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In the Mood for Love

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(4/10)
Ach was soll ich da wieder sagen. Fakt ist; das weibliche Gemüt wird diesen Film schätzen, ja lieben und gewisse schmerzhafte Erfahrungen werden den Raum schwängern; eine nicht nachvollziehbare Sehnsucht macht sich breit - wir Männer müssen uns dann wohl auf die technischen Details von Wong Kar-Wais Kamrafahrten- und einstellungen beschränken. Augenscheinlich ist "In the Mood for Love" schön melancholisch anzusehen (selbst die wechselnde und äußerst elegante Aufmachung von Maggie Cheung ist jedenfalls nicht unnahbar). Die Story ist dafür um so langweiliger. Dieser "überaus elegisch-eleganter Walzer" der vor mir beschworen wird, nervt mit der Zeit und ist ein Zeichen vom aussichtslosen absehbaren Ende. Die Nebendarsteller (wie in vielen asiatischen Filmen) kommen eher lächerlich daher, ja fehl am Platz. Lobenswert wurde letztere Feststellung (aber immer gegenwärtig) bei den "durchgebrannten" Eheleuten der Hauptprotagonisten umgesetzt. Hauptaugenmerk wurde mithin den gehörnten Ehepartnern geschenkt. Eher bemitleidenswert wie die sich langsam schätzenden und schließlich verständnisvollen und fühlbar "Liebenden" Chow und Su sich so borniert verhalten. Mag sein, daß dieses langsame teenagerhafte Herantasten und "Das darf doch nicht sein!" eine Weile Zeit und Raum vergessen lassen... ja es knistert und die Atmosphäre scheint elektrisch aufgeladen zu sein, um sich bei einem Gewitter heftigst zwischen Su & Chow zu entladen. Aber nein! Zeitlupen und nervende Tracks sind wichtiger. Die Zeichen politischer Wendezeit erkannt aber im Endeffekt ein Tal der Tränen zurücklassend und das quälende Gewissen vergegenwärtigt: "Was wäre wenn..." Frau Su muß dann wohl noch irgend (wie solls anders sein) nen langweiligen Kaufmann geheiratet und´n Kind beschert haben... und Herr Chow hat´nen "Zappen". Oder war´s doch nicht so? ICH BIN NÄMLICH EIN PAAR MAL EINGENICKT! Fazit: -"Es ist nicht alles Gold was glänzt!"-
D-Boy, Leipzig (Homepage) 24.1.01 14:45

(9/10)
Mal wieder schön, wie Wong Kar-Wai seine Geschichten erzählt. Diesmal eine Aneinanderreihung von Alltagsszenen, wenige, atmosphärisch starke Räumen im Hongkong der 60er (wie in Days of being wild), gefilmt z.T. aus Distanz, ungewöhnlichen Perspektiven, durch Fensterscheiben, überall Spiegel, mit Zeitlupeneffekten u.ä. (wie in Chungking-Express), dazu immer wieder ein elegischer Walzer etc.: überaus elegant. Die Liebesgeschichte in Andeutungen, kaum merkliche Annäherung, von einer Szene zur nächsten (hübsch: Annäherung durch das Nach(?)spielen der vermuteten Liaison der Ehepartner), vorübergehende Schwierigkeiten, Mißverständnisse, letztendliche Unmöglichkeit. (Nur die letzte Szene fand ich etwas überflüssig.)
A.Thiele, Bonn 6.12.00 15:43

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