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Weit weg - Loin

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Weit weg - Loin
Lubna Azabal, Mohamad Hamaïdi
Frankreich 2000 - Originaltitel: Loin - Regie: André Téchiné - Darsteller: Stéphane Rideau, Lubna Azabal, Mohamad Hamaïdi, Jack Taylor, Yasmina Reza, Gaël Morel, Rachida Brakni, Nabila Baraka, Faouzi Bensaïdi - Fassung: O.m.U. - Länge: 120 min. - Start: 12.9.2002
Beschreibung

Serge ist LKW-Fahrer. Er führt Stoffe nach Marokko ein, um im Gegenzug Luxuskleidung nach Frankreich auszuführen. Er wandelt also zwischen den beiden Kontinenten Europa und Afrika. Die Stadt Tanger, wo er regelmäßig seine Geliebte Sarah und seinen Freund Said besucht, ist für ihn zur festen Anlaufstelle geworden. Jetzt soll sein Aufenthalt in Marokko drei Tage lang dauern. Erstmals hat Serge der Versuchung nachgegeben, in seinem Lastwagen Haschisch aus dem Land zu schmuggeln, eine heikle Angelegenheit. Außerdem muss er um Sarah kämpfen, die ihre Beziehung beenden will. Er ist froh, dass er in seinem Bemühen, sie zurückzugewinnen, auf Saids gute Dienste zählen kann...

Sarah führt eine kleine Familienpension, die sie von ihrer erst vor einem Monat verstorbenen Mutter übernommen hat. Sie bereitet gerade die Feierlichkeiten zum 30. Tag der Trauerzeit vor. Auch ihr Bruder, der in Kanada lebt, wird erwartet. Er hat die Absicht verlauten lassen, Sarah nach Montreal mitzunehmen, wo sie bei ihm leben könnte. Sarah ist sich aber nicht sicher, ob sie wirklich wegziehen will. Sie muss erst herausfinden, wie fest ihre Beziehung zu Serge tatsächlich ist. Jedes Mal, wenn dieser nach Tanger kommt, wiederholt sich dasselbe leidenschaftliche Ritual. Doch diesmal steht Sarah an einem Scheideweg: Ihr Leben könnte sich grundlegend verändern, und sie weiß, dass die Zukunft jetzt beginnt.

Said stammt aus einer Familie von besitzlosen Landarbeitern. Früher hat er sich als Akrobat durchgeschlagen und eine Zeit lang hat er in Meknes auch schon im Gefängnis gesessen. Jetzt spielt er in Sarahs Pension das Mädchen für alles, doch er weiß, dass er schon bald keine Arbeit mehr haben wird, wenn die Pension tatsächlich schließt. Immerhin ist Said stolzer Besitzer eines Fahrrads. Er kennt die Stadt wie seine Westentasche, von den Bezirken der illegalen Einwanderer aus Schwarzafrika, die zumeist auf der Straße leben, bis hin zu den eher kosmopolitischen Vierteln, in denen sich jene Abtrünnige der westlichen Zivilisation niedergelassen haben, die dem Lockruf Afrikas nicht widerstehen konnten. Said trägt stets eine unterwürfige Miene zur Schau, in Wirklichkeit aber ist er ein Rebell. Er ist von der Idee besessen, eines Tages nach Europa zu kommen und dort ein neues Leben zu beginnen.

Wir folgen den drei Hauptfiguren des Films an jenen drei Tagen, die sie zusammen sind. Drei Tage der bedeutsamen Entscheidungen, aber auch der verpassten Chancen. Drei Tage, an denen sie sich gegenseitig prüfen und ihre inneren Wünsche offenbaren. Drei Tage des Sich-Treiben-Lassens, die aber auch einen Neuanfang bedeuten könnten....
Text & Foto: Alamode