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Bellaria - So lange wir leben

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Bellaria - So lange wir leben
Herr Mosch, der Operateur
Deutschland / Österreich 2002 - Regie: Douglas Wolfsperger - Darsteller: Karl Schönböck, Baroness Lips von Lipstrill, Heinrich Mosch, Ernst Weizmann, Vera Benda, Rosie Tomek - Länge: 100 min. - Start: 7.11.2002
Beschreibung

In einer kleinen Nebenstraße, hinter dem Wiener Volkstheater, gibt es ein kleines, unscheinbares Kino, in dem die Zeit stehengeblieben zu sein scheint. Dort trifft sich regelmäßig eine Schar von Liebhabern alter UFA-Filme und erlebt gegen ein paar Schilling den Kinosessel als Zeitmaschine in die eigene Jugend. „Die Gegenwart, das ist nicht die Zeit für mich“, sagt die alte Dame und es klingt schon ein wenig resigniert. Heute Nachmittag aber wird sie ihre Einsamkeit für ein paar Stunden vergessen - im BELLARIA bei einem Film mit Brigitte Horney, Johannes Heesters und Willy Fritsch.

Jeden Nachmittag kommen sie, der Studienrat und der Archivar, die Uhrensammlerin, die Frau, die Konserven im Angebot kauft, um sich täglich die Eintrittskarte leisten zu können, die aufgetakelte Sängerin und der Varieté-Star, der einst mit Zarah Leander befreundet war. Karl Schönböck kommt zur Vorführung eines Films, in dem er als junger Beau die Hauptrolle gespielt und den er seit fünfzig Jahren nicht gesehen hat, ehrfürchtig bewundert und angebetet von den Besuchern.

BELLARIA – SO LANGE WIR LEBEN! ist eine filmische Entdeckungsreise zu diesem Ort mit morbidem Charme und spürt den Lebensgeschichten seiner mitunter skurrilen Stammbesucher nach. So enthüllt sich Stück für Stück die wahre Sehnsucht jener Menschen: Das Rad der Zeit für ein paar Momente anzuhalten, die Erinnerung an eine verlorengegangene Jugend zu bewahren und Gevatter Tod so noch ein letztes Schnippchen zu schlagen - mit viel Herz und natürlich Wiener Schmäh.
Text & Foto: Salzgeber / Petro Domenigg