filmz.de
Closed

Das Wunder von Bern

[ Info ] [ Links ] [ Kommentare ]
Gut, aber etwas zu dramatisch. ohne Text max 9.5.05 15:34

geiler Film nicht zu toppen ohne Text horst drieschner 14.2.05 15:28

Weltmeisterliches Kino Zico 7.9.04 14:24

(10/10)
Goiler Film!
Andrew Walker 12.1.04 20:52

(6/10)
Das Wunder von Bern

Also da gibt es einen MATTHIAS LUBANSKI, der hat Freunde. Wie jeder Junge halt irgendwie, außer er ist der Glöckner von Notre Dame. Wir schreiben das Jahr 1954. Die Jungs warten auf eine Brieftaube. Sie hat keine so gute Nachricht. Rot Weiß Essen hat in der deutschen Stadt Aachen gegen den Fußballclub Alemannia Fußball gespielt und in der Oberliga West 0 : 1 verloren.

MATTHIAS ist gerade 11. Sein Vater ist in russischer Kriegsgefangenschaft in Sibirien. RICHARD hat sich nie um ihn gekümmert, er hat nicht mal gewusst das es ihn gibt.
MATTHIAS trägt gerne eine Tasche, die Tasche von seinem Idol HELMUT RAHN der Star im Essener Fußballclub ist. MATTHIAS hat es geschafft, dessen Maskottchen zu werden.

Dadurch das MATTHIAS seinen Vater noch nie sah, ist HELMUT so was wie sein Vater, der auch sein Idol ist, da er Fußball spielt, was sein Lieblingssport ist, und die ganze Familie damit nervt.

Auf einmal kommt die Nachricht das RICHARD wieder kommt. MATTHIAS geht mit seinem Bruder
BRUNO, seiner Schwester INGRID und seiner Mutter CHRISTA zum Bahnhof um auf ihn zu warten.
Und als er ankommt, sind alle ein bisschen geschockt. Er ist ganz dünn, glaubt INGRID ist seine Frau CHRISTA, und ist irgendwie apathisch. Endlich hat CHRISTA wieder einen Mann.
Jetzt braucht sie nicht immer zur Kneipe Katernberg gehen, um dort billig zu essen oder sich versorgen zu lassen, da ja alle kein Geld hatten.

RICHARD will wieder arbeiten gehen und für seine Familie sorgen, nur das er es nicht schafft wie vor dem Krieg als Grubenarbeiter zu schuften, da ihn keiner annimmt, Arbeitslosenrate ist hoch, die Entschädigungszahlung vom Staat ist zu gering, niemand hat Geld.

MATTHIAS kümmert sich um das ganze wenig, RICHARD ist ihm egal, er geht lieber Fußballspielen.

RICHARD hat für Fußball nicht unbedingt viel über, aber erklärt ihm das MATTHIAS lieber als Verteidiger spielen sollte als Rechts außen, da er seinem Idol HELMUT nacheifert, und er nimmt den Rat an, und spielt auf einmal viel besser in seiner Jugendmannschaft und findet so auf einmal etwas mehr Zugang zu RICHARD seinem Vater.

RICHARD hat immer mehr Probleme sich in Essen einzufügen, da es für ihn ganz was neues ist und er gar nicht weiß was er machen soll.

Spiez am Thurner See ist in der Schweiz. PAUL ACKERMANN ist ein Fußballnarr. Er hat die Millionärstochter ANNETTE geheiratet und wird von der Süddeutschen Zeitung in die Schweiz geschickt.
Vom 16.6.1954 – 4.7.1954 ist dort die Fußballweltmeisterschaft.
PAUL will hinfahren anstatt mit seiner ANNETTE auf Hochzeitsreise, und nach einem kurzen Disput, willigt diese ein einfach mitzufahren. Sie ist ein Mensch der sich nicht für Fußball interessiert, doch das ändert sich, und nicht nur weil sie den Trainer SEPP HERBERGER sieht, und sich für seine taktischen Maßnahmen interessiert.

Was komisch ist, sie gibt ihm Ratschläge wie er seine Mannschaft trainieren soll, und wie ein Wunder, sie werden alle besser, obwohl sich das keiner gedacht hat, denn sie hat einfach das was eine Frau viel besser als ein Mann kann, ein Feingefühl aus dem Bauch heraus zu entscheiden.

SEPP hat schon einmal verloren, damals, gegen die Weltmeister doch nun will er gewinnen, und mit Hilfe von ANNETTE sieht das gar nicht mal so schlecht aus. Sogar sein bester Spieler FRITZ WALTER ist auf einmal zu Höchstleistungen bereit.

RICHARD ist strenger Katholik, seine Frau CHRISTA hat für die Kneipe ein TV Gerät gekauft, das 1. in Ihrem Stadtteil, MATTHIAS hat für HELMUT eine Kerze angezündet, und nun hat er Stubenarrest, für RICHARD ist das Blasphemie.

Die beiden beginnen sich immer mehr zu hassen. BRUNO inzwischen wandert nach Ost Berlin, um dort im Kommunismus tätig zu sein. Die Familie scheint zu zerbrechen.
Und ein Ausweg bleibt für RICHARD also schnappt er MATTHIAS einfach und fährt am 3. Juli einfach Richtung Schweiz, um bei HELMUT und dem ganzen Spiel dabei zu sein, damit er die Deutschen zum Gewinn bringt. Schließlich ist MATTHIAS sein Maskottchen, und er wollte ja sowieso dabei sein, nur durfte er nicht. Und zu guter Letzt hilft Ihnen noch der Pfarrer vom Dorf.

So ungefähr ist die Handlung des 115 Min. langen Filmes, von Söhnke Wortmann der selber ein Fußballnarr ist. Eines haben alle Männer gleich, einen Schniedelwutz, und die Liebe zu Fußball, und die keine Liebe zum Fußball haben sind halt keine Männer nicht die sind was viel besseres, die sind fast schon Frauen.
Die sind nämlich intelligent genug um sich nicht für 22 verschwitzte Männer zu interessieren die einem Ball nachlaufen.

Der ganze Film handelt eigentlich von einer Freundschaft, von einer Vater Sohn Beziehung, ist stinklangweilig teilweise, dauert lange, ist aber gut genau gemacht, und erinnert mich eigentlich an einen faden Tatort Krimi am Sonntagabend.

Es geht um die Kriegsheimkehrer, um die Leute die nicht wissen wie sie überleben sollen, die nach dem Krieg in die Heimat kamen und ausgebuht wurden, die vom Staat nichts bekamen obwohl sie als Patrioten kämpften, und die am Hungertuch genagt haben. Und trotzdem hatten die Leute damals in dieser Zeit einen viel größeren Lebensmut und Aufschwungsgeist hals heute in unserer Technik und Konsumverseuchten Gesellschaft.

Der Film ist eigentlich gar kein Fußballfreakfilm, sondern eigentlich eine Beziehungsgeschichte. Von einem Vater der im Krieg war, der seinen musizierenden Kommunistensohn nicht versteht, von einem Sohn der nur Fußball im Kopf hat, und von einem Vater der alles versucht in die Welt seines Sohnes einzutauchen.

Trotzdem hat mir der Film nicht gefallen. Man sieht viel zu wenig was Richard Lubinski im Krieg erlebt hat, was er durchgemacht hat hört man nur in einigen Worten, dazwischen sieht man eine Story wie man sie schon sehr oft gesehen hat, die typische Vater Sohn Konflikt Beziehung. Christa wiederum die eine Kneipe besitzt, in der das TV Gerät steht hat immer rammelvolle Bude, wenn die Deutschen Fußball spielen, denn dieser Sport dürfte die Nation zusammengewürfelt haben. Als z.B die Ungarn 8 zu 3 gegen die Deutschen gewonnen haben, sind alle auf einmal ein Freund und ein Kumpel, schließlich muss man gegen den Feind zusammenhalten. Das wird auch klar als die Deutschen gegen die Türken 7:2 gewinnen, dann gewinnen sie 2:0 gegen die Jugos und noch 6:1 gegen die Österreicher, und so funktioniert die Gesellschaft von damals, man sieht sich Sport an als Medium der Gruppenverbundenheit und als Beispiel von Treue zum Vaterland.
Man hält zusammen auch wenn einer aus einem anderen Stadtteil kommt, was anhand der fehlenden Kommunikationsmittel damals nicht so wie heute ist, da gab es keine Aufnahme wenn du von einer anderen Straße kommst, da war man einfach unten durch.

Was mich an dem Film stört ist das er einfach zu langweilig ist, Fußball interessiert mich genauso wenig wie meine Freundin, da sind wir uns wenigstens einig, und obwohl Söhnke die damaligen Original T – Shorts genommen hat, und viel alte Bauten fotografiert hat, und viel alte Farbe in den Film gebracht hat, das er realistisch wie eine Dokumentation ausgesehen hat und viele Logikfehler vermieden hat, gefällt mir der Film trotzdem nicht. Es war viel Gerede, das ganze auch sehr trübsinnig und traurig, und er hat 0 Special Effekte.

Der Schauspieler der Matthias spielt hat seine Rolle sehr gut gemacht, er ist Laie und ich finde ihm gebührt ein Lob, den er spielt ruhig gut und nur einfach. Er spielt seine Gefühlsregungen nicht einfach, er lebt sie, als wäre er Method Acting Meister. Nun ja Meister ist übertrieben er ist einfach gut. Sein Vater spielt den aggressiven in sich gekehrten Mann auch nicht schlecht, einfach ausführlich und richtig gut für eine Psychostudie, der Schauspieler hat sich sicher lange darauf vorbereitet. Auch er hat die Rolle gut gemeistert, eigentlich wie die ganze Familie. Die spielen alle als wäre es irgendwie echt, so ohne Scheu und Abneigung zur Rolle.
Fehlbesetzung gab es eigentlich keine. Ich finde nur das der Film etwas langweilig war, das Thema schon durchgekaut, und auch wenn es einer der guten deutschen Filme ist, die in letzter Zeit angelaufen ist, mir hat er nicht gefallen. Anfangs dachte ist, das ist irgendein mystischer Film, und während des Filmes wo ich ein 9000 Teile Puzzle angefangen habe, und 27 Liter Früchtetee verdrückt habe, 3 Bäumchen in Kuba gepflanzt habe, 22 Kg Kartoffeln geschält habe, und meiner Freundin 238 Zungenküsse verabreicht habe, kam ich so langsam drauf das es eigentlich ein Beziehungsfilm ist, der eigentlich ein trübsinniger trauriger Film ist, den man sich an verregneten Sonntagen im Winter ansehen sollte, und vor allem dann wenn man sich für deutsche Geschichte in Essen und Fußball interessiert.

Ansonsten ist alles gut gemacht, alle haben gut gespielt, die Story war ganz nett, mir gefiel er nicht, deshalb nur

60 von 100
Tuvok 22.11.03 22:14

(0/10)
den film war nicht gut
20.11.03 20:10

(8/10)
Ganz guter Film!
Auf jeden Fall darf man ihn nicht verpassen.
16.11.03 14:07

(10/10)
Super Film!!!!!
Nicht nur für Fussball-Fans!!!!
Großen Respekt an Sönke Wortmann :)
Maddy 26.10.03 16:49

(10/10)
Absolut der Hammer!
Bird 23.10.03 14:17

(10/10)
top-film!!!
tk 22.10.03 18:37


Ich werde ihn mir mal anschauen ,wenn er in zwei Jahren im Tv läuft.
Oliver K. 19.10.03 06:18

Das Wunder von Bern thomas 22.10.03 18:35

(2/10)
DAS WUNDER VON BERN

EIN PHÖNIX AUS DER ASCHE

von DIETMAR KESTEN, GELSENKIRCHEN, 18. OKTOBER 2003.

Im Nachkriegsdeutschland wird auch wieder Fußball gespielt.
Bei der Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz droht der deutschen Nationalmannschaft frühzeitig das Aus.
Sie geht als krasser Außenseiter ins Turnier und erringt überraschend
den Weltmeistertitel.
Diese Geschichte, 49 Jahre nach dem legendären Spiel gegen die
Ungarn (3:2), ist für Sönke WORTMANN ( „Kleine Haie“, 1992,
„Der bewegte Mann“, 1994, „Das Superweib“, 1996,
„Der Campus“, 1998, „Der Himmel von Hollywood“, 2002) Anlass,
den Mythos der deutschen Nationalelf um ihren Stürmerstar
Helmut RAHN noch einmal auferstehen zu lassen.
Der Film „Das Wunder von Bern“ ist auch die Geschichte des
Essener Fußballspielers RAHN, der sich einen Stammplatz in der
Nationalmannschaft erkämpft, und schließlich in Bern zum ‚winner’ wird.
Darum dreht sich diese fiktive Handlung, die mit Matthias
(Louis KLAMROTH), einem Fußballfan und Taschenträger des Stürmers
beginnt, die familiären Verhältnisse, in denen er lebt reflektiert, und vor
dem Hintergrund der Ruhrkulisse ein Nachkriegsmelodram inszeniert,
in dem das Heimkehrerschicksal des Vaters (Peter LOHMEYER)
ebenso angesiedelt ist, wie der Versuch, die politische und sportliche
Ebene der damaligen Zeit miteinander zu verbinden.

Mehr als irgendeine andere Spezialität der Moderne war es der Fußball,
der die Einheit von Leichtigkeit und Schwere zu symbolisieren
begann. Sein System hat keinen Zweck, da es bistabil ist; denn man
kann gewinnen und verlieren.
Alle Positionen (auf dem Feld und in der Tabelle) wechseln ständig
und auf Grund spezifischer Eigenarten (Taktik, Zufall und anderer
Handlungsstränge/ Phänomene) gelingt es dieser Sportart,
Millionen zu begeistern.
Der Marktwert ist kaum zu überschätzen. Man kann nicht nur die Bälle
als Erwerbsquelle betrachten, sondern auch Spieler wie in einem
Basar kaufen- und verkaufen (‚Bossmann’ Urteil, 1995).
Die Zuschauer, schrieb einst Niclas LUHMANN, „können sich mit dem
Gewicht ihrer nationalen Gefühle, ihre Fans sogar mit dem Gewicht
ihrer Körper engagieren“ (Niklas LUHMANN: „Short Cuts“, 2001).
Kurz: Fußball leidet in der modernen Gesellschaft ebenso an den
Widersprüchen des Kapitalismus wie die kapitalistische
Geldmaschine selber, und er hat im Laufe seiner Geschichte jene
inneren Widersprüchlichkeiten hervorgebracht, die auch immer
wieder Nationalismus (z. B. rechtslastige Hooligan Szene) und andere
Drohgebärden(Aggressionen, Fanlager, Racheakte) begünstigten.

Vor diesem Hintergrund ist das „Wunder von Bern“ nun gar kein
‚Wunder’ mehr; denn irgendwo begann selbst im Fußball der Bilderbogen
der Paradoxie (Spieler, die noch vor Jahren durch den Schlamm liefen
wurden Millionäre!), und mit der 1. Bundesliga (Start: 24. August 1963)
setzte der eigentliche materielle Höhenflug von Spielern, Medien,
Funktionären und Werbeträgern ein.
WORTMANNs Beitrag zu einem (historischen) Ereignis, welches nun der
Gewinn der Fußballweltmeisterschaft ohne Zweifel war, ist deshalb sehr
schillernd, weil er sich auf einem Niveau bewegt, dass von den
Folgeerscheinungen absieht und zufällige Vorfälle (über den Rasen
laufen) zu einem Weltereignis stilisiert.
Da ist der Grat, auf dem er sich bewegt äußerst schmal; denn selbst
noch heute ist es relativ einfach, den nationalen Rausch (Deutschland
war nach einem verlorenen Krieg endlich wieder eine nationale
Größe) zu verklären, aber auch gleichzeitig das Museumsstück der
54er Elf im geißelnden Licht der individuellen Schicksale
(angefangen vom Spätheimkehrer bis zu Helmut RAHN, der sich wohl
nie mit den Eigenarten des ‚Chefs’- Sepp HERBERGER- anfreunden
konnte) und jener Kulturindustrie zu betrachten, für die die alltägliche
Wahrnehmung zur Richtschnur von Massenkultur und
Warenproduktion geworden ist.

WORTMANN entwirft daher auch ein konservatives Bild vom Gewinn
der Weltmeisterschaft, was konservativer gar nicht sein kann.
Er bettet den Sieg über die Ungarn in ein verlorenes Gefühl ein,
in ein Deutschland, das mit Hilfe der USA begann, sich zu einem
neuen Kapitalismus zu mausern, in dem der Profifußball eine
nicht zu unterbewertende Rolle spielen sollte.
Wer einen solchen konservativen Film abliefert (1), der begeht dann
Schnitzer über Schnitzer, und jene deutsche Geschichte, primär aber die
Bewältigung der Vergangenheit, wird völlig unreflektiert erzählt.
Da ist die Rolle des Vaters, der gebrochen aus der Kriegsgefangenschaft
zurückkehrt, die Familie, die trotz Entbehrungen den Plan einer
Zukunft entwirft, und da ist Matthias, der den ‚Boss’ verehrt.
Sie alle beginnen dem neuen Wirtschaftswunder zu huldigen und
verstecken sich hinter der Fassade ihrer eigenen Schicksale.
Die emotionale Richtung, die man seit Hildegard KNEF, Heinz RÜHMANN,
Gert FRÖBE oder Heinz WEISS kennt, ist immer gleich: man bemüht
die Tränendrüse, das Kokketieren mit Opfern und Tätern, familiären Dramen,
Rührseligkeiten, starken Männern, schwachen Frauen und Töchtern,
weinerlichen Söhnen.
Das alles wird zum Einheitsbrei. Und er gedeiht bestens, wenn sich dazu
noch ein Fußballspiel gesellt, welches mehr vom Ruhm als von (s)einer
fußballerischen Kunst zehrt.

Der Rest ist ein Baukastensystem.
WORTMANN setzt ohne erkennbaren Grund nachgestellte Szenen
aus dem WM-Endspiel im Berner Wankdorf-Stadion ins Bild.
Die ‚Liebe’ zum Detail entpuppt sich hier als Bumerang, weil ein
Pixelpublikum, ein virtuelles Publikum Deutschland nach vorne
schreit und echte Endspielszenen erst gar nicht auftauchen. Und
hatte damals das Publikum nicht „Deutschland, Deutschland,
über alles“ gesungen?
Wie schlecht muss es um den deutschen Film bestellt sein, wenn
darauf zurückgegriffen wird.
Sepp HERBERGER, der Trainer der deutschen Nationalmannschaft,
spricht eigentlich nur die Sätze, die zum Vokabular jedes
Fußballinteressierten gehören. So wird er zur Randfigur.
HERBERGER (Peter FRANKE), dem die Sätze angedichtet werden:
„Der Ball ist rund. Ein Spiel dauert 90 Minuten“, „Wenn Du nicht
weiß wohin mit dem Ball, schieß ihn ins Tor“) lächelt immer
süffisant, wohl auch über seine eigenen Floskeln.
Der legendäre Sportreporter Herbert ZIMMERMANN fristet sein
Dasein an der Außenlinie und darf noch einmal die Sätze
anstimmen: „Aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen, Rahn
schießt auch... Tor, Tor für Deutschland, Deutschland ist
Weltmeister“, und inmitten des Trubels auf den Fußballplatz
taucht Matthias, der Taschenträger, auf.
Die historische Zuordnung ist damit fern jedes realen Sachverhaltes.
Hauptsache ist: Deutschland ist wieder wer!!
Die hintertreppige Gedankenführung gipfelt in der Verklärung eines
Mythos, den die Zuschauer noch einmal nachvollziehen sollen,
hoffentlich ein letztes Mal.
Am Ende sollte man sich sagen: wer im Fußball auf die Nase
fällt, der hat noch längst nicht verloren.

Fazit: „Das Wunder von Bern“ ist ohne einen wirklichen
Höhepunkt. Der Film ist unterhaltsam, wie viele andere auch,
doch in seiner Künstlichkeit und Überhöhung von Emotionen
und Euphorie ist er nur ein Teil der deutschen Melancholie
nach 1945.
Er ist kein „Kinowunder“ (‚Cinemaxx, Oktober 2003), sondern
ein Kinoreinfall.

Anmerkungen:

(1) Diedrich Diedrichsen meinte sogar in „Die Zeit“
vom 16. Oktober 2003 dass Wortmann „national-allegorisch“
erzählt.
Dietmar Kesten 18.10.03 13:46

Das Wunder von Bern Ulrich Verspohl 2.11.03 15:19

Kommentare geschlossen