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Jean-Luc Godard: Außer Atem [WA]

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DER GANGSTER - FRANZOSE Dietmar Kesten 9.1.06 17:01

AUßER ATEM

DER GANGSTER - FRANZOSE

von DIETMAR KESTEN, GELSENKIRCHEN, 9.JANUAR 2006.

Jean - Paul BELMONDO (1933 - 2004) gilt mit Alain DELON als Ikone des französischen Films. Bis zu seinem Tod drehte er ca. 70 Filme. U. a. mit BROCA, DERAY, GODARD, MALLE, MELVILLE, VARDA und VERNEUIL.
„A Bout De Souffle“ entstand unter der Regie von Jean - Luc GODARD 1960.
Dieser brachte ihn mit anderen Filmen in Gefahr, als Äquivalent zu BOGART und GABIN abgestempelt zu werden. In gewisser Weise gilt BELMONDO als sympathischer Outlaw, den so schnell nichts erschüttern kann. Immer einen kessen Spruch aus der Lippe und kettenrauchend seine Wege gehend, hinterließ er viele Mythen, die sich durch seine Karriere zogen.

BELMONDOs Art zu spielen, entspricht den (stilistischen) Techniken der ‚Nouvelle Vague’. Er verfügte über ein weitgefächertes Darstellungs- und Interpretationsvermögen, über vortreffliche schauspielerische Fähigkeiten, durchdachte Interpretationen. Durch seine persönliche Anziehungskraft erlangte er
internationales Ansehen.

In „Außer Atem“ spielt er einen Ganoven, der ein Auto klaut, um von Marseille nach Paris zu fahren. Im Handschuhfach findet er eine Pistole. In eine Verkehrskontrolle geratend, erschießt er einen Polizisten. Unterschlupf findet er bei der amerikanischen
Journalistin Patricia (Jean SEBERG). Beide verlieben sich. Sie begleitet ihn auf seiner Flucht bis er schließlich von der Polizei gestellt wird. GODARDs komischer Killer erkennt, dass er verloren hat, und dass die scheinbar hoffnungslosen Auseinandersetzungen mit der Gegenwart selbst in Gestalt seiner Geliebten keinen Wert mehr hat.

Vielleicht gehört BELMONDO heute zu den altmodischen Persönlichkeiten; denn im amerikanischen Action Kino würde er nicht mehr hineinpassen. Die Killer dort sind quicklebendige Persönlichkeiten mit einem besonderen Talent zu töten. Diese spritzige, teils ballethafte Komödie ist jedoch mit seinem charmanten Helden und die von ihm heraufbeschorenen Situationen so etwas wie ein romantisches Idealbild mit Macken.

Fazit:

Ein (stilbildendes Meisterwerk) der Nouvelle Vague mit einer mitreißenden Atmosphäre und einem überragenden Hauptdarsteller. Godard legte hiermit sein Erstlingswerk vor.

Dietmar Kesten 9.1.06 17:01