Dead or Alive
(10/10)
Miike: Keiner arbeitet derzeit intensiver daran Genremauern einzureissen. Seiner Zeit weit vorraus. Dead or Alive: Der beste Filmanfang aller Zeiten. Wer sich nach den ersten 10 Minuten nicht auf den Knien wiederfindet hat vermutlich fluchtartig den Saal verlassen. Meisterlich!
Blake Falls 29.6.01 11:16
Miike: Keiner arbeitet derzeit intensiver daran Genremauern einzureissen. Seiner Zeit weit vorraus. Dead or Alive: Der beste Filmanfang aller Zeiten. Wer sich nach den ersten 10 Minuten nicht auf den Knien wiederfindet hat vermutlich fluchtartig den Saal verlassen. Meisterlich!
Blake Falls 29.6.01 11:16
(8/10)
Miikes Filme - und das können auch mal 4 (!) im Jahr sein - als Plädoyer für Produktivität: Statt gelegentlich schwerverdaulicher Autorenfilmmentalität (Film als künstlerische Hervorbringung genialer Subjektivität, die einer mühsam-kongenialen Entschlüsselung harrt, oder ähnlich angegreiste Konzepte) hohe Professionalität, inszenatorische Effizienz, Genreorientierung, Experimentierfreudigkeit, große Freiheit gegenüber (perfekt beherrschter) formaler und inhaltlicher Konvention. "Dahinter" kann man dann wieder (wenn's sein muß) die starke kreative Persönlichkeit vermuten oder die verdammt ernsthafte Aussage; jedenfalls bleibt's erfreulich unangestrengt. So auch "Dead or alive": Einerseits Yakuza-Film mit der genreüblichen Konfrontation eines Cops und eines exponierten Vertreters organisierter Kriminalität (incl. des absurd-melancholischen Lebensgefühls einiger Kitano-Filme), hier allerdings besonders extreme Variante eines pessimistischen Gesellschaftsentwurfs (Prostitution, Pornographie, Drogen, Gewalt als Herausforderung für verzärtelten Publikumsgeschmack), Berücksichtigung sozialer Problemkomplexe (die Ausländerthematik scheint Miike überraschend unzynisch am Herzen zu liegen, vgl. "City of lost souls"). Andererseits parodistische Übersteigerung des Genres, von der atemberaubenden Beschleunigung der Eingangssequenz bis zum comichaften Schluß. Hat Spaß gemacht.
frank a, Bonn 4.4.01 16:22
Miikes Filme - und das können auch mal 4 (!) im Jahr sein - als Plädoyer für Produktivität: Statt gelegentlich schwerverdaulicher Autorenfilmmentalität (Film als künstlerische Hervorbringung genialer Subjektivität, die einer mühsam-kongenialen Entschlüsselung harrt, oder ähnlich angegreiste Konzepte) hohe Professionalität, inszenatorische Effizienz, Genreorientierung, Experimentierfreudigkeit, große Freiheit gegenüber (perfekt beherrschter) formaler und inhaltlicher Konvention. "Dahinter" kann man dann wieder (wenn's sein muß) die starke kreative Persönlichkeit vermuten oder die verdammt ernsthafte Aussage; jedenfalls bleibt's erfreulich unangestrengt. So auch "Dead or alive": Einerseits Yakuza-Film mit der genreüblichen Konfrontation eines Cops und eines exponierten Vertreters organisierter Kriminalität (incl. des absurd-melancholischen Lebensgefühls einiger Kitano-Filme), hier allerdings besonders extreme Variante eines pessimistischen Gesellschaftsentwurfs (Prostitution, Pornographie, Drogen, Gewalt als Herausforderung für verzärtelten Publikumsgeschmack), Berücksichtigung sozialer Problemkomplexe (die Ausländerthematik scheint Miike überraschend unzynisch am Herzen zu liegen, vgl. "City of lost souls"). Andererseits parodistische Übersteigerung des Genres, von der atemberaubenden Beschleunigung der Eingangssequenz bis zum comichaften Schluß. Hat Spaß gemacht.
frank a, Bonn 4.4.01 16:22