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Der stille Amerikaner

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Der stille Amerikaner
Michael Caine als Thomas Fowler
USA / Deutschland / Australien 2002 - Originaltitel: The Quiet American - Regie: Phillip Noyce - Darsteller: Michael Caine, Brendan Fraser, Do Thi Hai Yen, Rade Serbedzija, Tzi Ma - Prädikat: besonders wertvoll - FSK: ab 12 - Länge: 100 min. - Start: 22.5.2003
Beschreibung

Das herbstliche Saigon, 1952. Während in den nördlichen Landesteilen Vietnams die kommunistische Kampffront die französische Kolonialmacht immer stärker unter Druck setzt, versucht die amerikanische Regierung den Süden Vietnams durch Hilfslieferungen und wirtschaftliche Unterstützungsprogramme zu stabilisieren. Im Zuge dieser Strategie ist Alden Pyle (BRENDAN FRASER) in Saigon eingetroffen. Der junge, von missionarischem Eifer angetriebene idealistische Amerikaner, der hier ein medizinisches Hilfsprojekt mit aufbauen soll, findet in dem erfahrenen, illusionslosen Times-Reporter Thomas Fowler (MICHAEL CAINE) unerwartet einen Freund, der ihn in die Kultur und die Sitten des Landes einführt.

Wie schon Fowler vor vielen, vielen Jahren, zeigt sich auch Pyle verzaubert von der Exotik und der verführerischen Aura Vietnams. Alle Sehnsüchte und Wünsche scheinen sich hier für ihn zu erfüllen - ganz besonders, als Pyles Blick erstmals auf Phuong (DO THI HAI YEN) fällt, die schöne junge Geliebte Fowlers. Aus diesem romantischen Dreieck entfaltet sich eine komplexe Beziehung, die von Freundschaft, Loyalität und Leidenschaft modelliert wird. Eine Beziehung, die durch dramatische politische Entwicklungen, durch Geheimnisse, Lügen, Enthüllungen, Verrat und schließlich auch Mord eine unvorhersehbare, tragische Dynamik bekommt.

Weit mehr als ein klarsichtiger Film über Amerikas frühes Engagement in Indochina, macht die hochgelobte Adaption von Graham Greenes Romanklassiker „Der stille Amerikaner” allgemeingültige, zeitlose Aussagen über die Dynamik vieler Krisenherde dieser Welt. Sowohl brisanter Politthriller als auch dramatisch-poetische Liebesgeschichte erzählt DER STILLE AMERIKANER von geheimnisvollen, exotischen Welten, die Fremde aus dem Westen zu verstehen glauben und meinen, nach ihrem Modell zum Besseren verändern zu müssen. Als Zyniker, der Mitgefühl und Engagement in sich wieder entdeckt, brilliert Michael Caine, der für diese Rolle eine Oscar-Nominierung als Bester Darsteller erhielt. Regie führte Phillip Noyce, der sich in Hollywood als Spezialist für aufwändige Thriller auszeichnen konnte und unlängst mit dem engagierten australischen Aboriginal-Drama RABBIT PROOF FENCE („Long Walk Home“, 2001) wieder einen Film in seiner Heimat drehte.
Text & Foto: Universum