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Ludwig II.

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Ludwig II.
Sabin Tambrea, Paula Beer
Deutschland / Österreich 2012 - Regie: Peter Sehr, Marie Noëlle - Darsteller: Sabin Tambrea, Sebastian Schipper, Hannah Herzsprung, Edgar Selge, Friedrich Mücke, Justus von Dohnányi, Samuel Finzi - Prädikat: wertvoll - FSK: ab 6 - Länge: 136 min. - Start: 26.12.2012
Beschreibung

Voller Idealismus besteigt Ludwig (Sabin Tambrea, später: Sebastian Schipper) im Alter von 18 Jahren den bayerischen Thron. In einer Zeit, in der Krieg und Armut allgegenwärtig sind, glaubt er an eine bessere Welt und möchte seine Macht dafür einsetzen, dass sein Volk in Frieden und Glück leben kann. Sein Reich soll zum Mittelpunkt der Schönheit werden, Kunst und Kultur sollen aufblühen, statt in Waffen möchte Ludwig die Staatsgelder in Theater, Musik und Bildung investieren. Er liebt die Opern Richard Wagners, seine Leidenschaft und Bewunderung für seine Werke und deren Sagenwelten sind so groß, dass er den umstrittenen Komponisten (Edgar Selge) an seinen Hof holt.

Er stürzt sich mit anfänglich großem Interesse ins politische Geschäft, besetzt mit den Jahren wichtige Posten des Hofstaats mit Vertrauten und schmiedet Allianzen. Doch die Umstände seiner Zeit sind gegen ihn. So wird sein geliebtes Reich in Kriege mit Preußen und Frankreich verwickelt und erleidet bittere Niederlagen. Seine Minister rebellieren gegen die kostspielige Förderung Wagners. Seine schon fest geplante, vom Volk ersehnte Hochzeit sagt er wieder ab, weil er sich eingestehen muss, dass ihn mit seiner Verlobten (Paula Beer) nicht mehr verbindet als innige Freundschaft.

Ludwig kommt nicht zur Ruhe, zu tief sind auch die Abgründe seiner Seele, die ihn quälen und verzweifeln lassen. Desillusioniert zieht er sich zurück und flüchtet sich - während seine Gegner sich formieren und ihn stürzen wollen - mit seinen Schlössern in ein Traumreich der Phantasie. Bis zu seinem tragischen Tod, der wie Ludwig selbst bis heute "ein ewig Rätsel" bleibt ...

Der Kinofilm LUDWIG II. begibt sich auf die Spuren einer genauso schillernden wie zerrissenen Persönlichkeit. Von Ludwigs Besteigung des Throns in jungen Jahren bis zu seinem Tod erlebt man im Film einen Menschen, der eine bessere Welt erschaffen möchte, sich nach Nähe sehnt und nach Schönheit strebt, der aber - gefangen zwischen persönlichem Sein und dem Anspruch seines königlichen Amtes - an den Zwängen der Realität scheitert und zerbricht. So ist der Film ein sehr nahes, fast privates und dadurch sehr bewegendes und packendes Portrait Ludwigs geworden, das den Menschen hinter dem Mythos zeigt und Einblicke in sein Seelenleben gewährt, wie man sie bisher noch nicht erleben konnte. Ein Portrait, das weit über Ludwigs unsterbliche Bauten hinaus deutlich macht, warum dieser Mensch zum Mythos geworden ist, warum er uns heute, mehr als 125 Jahre nach seinem Tod, immer noch und mehr denn je fasziniert. Regie führten Peter Sehr und Marie Noëlle, die auch gemeinsam das Drehbuch entwickelten und sich dabei auf neueste Erkenntnisse wie bislang unbekannte Briefwechsel stützten.
Text & Foto: Warner Bros.