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Fernes Land
Atta Yaqub, Christoph Franken
Deutschland 2010 - Regie: Kanwal Sethi - Darsteller: Christoph Franken, Atta Yaqub, Karina Plachetka, Kulbhushan Kharbanda, Olaf Hais, Pasha Bocarie, Mario Rohn, Raschid D. Sidgi - Länge: 88 min. - Start: 2.2.2012
Beschreibung

Haroon (Atta Yaqub) stammt aus Pakistan und versucht sich seit drei Jahren illegal in Deutschland durchzuschlagen. Mark (Christoph Franken) arbeitet als Versicherungsvertreter in einem kleinen Familienunternehmen und ist gerade dabei über die Trennung von seiner Freundin Nina (Karina Plachetka) hinwegzukommen.

Auf den ersten Blick führen die beiden Männer zwei völlig unterschiedliche Leben, die sich in keinem Punkt berühren. Doch die Winternacht, in der sich ihre Wege kreuzen, verändert alles. Denn sie finden beide jemanden, dem sie instinktiv vertrauen können, bei dem sie spüren, dass er die gleiche Sehnsucht teilt: endlich anzukommen.

In seinem pakistanisch-deutschen Roadmovie FERNES LAND, welches uns durch verschiedene kulturelle Facetten einer mittelgroßen Stadt in Deutschland - in diesem Falle Leipzig - führt, erzählt Regisseur Kanwal Sethi die Geschichte zweier Männer im Aufbruch. Sie wollen beide eine neue Lebensperspektive. Allerdings sind die Vorraussetzungen der beiden höchst unterschiedlich. Denn während Mark, gespielt von Christoph Franken (engagiert am Deutschen Theater in Berlin), nur mit seinen inneren Konflikten ringen muss, um endlich aus seiner Lethargie zu erwachen, kämpft Haroon, dargestellt von Atta Yaqup ("Just a Kiss") um die Chance, sich überhaupt erst einmal ein "normales" Dasein in Deutschland aufbauen zu können: um einen Pass, eine Aufenthaltsgenehmigung. Sethi, der ursprünglich aus Indien stammt und seit elf Jahren in Leipzig lebt, schrieb das Drehbuch für sein Spielfilmdebut gemeinsam mit Leis Bagdach. In intensiven Einstellungen (Kamera: Hanno Moritz Kunow) zeigt der Regisseur die Parallelwelten, in der die beiden Männer agieren, ohne zu sentimentalisieren. Das "Fremd-Sein" wird nicht zum Klischee.
Text & Foto: missingFILMs