Die Gefangene

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(9/10)
Ein Film in Halbnah. Die Kamera meist auf die Protagonisten gerichtet, auf Ariane und v.a. Simon. Die Räume, die Gesellschaft, die Außenwelt merkwürdig vage. Die zeitlose Gegenwart einer abstrakten besseren Pariser Gesellschaft. Aber auch die Personen einigermaßen undurchdringlich; unverständliche Gesichter und Handlungsweisen. Ihr Umgang durch Rituale bestimmt. Ein durchaus distanzierter, realistischer Blick. Oft lange, handlungsarme Einstellungen. Gelegentlich untermalt durch Rachmaninows bedrohliche, amorphe Musik. Was dem Film überragend gelingt: eine einigermaßen unvertraute Welt zu entwerfen und dem Zuschauer gerade dadurch die entgegengesetzten Perspektiven beider Protagonisten zu vermitteln.
frank a 5.7.02 16:13