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[ Archiv ] [ 2001-07 ]
Black Box BRD Burkhard Blanck, Geesthacht 17.7.01 10:32
Black Box BRD Christoph, Bonn 17.7.01 13:29

Das Buch zum Film ist in diesem Falle mal keine Wiedergabe, sondern eine Ergänzung des Films. Das Buch heißt "Hitlers Enkel - oder Kinder der Demokratie?
Die 68er Generation, die RAF und die Fischer-Debatte", Herausgegeben von Hans-Jürgen Wirth, erschienen im Psychosozial Verlag, DM 29,80, ISBN 3-89806-089-6. Das Buch wird dadurch interessant, weil es die Rolle von Birgit Hogefeld klärt, die im Film nur ziemlich am Rande auftaucht.
Birgit Hogefeld schreibt für dieses Buch drei Beiträge.
die Titel sind:
1. zur Geschichte der RAF (39 Seiten)
2. Über Isolationshaft (12 Seiten)
3. "Vieles in unserer Geschichte ist als Irrweg anzusehen" - Das Schlußwort der Angeklagten (41 Seiten)

Weitere Beiträge für dieses Buch sind
-Das Vorwort des Herausgebers Dr. Hans-Jürgen Wirth,
sowie
-Hans-Jürgen Wirth, Versuch, den Umbruch von 1968 und das Problem der Gewalt zu verstehen
-Annette Simon, "Wir wollten immer artig sein" - Generationskonflikte der 68er in Ost und West
-Horst-Eberhard Richter, Was mich mit einer gewandelten RAF-Gefangenen und ihrem Vater verbindet
-Gerd Rosenkranz, Konfrontation statt Entspannung
-Horst-Eberhard Richter, 20 Jahre mit der RAF - Anmerkungen zu einer Prozeßerklärung Birgit Hogefelds vor dem Frankfurter Oberlandesgericht
-Hubertus Janssen, Der Prozeß gegen Frau Birgit Hogefeld, "Die unsäglich endlose Geschichte des Mythos >RAF< und die damit verbundenen Strafprozesse
-Carlchristian von Braunmühl,Erfahrung von Gewalt - ein Anschlag der RAF und ein Versuch von Angehörigen, darauf zu reagieren.
Wenn wir, die Deutschen, bislang Weltmeister waren im Wegsehen - d.h. woanders hinschauen - oder im "Augen zu und durch" (= keine Auseinandersetzung bitte), dann ist dieses Buch der erste Schritt einer Aufarbeitung der letzten 35 Jahre, dem weitere folgen dürfen.
Zitat aus dem Beitrag von H.-J.Wirth, Versuch den Umbruch von 68 und das Problem der Gewalt zu verstehen: "Je hartnäckiger die Eltern geschwiegen hatten, um so mehr mußte die Jugend ahnen, daß in sie selbst etas Unbegriffenes überging, das um so gefährlicher und bedrückender erschien, als die Eltern eben nicht wagten, sich damit anzuvertrauen, H.E.Richter1985, S. 152"
So schlägt das Buch einen gewaltigen Bogen von der Zeit des Nationalsozialismus über die Anfänge und Ursprünge der Roten-Armee-Fraktion bis in unsere Gegenwart.
Eine erste Auflage erschien bereits in gekürzter Form, d.h. nur mit einem Teil der Beiträge, vor fünf Jahren.
Da war an der Film vermutlich noch gar nicht geplant...
Burkhard Blanck, Geesthacht 17.7.02 10:32