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Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen

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Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen Tuvok 8.12.03 20:03
Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen Dietmar Kesten 21.12.03 12:43

Tuvok schrieb:

» Die Liga der aussergewöhnlichen Gentlemen
»
» 110 Minuten, endlich wieder eine Art
» Comicverfilmung, noch dazu mit so vielen berühmten
» Charakteren und guten Schauspielern.
»
» London 1899. Kurz vor der Jahrhundertwende. Abends.
» Einige Polizisten sind noch unterwegs, die Stadt
» ist dabei schlafen zu gehen, keiner ist mehr auf
» der Straße, nach den Vorkommnissen von Jack the
» Ripper patrouillieren sehr viele Bobbys auf den
» Straßen von London. In diesem Moment erschüttert
» die Erde, als wäre es ein Erdbeben, ein Panzer,
» neumodischer Bauweise, scheinbar unzerstörbar bahnt
» sich den Weg durch die Straßen Londons in das
» Museum für Altertümliche Schätze, und bleibt vor
» einer Tresorwand stehen.
» Diese wird mühelos umgepustet, und als Männer
» aussteigen, ist auch ein großer stattlicher Mann
» da, der Befehl gibt, die herbeigelaufenenen
» Polizisten allesamt zu töten, bis auf einen.
» In der Zwischenzeit macht er sich seelenruhig an
» einige wertvolle Papiere und nimmt sie mit sich.
»
» Kenia 1899. Ein Beamter der britischen Regierung,
» SANDERSON REED, reist dorthin um den letzten großen
» Abenteurer des Jahrhunderts ausfindig zu mache.
» ALLAN QUATERMAIN. Zuvor meldet sich ein anderer,
» doch als dieser erfährt, sein Freund NIGEL ist es,
» das REED eine Truppe der Besten zusammenstellen
» will, ist ALLAN gleich zur Stelle und nach einigen
» Ungereimtheiten bietet er ihm seine Hilfe an, um
» das Empire vor dem Verfall zu retten. Eine Art
» neuer Weltkrieg steht bevor, es geht um das
» Wettrüsten.
» REED erzählt ihm das ein Verrückter, genannt das
» PHANTOM DER OPER der Anführer von berüchtigten
» Banden ist, ein Genie das seinesgleichen sucht, und
» wichtige Dokumente gestohlen hat, die Blaupausen
» von Leonardo da Vinci sind, vom Untergrund von
» Venedig. Anscheinend will er Venedig versenken.
»
» Doch kurz bevor sie weiter diskutieren können,
» werden alle überfallen, und ALLAN kann sich mit
» REED gerade noch retten und überlebt, haarscharf
» auch einem Bombenangriff.
»
» Wieder zurück in London werden seine Mitstreiter
» vorgestellt vom Initiator von der Liga der
» außergewöhnlichen Gentlemen – M.
»
» MINA HARKER, die legendäre Freundin von JONATHAN
» HARKER, sie wurde, als sie mit VAN HELSING gegen
» Graf DRACULA kämpfte, selbst von ihm gebissen, und
» ist seitdem zum Leben als Untote verbannt.
»
» DORIAN GRAY, der die Fähigkeit besitzt ewig zu
» leben, weil er eines Tages seine Seele dem Teufel
» verkauft hat, und nun anstelle von ihm, ein Bild
» altert, das er gut versteckt hat, sein einziger
» Schwachpunkt, er kennt MINA sehr gut.
»
» Captain NEMO, der als Pirat damals bekannt war, der
» die Nautilus gebaut hat, und nicht nur das, der die
» ganze Welt gesehen hat, und mit Hilfe seines Solar
» angetriebenen Atom U – Boot durch die Weltmeere
» segelt.
» Er hat ganz spezielle Fähigkeiten, da er ein
» technisches Genie ist, und wie sich später
» rausstellt, als sie wiederum vom PHANTOM überfallen
» werden, ist er auch ein fantastischer
» Karatekämpfer.
» Ihnen dazugesellt sich, der GRAUE, RODNEY SKINNER,
» der Unsichtbare, der einem Wissenschaftler ein
» Elixier gestohlen hat, das ihn dazu bemächtigt,
» unsichtbar zu sein, und er nutzte bis vor kurzem,
» seine Fähigkeit als hervorragender Dieb die Straßen
» und Leute von London unsicher zu mache.
»
» Kurz bevor es brenzlig wird, erscheint noch ein
» Junger Mann, ein Amerikaner, der teilweise durch
» seine hervorragenden Schießkünste mit seiner
» Winchester die Leute rettet, immer auf der Suche
» nach Abenteuer, und der ALLAN bittet mitzumachen,
» und nun sind sie komplett, bis auf einen der in
» Paris zu finden ist, und sie müssen den weiten Weg
» nach Paris machen, innerhalb von 3 Tagen auch nach
» Venedig, um zu verhindern das die Stadt untergeht.
» Der Name des Jungen Mannes ? TOM SAWYER.
»
» Die Nautilus bringt sie in Windeseile nach Paris
» und dort angekommen suchen sie Ihr letztes
» Mitglied, und finden es, auf der Flucht über den
» Dächern von Paris. Es ist Mr. HYDE der sich
» daraufhin nach einige Unklarheiten, gefangen auf
» der Nautilus, 40 Männer zusammengeschlagen, in Dr.
» JEKYLL zurückverwandelt, und verspricht das er das
» nie wollte, da er immer normal bleiben wollte, aber
» sein Elixier das er entdeckt hat, macht ihn eben
» süchtig, und als ALLAN ihm verspricht nach London
» zu bringen, und dafür zu sorgen das er nicht
» getötet wird, schließt er sich Ihnen an.
»
» Und nun geht die Reise nach Venedig wo sie
» versuchen die Stadt zu retten, doch da steht mehr
» dahinter. Nicht nur das NEMO glaubt einen Blinden
» Passagier an Bord zu haben, er glaubt auch an eine
» Art Verschwörung, und die ganze Geschichte stellt
» sich noch viel gefährlicher heraus als sie ist,
» denn das PHANTOM hat noch einige gewaltige Trümpfe
» in der Hand, und bevor Venedig untergeht ist noch
» Stress am Tagesplan, danach noch mehr.
»
» Der Film ist so eine richtige Fantasygeschichte, so
» eine Art Neuverfilmung von Sinbad und die 7
» Seefahrer in der Neuzeit, und hat auch noch dazu
» die berühmtesten Leute der Literaturgeschichte
» parat. Eigentlich recht praktisch weil heut zu Tage
» liest eh fast kein Mensch mehr, und so kann man
» sich eben auch ein bisschen Wissen aneignen. Der
» Film hat ein bisschen auch von „ From Hell „ und es
» mussten 58 Sets errichtet werden, wo man alles
» unterzubringen versuchte was es in diesem
» gigantischen Ausstattungswahnsinnsfilm alles so
» gibt. Die Geschichte ist natürlich erfunden, und
» eigentlich sind alle irgendwie unsterblich oder sie
» leben sehr lange, aber das macht nichts, denn der
» Film reißt den Zuseher sehr schnell in seinen Bann,
» auch wenn die Geschichte etwas locker und lasch
» ist, oder eigentlich sehr gewöhnlich, aber das
» macht nichts, denn die Bilderflut von den ganzen
» Einzelheiten, die gigantische Action ist so was von
» gut, das man sich eigentlich gar keine Gedanken
» macht, was sich so alles abspielt.
»
» Sean Connery ist natürlich führend, nur spielt er
» nicht so gut wie in einigen anderen alten Filmen,
» aber er passt n natürlich wie immer in jede Rolle
» eines Mannes der 40 – 80 Jahre alt ist. Noch dazu
» ist meine Freundin ein Fan von ihm und findet das
» er der sexiest Oldest man Alive auf der Erde ist,
» was ich Ihr nicht verüble, denn er ist viel zu weit
» weg das sie ihn anbaggern könnte. Er ist einfach
» super für diese Rolle, des alten Haudegen, nur die
» deutsche Synchronstimme ist gewöhnungsbedürftig und
» fremd, und seine Schauspielerische Leistung ist
» nicht gerade berauschend.
»
» Herrlich gefiel mir Hyde, der war so eine Art Hulk,
» mit überdimensionierter Schulter, und ist ungefähr
» 3 Meter groß, hat Hände so groß wie ein Auto, und
» ist so stark wie 50 Männer, alles was er anfasst
» fliegt in hohem Bogen davon, und er kann reden,
» grunzt nicht herum, und kann sogar denken. Herrlich
» gefiel mir die Nautilus, das Schiff, meine Güte ich
» habe so was noch nie gesehen, meine Freundin war
» hin und weg, ich konnte Ihr nicht mal zeigen wie
» schön ich es schaffe ein ungebrauchtes Kondom
» rotzend durch die Nase zu ziehen, aber das macht
» nichts, denn wenn man das Schiff gesehen hat, dann
» vergisst man auch solche Weltrekorde. Das Schiff
» sieht aus wie ein Tadj Mahal unter Wasser, alle
» Leute die da unten arbeiten, es sind ca. 100 an der
» Zahl könnten aus Indien sein, aus dem 17. Jh., und
» ich schätze das Nemo auch so alt ist.
»
» Was mich gestört hat, ist das die Handlung
» teilweise nachlässt. Wo man am Anfang hat versucht
» ein bisschen witzig zu sein, hätte man so viel
» daraus machen können, es wäre so schön gewesen,
» Witz und Abenteuer, und als man sah was Mina so
» alles drauf hat, wollte man witzig sein, leider
» ging das daneben, man hat einige Anspielung auf was
» lustiges versucht, aber es war nur langweilig, und
» nicht zum lachen, außer die 2 Taubstummen Typen da
» vor mir die aussahen wie 80 Jährige, und kicherten
» wie 12 Jährige.
»
» Dann wurde die Handlung etwas verzwickter nicht
» komplizierter, aber das ganze sah dann nach der
» Filmhälfte aus als hat der Regisseur nicht mehr
» gewusst was er eigentlich will, einen Abenteuerfilm
» oder einen Horrorfilm machen, und so hat er noch
» eine Liebesgeschichte und ein paar Vorgeschichten
» dazu gemacht, und hat aber vergessen nicht nur
» anzufangen sondern auch die Geschichten konsequent
» zu Ende zu setzen. Ich habe mich trotzdem gefreut
» als so viel kaputt gegangen ist, war für mich wie
» Weihnachten, herrlich, ein paar Sitze sind durch
» das Kinozentrum geflogen, man hat sie nicht
» vermisst, weitere 800 standen ja noch da, voller
» Freude habe ich bei einigen Szenen versucht
» nachzuahmen, nur das mit der Vampirin das ging
» leider schief, ich erwischte einen Kommunistischen
» Homosexuellen 2 Meter großen Stahlbauarbeiter, der
» gerade seinen Verflossenen Lebewohl gesagt hat, so
» wie ich erfuhr, von den 33 Typen die ihn mit grünen
» Stahlseilen gehalten haben das er nicht wieder
» durchdreht. Leider hat er mir 28 Rippen gebrochen,
» aber dank eines anderen Elixiers, Mangosaft, bin
» ich wieder sehr schnell genesen.
»
» Der Film ist wunderbar, er ist außergewöhnlich,
» aber leider nicht so umgesetzt das er spannend ist
» und lustig, das gelingt sehr wenigen Filmen und so
» bleibt eigentlich nur eine bombastische
» Zerstörungsbilderwut übrig.
» Bei einigen Dialogen kommt Langeweile auf, doch es
» ist so viel an Action dabei das man eigentlich gar
» nicht anders kann als sich wie ein Kind freuen, und
» man denkt dann nicht darüber nach was wer wieso
» gesagt hat, und wieso das ganze dann etwas wieder
» fade wird, denn da sind Szenen die einfach
» abbrechen, Erklärungen suchen, und irgendwas viel
» dem Zuseher übriglassen einfach nachzudenken was
» das und dieses zu bedeuten haben könnte.
»
» Etwas kraftlos haben die Schauspieler gewirkt, aber
» das sieht man Ihnen nicht dauernd an, weil es waren
» so viele Computereffekte dabei das man eigentlich
» gar nicht zum nachdenken kommt. Einmal ist der Film
» wieder ernst, dann dämlich aber das macht nichts,
» die Handlung ist eben wie eine Serie aus Indianer
» Jones mit ein bisschen Die Mumie, einfach gut und
» abenteuerlich doch schafft er seine literarischen
» Vorbilder nicht gerecht zu werden und verpasst es
» den Spannungsbogen so richtig zu spannend, doch ist
» es eine herrliche Winterabendjugendunterhaltung für
» die ganze Familie.
»
» 80 von 100


DIE LIGA DER AUSSERGEWÖHNLICHEN GENTLEMEN

KLIENTEN UND PATIENTEN

von DIETMAR KESTEN, GELSENKIRCHEN, 3. OKTOBER 2003.

Die Comicverfilmung und Weltliteratur ist unter sich!
Die hanebüchene Geschichte der ‚Liga’ ist knapp umrissen:
der Wissenschaftler Kapitain Nemo (Naseeruddin SHAH), die
Blutsaugerin Mina Harker (Peta WILSON), der smarte Dieb
Rodney Skinner (Tony CURRAN), Lebemann Dorian Gray
(Stuart TOWNSEND), der Agent Tom Sawyer (Shane WEST),
Dr. Jekyll/ Mr. Hyde (Jason FLEMYNG) begeben sich unter
Führung des Abenteurers Quatermain (Sean CONNERY) mit der
‚Nautilus’ nach Venedig.
Die dort stattfindende Konferenz will ein geheimnisvolles Phantom
nutzen, um die europäischen Staatsmänner zu liquidieren, was
unweigerlich zu einer kriegerischen Auseinandersetzung führen würde.
Die ‚Liga’ startet zum Gegenangriff.

Stephen NORRINGTON („Death Machine“, 1994, „Blade“, 1998)
hat einen Film gemacht, der ein Abenteuerfilm sein will, vielleicht im
Comic-Stil (?), doch wer genauer hinsieht, der entdeckt in ihm die übliche
Strickart der SF-Verfilmungen, die sich an Romanvorlagen der 60er und
70er Jahre anlehnen.
Gedacht ist hier etwa an „Caprona - Das Vergessene Land“,
„Der 6. Kontinent“, „Tauchfahrt des Schreckens“, „Caprona II“
(Regie: Kevin CONNOR), die Jules VERNE Verfilmungen:
„Kapitän Nemo“, „20.000 Meilen unter den Meeren“, „Der Navigator“,
und an die Remakes, die sich in Anlehnung an die „Indianer Jones“
Filme mit Harrison FORD in klassischer Modellmixtur abfilmen
ließen.

Der abstruse und von Ränken geschmiedete Film mit dem ewigen
Greenhorn Sean CONNERY, ist die Wiederbelebung- und Verwertung
der ausgebufften Trivialmythen und ihrer Helden in einer
zusammengeträumten Form, wobei Klischees über Klischees angereichert
werden, um den Film überhaupt noch sehbar zu machen.
Die absurden Kampfszenen, notdürftig aneinandergereihte Cuts,
plumpe Dialoge und eine inhaltsleere Story (wenn man von den oben
genannten Plagiaten absieht), machen kaum Vergnügen.
Es sei denn, man hat ein Faible für jenen CONNERY, der immer noch
von seinem Bond-Mythos zehrt.
Als Schauspieler war jener Mr. Bond keine Größe. In seinem besten
Film „Der Name der Rose“ (Regie: Jean Jacques ANNAUD, 1986 nach
der Romanvorlage von Umberto ECO) zeigte er noch große
schauspielerische Kunst. Seit dieser Zeit hatte er keinen überragenden
Film mehr abgeliefert. Und er hat sich jetzt zu einem jener Filmstatisten
degradieren lassen, die mit über 70 Jahren ihr Filmgnadenbrot genießen
sollten.

CONNERY soll sich nach einer Verlautbarung der Stadtillustrierten
„Prinz“ vom Oktober 2003 von dem Film distanziert haben.
So spielt er auch: lustlos, träge, ohne Spaß. Er passt gar nicht in das
Konzept der finsteren Gestalten. Zu sehr ist er darauf bedacht, dass
seine Gestalt keinen Kratzer abbekommt. CONNERY ist Sand im
Getriebe des Films. Eigentlich interessiert er sich gar nicht für ihn.
Das trifft im übrigen auch auf die anderen agierenden Personen zu.
Und das hat Folgen: Folgen für den Film und Folgen für den
Zuschauer.

Tom Sawyer, Kapitän Nemo und seine Nautilus, Dr. Jekyll/Mr. Hyde
kämpfen gegen die Frühnazis, die dem legendären „Indiana Jones“
aus „Faith of Atlantnis“, dem „letzten Kreuzzug“ oder dem „Tempel
des Todes“ nacheifern.
Doch Heldentum und Abenteuer bringen einen Stoff nicht unbedingt
zum Sprechen, und nicht immer zwangsläufig zum funktionieren.
Die Haudrauf-Mentalität mit den unwahrscheinlichen Geschichten
schwelgt nur in den Bildern, die das Monumentalkino dazu benutzt,
beinahe nichts zu erzählen.
Deshalb ist es auch auf jene Bilder fixiert, die in der Phantasie entstehen.
Davon hat der Film viel. Weil die Ausstattung opulent ist, die
Kronleuchter gleich dutzendweise den Kontrast erhellen, das filigrane
Mobiliar zwischen Tristesse und Chaos eine Insel in der untergehenden
Landschaft darstellt, und die prächtigen Bibliotheken, Gold und Marmor,
ein anmutendes Venedig den kitschigen Kleinkunstnachmittag
vergessen lassen, können die kämpfenden Bataillone samt ihren
Schergen dem Abgrund entgegenstreben. Es kümmert niemand!

Alle Bond-Abenteuer werden bis zum letzten ausgereizt. Nicht einfach
so. Vielmehr ist die Schurkerei ein Abklatsch der alten Abenteuer.
Nur die neuen ‚Helden’ müssen sich noch emanzipieren.
Ihre persönlichen Projekte lassen sie lustvoll im bunten Abend, der
an der Kinokasse beginnt und im Bus aufhört, hin- und herwabern.
Venedig kann man mit diesen Herren und einer Dame mit
Leichtigkeit retten.
Die Nautilus als Synonym für die Schnelligkeit, der Weitblick nebst
Erfahrungen des Quatermain, die Hartnäckigkeit von Mia Harker,
gepaart mit Draufgängertum und der „Hulk“ Adaption - so lässt sich
die Welt retten. Der Weltgipfel allerdings war gar nicht existent.
Ein Verräter in den eigenen Reihen offenbart, dass jener Auftrag,
der die Ereignisse ins rollen brachte, eine Finte war: Intrigen auf
höchster Ebene.

Seit Monaten läuft der Werbe-Trailer für die „Liga“ in den Kinos.
Sozusagen als Herzschrittmacher für den altersschwachen CONNERY.
Die Kinomaschine hat ihn jetzt entzaubert. Und es ist auch kein
Ausrutscher, dem man da begegnet.
Weil das Kino keine Grenzen kennt, wird man sicherlich nicht müde,
dieses Genre immer wieder neu entstehen zu lassen. Weil Klienten und
Patienten den Leerlauf gebucht haben, müssen sich die
Abenteuerfilme aus sich selbst heraus erneuern. Wie ein Feuerwerk,
das aus Effekten aufsteigt, um dann in sich selbst zu verglühen.
Den wahren Begriff von der Nutzlosigkeit solcher Filme hätte
ein Karl MAY in die Worte gefasst:
„Käme doch bald die Zeit, da man solche blutigen Geschichten
nur noch als alte Sagen kennt.“ (Winnetou III)
Anything goes, alles ist möglich, selbst die Peinlichkeit, der Flop,
die Kassenpleite.
Aus CONNERY ist mit seinem orgastischen Blick nur noch eine
Schaufensterpuppe und lieblose Nebenfigur in einem verkümmerten
Streifen übrig geblieben.
Wie er, so sind auch die anderen Darsteller: Jenseits von Venedig!!
Der Film, der keinen einzigen inneren Zusammenhang bietet, ist dann
auch mit den Designern, den Schnitten und der Action durchgegangen.
Vielleicht ist er sogar unerträglich?
Die „Liga“ wird kein Vorbild sein. Die Geschichte ist deshalb schon
aus der Erinnerung.

Fazit: Es gibt keins! Die „Liga“ ist so schwach wie der gesamte
Abenteuerfilm der 90er Jahre.
Er ist ein Film über Davongelaufene; rückwärts zum Anfang und
vorwärts zum Versuch der Genrebelebung.
Selbst die sakrale Musik des Filmmusikkomponisten
Trevor JONES („Merlin“, „die Akte Jane“) passt sich diesem
gestellten Gruppenbild an. Im übrigen bieten die alten Filme
über die „Nautilus“, die SF-Märchen über „Caprona“ tausendfach
bessere Unterhaltung. Auf Video oder im Fernsehen lassen sie
sich bestens bei Chips und Bier konsumieren.

Dietmar Kesten 21.12.03 12:43