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Apocalypse Now Redux

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Irgendwie urfad Tuvok 24.6.04 20:42

Apocalypse Now Redux

Ein Antikriegsfilm, 1979 gedreht, Jetzt kommt er wieder in die Kinos, in einer 193 Min. Version, 48 Min. länger als die ursprüngliche alte Kino und Video fassung. Der Film soll ein Antikriegsfilm sein. Um was es geht weiß wohl jeder Kinofreak. Die Leute die ihn damals gesehen und nicht verstanden haben, können nun dieser Möglichkeit nachgehen, und den Film versuchen zu verstehen.

Anfangs ist Musik, „ This is the End „ ist im Hintergrund zu einer Vietnamesischen Landschaft zu hören. Man hat den Eindruck das man in einem Reisebüro sitzt, in dem Werbung für eine Vietnam oder Goldenes Dreieck Rundreise gemacht wird. Ich wollte schon mit meiner Freundin buchen gehen, als kurz danach Martin Sheen zu sehen ist. Die Sequenz am Anfang ist recht gut gemacht, er spielt wirklich sehr gut den vom Krieg zermürbten Soldaten, der nicht weiß was er mit seinem Leben anfangen soll.

Nur ist es nach kurzer Zeit etwas langweilig, einge Schnitte auf sein Gesicht, und die gräßliche Musik, das ist irgendwie alles andere als lustig und Kinowürdig. Man hat sich doch eingerichtet auf Mainstream Popcorn Freß, steck die Zungen in den Hals deiner Freundin rein, Film, aber das ist er irgendwie nicht. Man sitzt schon anfangs davor und weiß, das wird eine Harte Kinozeit. Wenn man denkt wie es den Leuten damals ergangen ist. Du lebst in Saigon, Dreck und Kriminalität überall, und du bist ein Amerikaner, heilige Rasse, besonders auserwählt, du kannst dir alles leisten, aber du hast keine Freunde, keine Verwandten, und alles was dir früher was bedeutet hat ist 20.000 Km weit entfernt.

Der ganze Film wird von Martin Sheen getragen, ohne ihn wäre die ganze Story eigentlich nicht viel wert, oder sehenswert. Im Lager bekam er dann den Auftrag Kurtz zu finden. Irgendwie kam mir das vor als paße das nicht zum Krieg, sondern zu einer extra Ramboähnlichen Geschichte. Aber was solls, wrid schon sowas ähnliches gegeben haben, das einer einen anderen wegen irgendwas irgendwann irgendwo irgendwie sucht um irgendwas zu erfahren und irgendwie zu erreichen, weil er irgendwann irgendwie irgendwas in Irgendwo gemacht oder produziert hat. War aber irgendwie nicht so spannend, wie man es sich gewünscht hat. Es ist alles irgendwie ruhig abgelaufen, weil da irgendwo da unten alle Leute irgendwie versuchen irgendwas irgendwie zu erleben oder durchleben oder überleben. Die Leute hatten damals nicht sehr viel, sie hatten eigentlich nichts.

Der Film fängt ziemlich langatmig an, hin und wieder die Landschaftsaufnahmen die sehr gut sind. Auch die Farbe ist sehr schön, so richtiges altes TV Kinonachmittags Sonntagsverregnungstechnicolor. Du sitzt im Kinosessel und hoffst das was passiert. Sehr unlogisch war das ein Kapitän einfach surfen geht und ein paar mitnimmt, die es können, und das in Feindesgebiet. Napalm wird eingesetzt, alle sterben, wenigstens wurden Frauen und Kinder gerettet. Aber wieviele nicht ? Wieviele wurden einfach vergewaltigt und getötet abgeschlachtet und verstümmelt ? Sehr viele von denen man nichts weiß. Das Vietnamesische Volk mußte schon seit Jahrzehnten leiden.

Und nun dieser Krieg. Sheen macht sich auf die Suche nach Kurtz mit einigen anderen, und irgendwie kam mir vor als hätte Coppola die Charaktäre interessanter machen können, sie waren so altmodisch, ruhig lethargisch. Gut war das man sah was da alles mit ihnen am Schiff passiert, wie sehr sich deine Persönlichkeit ändert. Eine Welt in der frauen nichts verloren haben wo du in ein Baumloch fickst, damit du wenigstens ein bißchen das Gefühl eines Loches hast. Eine Welt in der man sich nur nach Liebe sehnt, und nach dem nach Hause geschickt werden.

Kein Wunder das man dann eine Psychiatrische Behandlung braucht. Aber irgendwann gibst du auf. Irgendwie unlogisch hab ich das mit dem Fest im Dschungel gefunden, einfach so aufgebaut, einfach von den Amis da hingepflanzt, Musik, Mädels, und eine Seebühne, wie bei den Seefestspielen in Salzburg. Die Reise über den Fluß hat ewig gedauert, dauernd haben sie was neues erlebt, dauernd kamen sie irgendwohin und dauernd gab es was neues zu sehen, und da war die Hälfte Gewalt.

Als sie die Dschunke überfielen hat niemand Clean zur Rede gestellt, warum er einfach so ein paar Reisbauernd abknallt mit seinem MG. Das Töten ist so natürlich wie das Rauchen, in diesem Film. Ist das normal ? Nach der Hälfte des Filmes dachte ich mir schon, wann hört er auf, ständig wird gesucht, wie zu Ostern, aber da findet man wenigstens Eier. Irgendwann kamen sie zu einer Fremdenlegionansammlung, ne Plantage mitten im Dschungel, ein paar Durchgeknallte Franzosen, eine neu hinzugefügte Szene. Die Welt in diesem Film ist traurig, zum Schluß als Sheen Kurtz abschlachtet, und man die wie unter Trance stehenden Eingeborenen sieht, ist das alles zuviel, das hätte nicht sein sollen, sehr unlogisch, sehr grausam als man das Lager sah.

Kurtz hat wohl abgehackte Köpfe angebaut wie andere Kartoffeln, Dennis Hopper als Idiotischer durchgeknallter Fotograf, keiner verstand was er da sagte, psychologische Kacke. Chief wurde geköpft, kein Luftangriff fand auf das Lager statt, und dann sieht man noch Diskussionen warum statt Ficken Fuck gesagt wird, in dem Schlußsatz von Kurtz, Scheißegal, bei so einem langweiligen Film, sollte zwar zum denken angeregt werden, ist es aber nicht. Man weiß um die Gewalt und Grausamkeit des Krieges. Die Landschaftsaufnahmen waren herrlich der Rest ist eher langweilig. Man hätte damals aus dem Film sehr viel mehr machen können.

Kein bißchen Richtige Spannung, nicht lustig, einfach nur langweilig und traurig, einfach nur psychologisch angreifend, und kein bißchen regt zum Schmusen an. Der Film ist irgendwie zum heulen, und nach 193 Min. weiß man nicht mehr wo man ist und man hat keine Lust irgendwas zu machen. Man ist einfach leer und froh das der Film aus ist. Er sollte ja was besonderes sein, aber er hat mir damals nicht gefallen.

Es gibt bessere Antikriegsfilme, und ich kann nur sagen schön das der Streifen zu Ende ist. Sicher es waren einige gute Aspekte dabei, einige gute Psychologische Kritische gut gemachte Menschliche Regungen, aber wenn ich das sehen will geh ich auf eine Nervenklinik.

Coppola hatte 5,5 Std. gedreht, und wenn man denkt was da alles noch fehlt, kann man nachfühlen das Sheen einen Herzinfarkt bekam. Er war sehr präsent in diesem Film, und interessant war auch die Jungen Stars zu sehen. Robert Duvall, Laurence Fishburne, Harrison Ford, einfach irre wie die damals aussahen.

Aber sie haben gepaßt wie kein anderer. Die Darsteller haben alles gegeben was möglich ist, der Film ist trotzdem langatmig, etwas unlogisch, immer das gleich, immer Geballere, und einfach fade, und zum Schluß übermäßig unnötig Grausam. Apocalypse Now steht auf einem Stein, wieso ? Viele Fragen läßt der Film offen, wie kann so ein Kurtz nur soviel Grausamkeit machen. Das Grauen, hört man 5 x am Schluß, wozu ?

Der Film hat nicht mal ein richtiges Ende und läßt dich mit Schaudern zurückdenken, und dich als Kinobesucher einfach mit Fragen zurück, und einem Schlechten Gefühl.

Langweilige nicht so gut spannende und etwas enttäuschte

65 von 100

Tuvok 24.6.04 20:42