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Darkness

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(8/10)
Darkness

MARK zieht mit seiner Frau MARIA ( Lena Olin ) von Amerika nach Spanien. Sein Sohn PAUL war anfangs dagegen, doch hat er sich schnell eingewöhnt. Die 21 Jährige Tochter REGINA will von Anfang an nicht, und Ihre Meinung ändert sich auch nicht als sie ankamen. Der Grund des Umzuges ist, das MARK seinen Großvater sehen will, er will ihn näher kennen lernen ,und alles in ihm sagt ihm das er nach Spanien ziehen soll. Sein Großvater ALBERT RUA ist mehr als glücklich. REGINA möchte zurück nach Amerika, und PAUL hat auf einmal sehr große Angst in der Dunkelheit, was er vorhin nicht hatte.

Das Haus steht mitten im Grünen, rundherum ist nur Wald, Wiesen, einige Felder, 10 Minuten ist es auf der Straße bis zur nächsten Stadt, eigentlich ein Dorf. MARIA steht zu Ihrem Mann, obwohl auch sie sich nicht wohl fühlt. Das Haus ist eines der alten Herrschaftssitze, ziemlich baufällig, ein richtiger alter gruseliger Holzkasten.

MARIA war früher Krankenschwester, jetzt muss sie zu Hause bleiben, um sich um die Wohnung zu kümmern, REGINA ist sehr schnell in Ihrer Schule aufgenommen, und ist im Schwimmunterricht einer der Besten, und absolviert des öfteren ein hartes Training, fast täglich, Hauptsache sie kommt von zu Hause weg.

Eines Tages als MARK mit PAUL durch die Stadt fährt, hat er auf einmal einen Anfall, er stirbt fast indem er keine Luft bekommt. Sein Sohn PAUL saß neben ihm und konnte nichts machen, bis ein beherzter Autofahrer einspringt und die Rettung ruft. Dort diagnostiziert ALBERT, der Großvater, der auch als Arzt tätig ist, das MARK ein Anfallsleiden hat, das sehr oft auftaucht und wieder verschwindet. Das Korea Huntington Syndrom. MARIA weiß nicht was sie machen soll, es ist schon so lange her, das er Anfälle hatte, und nun nach vielen Jahren wieder

Eines Morgens wacht noch dazu PAUL mit blauen Flecken auf. MARIA kümmert sich nicht weiters darum, REGINA schon, die vermutet das er eine Rauferei hatte. MARK sondert sich immer mehr von der Familie ab, während MARIA einem Nervenzusammenbruch entgegensieht. Ihr Mann hat ein unheilbares Anfallsleiden, die Beziehung scheint in die Brüche zu gehen, PAUL hat blaue Flecken, sie keine Arbeit und REGINA mit der hat sie dauernd Streit.

MARK hat immer öfters Anfälle und Visionen. Er sieht sich immer als Zuseher wobei er nur einige kurze Fragmente sieht wo Kindern was sehr schlimmes passiert.

MARIA hat immer mehr Angst vor MARK und auch um PAUL, da MARK immer wütender auf PAUL wird, ohne jeglichen Grund und bald wegen jeder Kleinigkeit in die Luft geht.

Eines Tages findet MARK hinter der Treppe einen leeren Raum, und dort ein Bild, mit 3 Männern drauf, die ein dämonisches Aussehen haben. MARK ist fasziniert, REGINA findet es nur schrecklich, MARIA zieht sich immer mehr zurück, während PAUL des abends immer mehr erlebt, wie sich in seinem Zimmer vieles selbständig macht. Er bekommt es mit der Angst zu tun, REGINA ist die einzige die darauf reagiert.
Noch hat er Ihr nicht gesagt was da geschieht. Und mit dem Haus dürfte irgendwas nicht stimmen, da hat der Freund von REGINA, CARLOS die Idee der Geschichte des Hauses zu folgen, und da kommen beide in der Bücherei auf ein sehr schlimmes Geheimnis, und auf die Spur des Architekten des Hauses, der von einem Geheimnisvollen Bund berichtet.

Die Handlung klingt eigentlich sehr oft schon dagewesen, das ist das Problem, doch sie ist in diesem Film sehr spannend verpackt. Der Anfang der Geschichte zieht sich ein bisschen in die Länge, und da ich Horrorfilme sehr gerne sehe, entgegen der Meinung meiner Horrorhassender Freundin die ich netterweise mitnahm, da sie mich so nett darum bat, sie zu Hause zu lassen, habe ich mich natürlich auf einen Film gefreut der in Wirklichkeit mit „ Amityville „ und „ Dagon „ einige Ähnlichkeiten hat.
Es dauert einige Zeit bis der Film in Fahrt kommt, doch dann richtig. Schön ist es, das diese Geschichte keiner der üblichen übertriebenen Hollywoodproduktionen ist, die entweder vor Blut so strotzen, oder ein sinnloses Remake sind, oder ein bluttriefender 2. Teil oder 3. Teil, sondern einfach eine in sich eigenständige Geschichte, die nicht zu sehr von anderen abkupfert, sondern versucht mit neuen innovativen Ideen zu punkten. Sehr gut ist die Geschichte von der Tochter Regina und dem Bruder Paul, die aber etwas zu wenig ausgebaut wurde. Man sieht zwar eine gestresste Mutter, aber die wirkt eher wie eine Stiefmutter, nicht so ganz mütterlich, der Vater mit seinem Anfallsleiden sollte meiner Meinung nach wie Jack Nicholson in Shining rüberkommen, aber er kam nur sehr einfach rüber, ohne irgendwie den gruseligen Nerv des Wahnsinns zu treffen, das er eigentlich hätte sein sollen, um die Geschichte noch spannender zu machen, denn anfangs war sie etwas langweilig, auch dazwischen, denn die Mutter hat nicht so wie eine Mutter reagiert, Regina die Tochter, hat etwas zu erwachsen und mütterlich reagiert, der Großvater zu wenig mystisch, und sehr gut wurde es erst zu Ende als der Film spannend wurde.
Einige gruselige und blutige Bilder ins Sekundenbruchteilen sah man, aber das war es auch schon, dazu ein bisschen Kameragewackel, das mich gestört hat, und wenn eine Schrecksekunde war, dann war oft ein unnötiger Soundtrack zu hören, der mich auch gestört hat. Leider ist der Film nicht so gruselig, wie er auf Grund seiner Handlung sein sollte, aber dafür ist der Film dann gegen Ende ganz anders als die meisten Film, aber das sei hier nicht verraten. Wenigstens kamen keine blutigen unnötigen Special Effekte vor, die den Film nur aufgrund von Bluteffekten Spannend machen wollen. In einer Zeit wo Filme wie Blade Teil 2, oder das Remake von The Texas Chainsaw Massacre wieder im Kino sind, um die letzten Zuseher ins Kino zu locken die noch keinen Horrorfilm im Kino sahen, ist dieser Film der in Spanien gedreht und von Brian Yuzna produziert wurde, ein wahrer Leckerbissen, weil er doch an vielen Stellen ruhig war, und wenigstens versucht hat gruselig zu sein, was aber leider daneben gegangen ist an manchen Stellen, denn ich hätte mir bei dieser konfus klingenden aber leicht verständlichen Handlung einen Spitzenreißer a la The sixth Sense gewünscht.
Daher ist der Film zwar zu empfehlen, eher für Leute die sich fast keinen Horrorfilm ansehen, oder für Horrorfreaks die etwas mal abseits des Mainstream haben wollen, und für frisch verliebte Paare die sich dann vor Angst im Kino kaputt knutschen.

85 von 100
Tuvok 27.11.03 22:36

(4/10)
DARKNESS

DAS PUZZLE

von DIETMAR KESTEN, GELSENKIRCHEN, 11. OKTOBER 2003.

„Zuhause, das ist das geilste Urlaubsland. Zuhause ist schön“ singt
Kanzler-Imitator Elmar BRANDT.
Man sollte meinen, dass sich mit diesem Slogan viele von uns anfreunden
können. Dem ist bei „Darkness“ nicht so.
Eine normale Familie zieht in ein Haus. Es wird sich nicht als Urlaubsland
entpuppen; denn schon bald hört der Sohn der Familie Paul (Stephan ENQUIST)
seltsame Geräusche und wird von unerklärlichen Visionen geplagt.
Dazu gesellen sich noch Schürfwunden und Prellungen.
Mutter Maria (Lena OLIN) schiebt jegliche Bedenken mit dem Hinweis auf Schlafstörungen ihres Sohnes in der neuen Umgebung hinweg.
Das Kind erlebt, wie das Haus und seine beginnende unheilvolle Geschichte
Besitz von ihm ergreift.
So langsam knallt Vater Marco (Iain GLEN) durch, leidet unter schrecklichen
Alpträumen aus der Kindheit, die urplötzlich alte Erinnerungen aktivieren, und
er läuft Gefahr, dem Wahnsinn zu verfallen.
Nur Tochter Regina (Anna PAQUIN) glaubt der Mutter und ihren
Versicherungen, es sei alles in bester Ordnung, nicht.
Sie und ihr Freund (Fele MARTINEZ) wollen herausfinden, was hinter
all dem steckt, während eine Schellackplatte aus den 20er Jahren erklingt
und die Furcht vor Finsternis und Dunkelheit suggeriert.
Die Schnitzeljagd kann beginnen.

Regisseur Jaume BALAGUERO („The Nameless“, 1999) nimmt sich mit
„Darkness“ der alten Gruselstorys an und spinnt sie weiter.
Grusel und Horror ohne Blut, welch eine Neuerung in den Splatter-Geschichten
der letzten Jahre.
Sie kündigten sich allerdings schon lange vor „Darkness“ an, und gehen bis
ins Jahr 1979 zurück, als Stanley KUBRICK sein Meisterwerk „Shining“
vorlegte. Man musste lange warten, bis die Gänsehaut mit Niveau die
Kinos erreichte. Abgesehen von der „Alien“-Sage, brachten die 90er Jahre
endlich die erhoffte Wende.
Zwar oft als Verballhornung dieses Klassikers, doch mit dem Gespür dafür,
dass die Kinowelt durchaus auch im Widerspruch zum Gemetzel steht.
„The Sixth Sense“ (Regie: M. Night SHYAMALAN, 1999),
“The Blair witch Projekt” (Regie: Daniel MYRICK/Eduardo SANCHEZ, 1999),
“The Others” (Regie: Alejandro AMENABAR, 2002) und
“The Gathering” (Regie: Brian GILBERT, 2003) nahmen den Kritikern ihr
höhnisches Gelächter, weil sie ohne den apokalyptischen Blutrausch und
das körperbetonte Abschlachten auskamen.

So kann „Darkness“ durchaus als Überraschung bezeichnet werden.
Hatte noch einst die Eskalation des Horrors mit „Halloween - Nacht
des Grauens“ (1978) von John CARPENTER für den entscheidenden
Schnitt in der Entwicklung des neuen Grusel- und Horrorfilms gesorgt,
so sind seit dieser Zeit pro Anno Hunderte solcher Streifen abgedreht
worden.
Viele davon kamen gar nicht in die Kinos, sondern dümpelten als
Video, später auf DVD vor sich hin.
Die abgewandelten Storys glichen sich wie ein Ei dem anderen.
Wenn, dann waren es die Meilensteine, die auf Grobschlächtigkeiten
und blutrünstige Schockeffekte verzichteten, einer Phantasielosigkeit
sowie ekelerregende Szenen durch die Mittlerfunktion der psychischen
Bedrohung ersetzten, um sie gleichsam als primäre Erzählperspektive
zu favorisieren.
Das hautnahe miterlebte Geschehen wurde dort nie aufgehoben,
sondern bis zur letzten Einstellung in jeden Winkel des Kinos
getragen.
Man bekam einen Eindruck davon, was es filmisch heißt, mit
visuellen und auditiven Mitteln als akutes Bedrohungspotential
zu arbeiten und sie transparent zu machen.
Die eigentlichen Gefahrensignale gingen höchstens vom
Vorführraum aus (Filmriss!). Die Spannung, die aufkam, wurde bis
fast ins Unerträgliche gesteigert.

Wer sich als Kind vor dem ‚schwarzen Mann’ fürchtete, dem wurde
in Bälde klar, dass im Kino die Verdrängung stattfand. Und bis auf
den heutigen Tag wird auf diese klassische Weise Verdrängungsarbeit
geleistet.
Mit dieser ‚suspense’ (spannungssteigernde Differenz zwischen
Zuschauer und den ständig wechselnden Erzählperspektiven
des Films) steht „Darkness“ auch in der Tradition der alten
HITCHCOCK Filme. Gedacht ist etwa an:
„Vertigo“ (1958), „Psycho“ (1960), „The Birds“ (1963), und vor allem
an die Orson WELLES Produktion „Touch of Evil“ (1958).
Während HITCHCOCK und WELLES mit den Ahnungen, Hoffnungen
und unterdrückten Wünschen des Zuschauers spielten,
und „Shining“ diese mustergültig umsetzte, schafft es „Darkness“, das
Wechselbad der Gefühle zu komprimieren.
Die Grammofon-Wiedergaben, die erklingen, verknüpfen
zusätzlich musikalisch die Vergangenheit mit den Stimmen und
Stimmungen der Gegenwart und erzeugen mit anderen eingespielten
Geräuschen eine seelische Tortour.

Jaume BALAGUERO und seine „Darkness“ Geschichte ist in weiten
Teilen ein beklemmender Mysterie-Thriller mit okkulter
Architektonik, Sektenglauben und Moon-Story.
Doch ist auch jene Mystifizierung dieser Geschichte (der Kreis, der mit
einer bevorstehenden Sonnenfinsternis geschlossen werden muss!)
ein Teil der Moderne, die die rationale Wirklichkeit verachtet und
die Hinwendung zu okkulten Phantasien, zur Phantasterei, zu
Animismus und Zauberei in einem erschreckenden Maße
zur Droge macht.
Der Sektenkult, dem man im Film ständig begegnet, hat sicher seine
Basis in dieser Irrationalität der Warengesellschaft, und dem Versuch
der Sektengläubigen, den Ausbruch daraus zu praktizieren.
„Darkness“ ist in weiten Teilen ein sehr spannender, beklemmender Film.
Seine überraschenden Wendungen bleiben bis zum Ende erhalten,
angefangen von einer sichtbaren Orientierungslosigkeit der agierenden
Personen bis zur Klimax im Finale. Er ist durchaus provozierend,
doch immer stilvoll. Und seine Spannungselemente, die zwar
voyeuristisch durch die Kamera betont werden, überzeugen durch
visuelle Power und dem Gespür für ‚gespielte Wirklichkeit’.
Für die fließende Grenze zwischen Phantasie und Wirklichkeit kommt am
Ende erst die kindliche Einfalt zum richtigen Schluss; denn es ist nicht
originell die Lösung des Puzzles in verstaubten Büchern und Bibliotheken
zu suchen.
Hier hinkt der Film gewaltig. Der dramaturgische Triumph am Ende hebt die
offensichtliche Schwäche jedoch wieder aus den Angeln: die Gewissheit,
dass der Spuk nicht vorbei ist.

So entsteht ein sinnvolles Ganzes. Der ‚schwarze Mann’ ist nun nur
noch ein reaktionäres Wunschbild der Moralhüter; denn er existiert nicht.
Paul erfährt das ständig.
Und in seiner Vereinsamung ist er nur noch die Projektion der
unbewussten, ja verdrängten Angst derjenigen, die die Normen und
Regeln ständig verletzen.
Die Präsentation des filmischen Ereignis reicht selbst für diese scheinbar
schlüssige Interpretation nicht aus. Sie bleibt bruchstückhaft, subjektiv,
ja beliebig.
Geschichten über die menschliche Psyche gelten als Puzzle, als
Klaviatur der Angst. Das, was unter die Haut geht, ist nicht in sieben
Tagen und auch nicht in sieben Nächten aufgehoben.
Wenn daran gedacht wird, wie viele Menschen in ihrem düsteren
Weltbild leben, dann ist ihr Pate „Darkness“.
Panik, die uns befällt, ist etwas, das sich gänzlich unserer Kontrolle
entzieht. Spätestens dann wird es Zeit, die berühmten Männer mit der
Zwangsjacke aufzusuchen.
Weil der Kinosaal prädestiniert für die (pubertierende) Dunkelheit ist,
in der alles geschehen kann, lässt uns BALAGUERO mit seinem besten
Bild zurück: ein alter Architekt läuft am Stock einen mit Neonlicht
überfluteten Zubringer zu einem U-Bahnschacht entlang.
Unvermittelt verlassen alle anderen Passanten das Bild.
Das Heimliche wird zum Unheimlichen. Während er humpelnd auf
den Zuschauer zukommt, verblassen die Neonröhren, das Licht
kippt, die Dunkelheit verschluckt ihn.

Fazit: Die geordnete Welt zu verdrängen ist schon schwer genug.
Sollte sie dann noch aus den Fugen geraten, ist Beseitigung
angesagt.
Zweifellos ist die diffus empfundene Bedrohung und die eigene
Machtlosigkeit das Potential aus dem sich „Darkness“ ständig
erneuert.
Hier wird Angstlust erfahrbar. Und die Aktivierung eigener verborgener
Ängste ist nur durch die Distanz zum Film und zum Alltag möglich.
Trotz Schwächen absolut sehenswert.
Für Fans von: “The Birds”, “Shining“, “The Others“.
Dietmar Kesten 11.10.03 13:50

(8/10)
Eines der "kleinen cineastiscchen Ereignissen, die gleichermaßen zarte wie harte Gemüter zu faszinieren und höchstwahrscheinlich zu gruseln vermögen." Komplette Kritik bei "F.LM - Texte zum Film" von S. Höltgen: http://www.filmforen.de/index.php?act=ST&f=151&t=1280
Thomas (Homepage) 9.10.03 13:05

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