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Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück

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Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück Tuvok 30.3.04 22:37

Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück

Jeder von uns kennt die typische BRIDGET JONES ( René Zellweger ), sie ist dick, ordinär, sie ist lustig.
Sie ist weiblich, also ein Feind und trotzdem kann man mit Ihr Daumenziehen, Autos stehlen oder einfach nur blöd in der Wiese herumliegen. BRIDGET arbeitet in einem Londoner Verlagshaus.

Sie wacht am 1. Jänner 2000 auf und weiß das es nur eines geben wird, das übliche Truthahncurrybuffett bei Ihrer Mutter.
Die Mutter ist ein lustiges Vögelchen, sie ist über 60, hat einen Mann, DAD ( Vater ), und ist etwas irre im Schädel. Sie ist unnahbar, ordinär und lustig. Sie versucht schon lange Ihre bereits 32 Jährige Tochter zu verheiraten.

Single zu sein ist schon eine beschissene Sache, und so kommt sie auf die Idee MARK DARCY ( Colin Firth ), Ihr vorzustellen. Einen ziemlich steifen eigenartigen Junggesellen der gerade sich verlobt hat mit seiner Kollegin NATASHA. Er ist Staranwalt, verdient ne Menge und hat einen Renntierpullover von Mammi an den er gekonnt zur Krawatte trägt. BRIDGET kann sich leider nicht an Ihn erinnern, als sie 4 war und er 8 Jahre alt und sie beide nackt im Planschbecken waren.

Wieder nichts mit dem Verliebtsein. Etwas angeheitert von Freund Weingeist und Wodka, verkrümmelt sie sich traurig nach Hause, und denkt mal nach was sie an guten Vorsätzen einhalten kann. Sie hat 64,5 KG, raucht täglich so um die 60 Zigaretten und trinkt ein paar Fässer hochprozentiges. Sie versucht das zu reduzieren. 10 Kg abnehmen, 30 Zigaretten pro Tag sind genug, und 1 Liter Wodka auch. JUDE, TOM ( Schwuchtel ), und SHAZZA versuchen Ihr zu helfen.

Die ruft sie nämlich des öfteren an, außer JUDE, Ihre beste Freundin, die sie täglich vom Damenscheisshaus anruft und Ihr Ihr leid mit den ledigen und verheirateten Mistkerlen oder auch Männern genannt klagt.
Da kommt sie eines Tages in eine Bredouille. Sie vergißt Ihren normalen Rock zu nehmen. Verlagshaus und Minnirock passen einfach nicht zusammen.

Obwohl DANIEL CLEAVER ( Hugh Grant ) der Chef des ganzen Sammelsuriums von Bücherseiten darüber recht glücklich ist, und am meisten auch seine rechte Hand Tittenherbert – Herbert Fitzpatrick / mit wirklichem Namen – aber sie muß sich zusammennehmen.
E – Mail Kontakt entsteht.

Und sie treffen sich. Was nicht alles schief gehen kann, Slip bleibt picken, Enthaarungscreme ist Scheisse, Entwachsen fühlt sich an wie ne Südvietnamesische Kriegsfolter, Rasieren ist auch nicht gerade das beste, und dann die ganzen Weiberstorys die man noch machen muß. Putzen, waschen, Zähneputzen, und ne schöne Unterhose anziehen. Am besten Oma´s alten Keuschheitsgürtellatz. Freundin nebenan lacht sich dämlich, ich gähn mich dämlich.

Hie und da war es ganz gut, überhaupt als „ It´s Raining Man „ von den Weather Girls gesungen wurde. Da fingen meine Hände an von selber wie aufstartende Raumschiffe um die Wette zu dirigieren, und selbst Yehudi Menuhin hätte sich davor verbeugt. Blöd ist nur wenn nebenan ein Massenmörder sitzt der gerade von ner Rehabilitationsklinik geflohen ist, und rechts daneben meine ziemich glückliche Freundin, die ein paar glückliche Finger dort hatte wo man Lippenstift aufträgt.

Nun der Massenmörder wollte mich würgen, die Freundin auch nicht gerade küssen, aber was solls, in so guter Gesellschaft lernt selbst ein Gelähmter Karate for Beginner. Also der Massenmörder, ich glaube das war der Geist von Charles Manson hat ziemlich viel Kraft gehabt, aber als er meine Freundin fühlte, denn die wollte den ersten Schlag haben, mußte er sich verkrümmeln, und seine mitgebrachte abgesägte Schrot Kalaschnikow wieder einstecken.

Freundin hatte den 1. Schlag, und er tat nicht mal weh, blöd ist nur noch, Stunden danach nach dem Kino, hab ich noch immer so was rotes rund um die Lippen gehabt, und auf der Hose, und es rann und rann. Naja, es hat ja auch geregnet.

Das alles hat sich in Sekunden abgespielt. Also BRIDGET und DANIEL schlossen Freundschaft. Sie verliebten sich, für ne lange, lange zeit, denn sie hatten ne Gute Beziehung, und es war ne lange Kurzbezieheung, und nach 2 Tagen landeten sie im Bett von BRIDGET. Endlich hatte sie Sex, so lange war sie ausgehungert. Ein schreckliches Gefühl für die ganzen inglefrauen, so ausgehungert wie ein Wolf zu sein, mit nem Teil so groß wie ein Scheunentor, und so warm wie ne Swingersauna.

Und du wartest und wartest, und keiner deiner auserwählten steckt dir die Zungen in den Hals, oder sonst ein Körperteil, und du bist Single. Und deine einzigen Gesprächspartner sind Wissenschaftliche Sendungen wie „ Frasier „ oder „ Ally McBeal „

Obwohl mich das ganze an ne Mischung zwischen „ Family Man „ und „ Nurse Betty „ meets „ Familiensache „während „ American Beauty „ gerade mit „ Brücken am Fluß „ Ping Pong spielt. Auf einer Eröffnungsparty, dort wo die ganzen reichen Leute herumdinnieren, und herumjodeln, und über die Maskuline Verderbungsphilosophie des 20. Jahrhunderts diskutieren, während gerade Salman Rushdie versucht die Oliven aus dem Hoeurs D´Oeuvre zu pullen, die der Verlag für ein neues Buch gibt, will BRIDGET es darauf ankommen lassen.

Und das ganz brutal, einfach, und richtig ohne Zuckerschlecken. Dem Rat ihrer Freunde folgend beschließt sie, DANIEL zu ignorieren und zu allen anderen freundlich und charmant zu sein, um ihn eifersüchtig zu machen. Allerdings bringt das plötzliche Auftauchen von MARK und seiner Freundin NATASHA ( EMBETH DAVIDTZ ) ebenso wie die Anwesenheit diverser literarischer Größen Bridget gehörig aus der Fassung, so dass ihre coole Fassade nicht lange hält.

DANIEL will sie unbedingt einladen, und BRIDGET versucht sich mit dem Gedanken abzufinden, das da MARK ist ein Mann der Ihr mal was bedeutet haben könnte, nicht nur weil es Mutter sagte, sondern, weil er süß ist. Aber er hat ja ne Alte. BRIDGET versucht DANIEL zu widerstehen, und was kommt ? Ein bißchen Horizontalsport.

Nun BRIDGET ist Ihrer Sache sicher, sie hat den Mann und den Schwanz Ihres Lebens gefunden. Sie hat sich entschieden die 22 Zigaretten pro Tag durch 3 x guten Sex zu ersetzen, und nimmt so vernünftigerweise 8 Kg ab, was ja nicht mal so übel ist. Der Wodka landet in der Abfalltonne, und selbst Ihr leerer Kühlschrank füllt sich mit lebenswichtigen Lebensmitteln, angefangen von Schokolade über Schokomüsli, bis hin zu Traubenzuckerspeckwürfel in Salatgurkenragout. Und dann eskaliert alles.

Die Story ist einfach irre gut, sie ist lustig, und jeder versteht sie. Der Film ist für Frauen gemacht, und im Kino standen alle Frauen alle 2 Minuten auf und klatschten Wellenmäßig bei jedem Dialog von BRIDGET überhaupt wenn er gegen Männer ging, und wir armen kleinen Würstchen, auch die kleinen 2 Meter Prügel, mußten klein beigeben vor so einer geballten Ladung Östrogentestosterongewaltemanzipationsansammlung.

Die Erzählung der Story da oben deckt maximal 30 Minuten des 92 Minuten Filmes, und man kann sagen abschließend, das das einer der wenigen Frauenfilme ist, die sogar für Männer geeignet sind. Man versucht als Mann seine grauen kleinen Zellen anzustrengen und zu verstehen wie ne Frau denkt.

Die Schlampen sind nicht nur zum Ficken, Blasen, und kochen da, sondern auch für hochphilosophische Dinge wie putzen, Kochen, Reißverschluß annähen. Oder für harte Arbeit. Z.b das Zimmer aufräumen nachdem man versucht hat ein 10.000 Teile Puzzle zu lösen mit dem Motiv „ Frühlingswind, im Frühling, weht durch Wolkenstadt aus Wolken, während Blau Azur den Himmel begrüßt „ Und dann kommt sie und schmeisst alles durcheinander, und man hat versucht in den letzten18 Jahren mühevoll 29 Teile zusammenzusetzen.

Der Film ist lustig, er ist anfangs stinkfade, und man ist gezwungen doch ne größere Packung Soletti und Hummerchips aufzumachen. Aber nach einiger Zeit setzt romantische Spannung ein und man nuckelt genüßlich am frischen Kukuruz mit Kräutersalz, und labt sich am gustomässigen Suchtblick dauernd daherschauender Kinobesucher die vom Guten Geruch frisch gelb gebackener Maiskolben halb um den Verstand kamen, und man hört dauernd ein lautes Plop, von Fingern die wo rausploppen.

Naja. Finger die lieber Maiskolben haben wollen und schreien, ich bin hungrig, ich bin männlicher Junggeselle, Freundin kocht nichts mehr, Mamma ist weg, und mein Hund ist zu blöd um wenigstens Omeletts zu machen.
Als Frau ist es schon schwer im Leben. Du weißt so genau und gut das du die führende Rasse bist, das du es einfach drauf hast, Präsident zu werden, aber keiner gibt dir ne Chance. Du weißt das du es drauf hast die erste Vorsitzende für Paarungsreife Raumschiffe zu werden, aber keiner gibt dir ne Chance.

Du weißt um die tiefsten Geheimnisse des Mannes, die ich jetzt nicht verrate - die letzten 3 Zeilen brauch ich noch für die
Filmkritik – und kein Lektor will dein Buch veröffentlichen. Die Charaktäre sind liebenswürdig gezeichnet und nicht nur die Frauen haben die Lacher an Ihrer Seite. Präzise Alltagsbeobachtungen und ein hartgesottener Humor machen diesen Film zu einem wahren Gustogaumenfreudenstückerl auf das viele gewartet haben, am meisten die Engländer, weil dort hat die Alte längst Kultstatus. Wem „ Notting Hill „ und „ High Fidelity „ gefallen, der wird sicher an diesem Film auch seine Freude haben. René die Schauspielerin hat sich 10 Kg angefressen um der Rolle würdig gewachsen zu sein.

Obwohl die Titten zu klein sind, die Nase zu groß, der Arsch die Form von Brasilien grüßt Peru hat, Ihre Schultern herunterhängen, und die Haare aussehen als wenn ein orgastisch aufgeschreckter Heuschreckenschwarm über einen Mob herfällt, ist sie als ganzer ein wahrhaft Süßes Ding Weib. Sie ist süß, sie ist lustig, einfach ein Mädchen das hätte ein Mann werden sollen.

Sonst gibts über Bridget in echt das zu sagen:

Mit der Erschaffung von "Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück" traf Helen Fielding einen kulturellen Nerv. Frauen in aller Welt lasen das Buch und dachten, ‚das bin ich'. Genau wie Bridget kämpften auch sie mit dem Widerspruch, dass sie trotz guter Karrieren, finanzieller Unabhängigkeit und größerer Wahlmöglichkeiten denn je, noch immer vor denselben Problemen standen, was das Finden eines Lebenspartners und der wahren Liebe angeht.

Jeder, der jemals in einer schlechten Partnerschaft gesteckt hat, sich glaubt für seine Eltern schämen zu müssen, wer wiederholt zu erfolglosen Diäten angesetzt hat oder einfach nur einen Tag mit schlecht sitzender Frisur ertragen musste, konnte sich in Bridgets Dilemma hineinversetzen. Wie Helen es sagt: "Ein bisschen etwas von einem selbst muss in einer Figur sein, wenn man fähig ist, sie zu erschaffen. Aber die Wahrheit ist, das kleine Bisschen ist auch in jeder Menge anderer Frauen."

Während der Entwicklung des Projektes explodierten die Verkaufszahlen des Romans, der in 30 Ländern veröffentlicht wurde und sich über vier Millionen Mal verkaufte, davon allein 1,5 Mio. mal in Großbritannien. Jetzt kannte und liebte die ganze Welt Bridget. Helen erklärt: "Nicht nur ich, jeder, der damit zu tun hatte, war von Bridgets Erfolg überrascht. Es geschah sehr langsam. Am Anfang dachte niemand, dass die Kolumne Überlebenschancen haben würde. Dann bekam der "Independent" schmeichelnde Leserbriefe, und zu diesem Zeitpunkt sagte ich - ausgestattet mit der Tiefe einer Wasserlache - sofort‚ hey, das bin ich, ich! Ich habe das geschrieben! Ich ich ich!'.

Den Rest kann man sich aus dem Internet holen.

So gut können doch Frauen nicht sein. Und nicht nur DANIEL war sich sicher das sie gut schmeckt.

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Tuvok 30.3.04 22:37