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Luther

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Luther Tuvok 29.2.04 21:30
Luther Dietmar Kesten 1.3.04 16:41

Luther

MARTIN LUTHER ( Joseph Fiennes ) flüchtet vor einem Unwetter, er glaubt das GOTT ihn aus irgendeinem Grund verfolgt. So fängt der 118 Min. lange Film an. LUTHER ist ein Mensch der im Augustinerorden untergebracht ist, der vom Glauben lebt. Er betet sehr viel, er versucht seine Angst und Furcht vor dem Allerhöchsten zu beseitigen, da er auch nicht mal weiß ob GOTT ihn liebt. Er hat sich immer einen barmherzigen GOTT gewünscht, keinen strafenden GOTT.

Der Generalvikar des ansässigen Augustinerordens, indem LUTHER lebt, wohnt, arbeitet und betet, JOHANN von STAUPITZ ( Bruno Ganz ), schickt ihn schickt ihn nach Rom wo er auch an dem damaligen Ablasshandel teilnimmt und mit seinem Glauben an die römisch katholische Kirche, und einigen hart verdienten Münzen, versucht seinem Großvater das Fegefeuer um 100 Jahre zu verringern.

Danach soll er nach Wittenberg zum Theologiestudium, da JOHANN sieht, das in LUTHER eine Seele des Glaubens und ein Herz des Wissens schlägt. Der Entschluss fällt ihm sehr schwer, da er MARTIN sehr lieb gewonnen hat. Dort lernt er Professor KARLSTADT kennen, dem er sofort sympathisch ist, weil er schon nach kurzer Zeit seines Studiums den Ablasshandel und die ganze Tradition der Katholischen Kirche in Frage stellt.

Sein Groll wächst, als ihm bewusst wird, das der Ablassbrief, das verdiente Geld dazu, eigentlich dient, um in Rom den Petersdom zu bauen, den Papst LEO X. ( Uwe Ochsenknecht ) bauen möchte, mitzufinanzieren, und so schreibt er seine berühmten 95 Thesen auf Pergament, das er an die Haupteingangstür der Kirche in Wittenberg nagelt, wo sie jeder sehen kann, und dank einer damaligen neuartigen Erfindung, des Buchdruckes, ist es bald in der ganzen Stadt verbreitet, sein Gedanke über den Klerus und seine vielfältigen falschen Entscheidungen im Bezug auf die Auslegung des Glaubens anhand der Bibel, die damals noch immer in Lateinisch gesprochen und gelehrt wurde.

Natürlich will Rom das er revidiert, und widerruft, doch er bleibt standhaft, und so wird er nach Worms zitiert, wo er unter sicherem Geleit, mit Hilfe von Kurfürst FRIEDRICH dem Weisen ( Sir Peter Ustinov ) auf Kaiser KARL V. trifft, der damals der mächtigste Herrscher der Welt war. Natürlich widerruft er nur wenn man ihm seinen Irrtum anhand der Bibel zeigt, und so wird er als Ketzer verurteilt, und wird ab sofort vogelfrei.

Natürlich verbreiten sich seine Lehren immer mehr, da die Leute sehen, da ist wer, der dem Klerus zeigt, das er nicht immer recht hat, und aus weiser Voraussicht hat FRIEDRICH ihn entführen lassen, und so in Sicherheit gebracht, damit er als Vogelfreier nicht getötet wird. In der Zwischenzeit leitet KARLSTADT auch von seinen Lehren ergriffen den Weg der Gewalt ein, und legt sich mit dem Klerus an, dessen Weg damit endet, das er in großer Gewalt alles unschädlich macht was katholische Kirche bedeutet, bis hin zu Brandschatzung und Mord.

Als er das erfährt kehrt er als Junker JÖRG zurück und erfährt, das über 100.000 Bauern im berühmten Bauernaufstand in Sachsen umgekommen sind, die Feudal und Lehnsherren haben sie alle getötet. Das Geld war Ihnen wichtiger, das sie von der Römischen Kirche zugesandt bekamen. Da erfährt LUTHER das Kaiser KARL V. alle Kurfürsten aus Deutschland zu sich rufen ließ, um sie zum Glauben an die katholische Kirche zu bewegen, und hofft das sie dem nicht nachgeben. Eine einzige Lösung bleibt ihm noch, das neue Testament als erster Mensch in die Deutsche Sprache zu übersetzen, aus dem Lateinischen und Griechischen, und so wurde er Wegbereiter der deutschen Sprache.

Ich finde Regisseur Eric Till hat die Lebensgeschichte von Martin Luther – 1483 – 1546, sehr eindrucksvoll in Szene gesetzt. Es wurde sehr gut dargestellt wie aus dem dunklen Mittelalter mit seinen heidnischen von der Katholischen Kirche geleiteten Thesen, das Renaissance Zeitalter entstand. Während des Filmes dachte ich mir oft wie der wahre Fürst der Welt auch heute noch wirkt, Satan, der die Menschen leider immer noch so stark in der Hand hat, das sie einfach nicht Gut von Böse, Bibel von Kirche unterscheiden kann, doch damals war es noch um einiges schlimmer. GOTT hat diesen Menschen in die Welt geschickt, als eine Art 2. Erlöser, der für uns alle wegbereitend wurde, und für 540 Millionen Christenmenschen die seiner Messe nacheifern, zu einer wichtigen oft unverstandenen Leitfigur wurde.

Ich finde das hat Joseph Fiennes, sehr gut dargestellt, auch wenn es einige Unstimmigkeiten und einige Geschichte gab die nicht so ganz in das Bild der Wahrheit gepasst haben. Luther war ein deutscher Reformer, ein Mann der voll Leidenschaft und Inbrunst das Wesen und die Liebe Gottes in der Bibel verteidigt, was bis heute oft falsch verstanden wurde, er hat nie zu Gewalt aufgerufen, doch die Leute schoben ihm diese Gedanken damals in die Schuhe.

Joseph hat einfach das richtige Gesicht gehabt, für Martin, er sieht natürlich nicht so aus wie der historische, aber alleine sein Blick, seine ruhige Darstellung, seine besonnene Art, seine ruhige Stimme, sein Zweifeln, all diese ganzen Elemente zeigen einen Mann der von Gefühlen geleitet wurde, aber auch von Liebe zu GOTT, und mir hat es nur geärgert, das der Film nicht 1 Std. länger gedauert hat, und das während der ganzen Geschichte die über 2 Jahrzehnte ging, kein bisschen von einer Alterung zu sehen war.

Uwe Ochsenknecht als Papst Leo X., den fand ich nicht so gut, nicht nur weil er einfach zu wenig auftauchte, sondern weil er einfach nicht die Macht verkörpert hat, die ich mir denke, die so ein Papst hatte. Negative Macht. Sicher hat Uwe, seine Rolle gut dargestellt, und er hat auch das richtige Aussehen gehabt, für einen damaligen vollgefresenen dicken, an GOTT nicht glaubenden Menschen, aber er war einfach zu kurz zu sehen, und die Intensität die der damalige Papst der vom deutschen Kaiser abhängig war in gewisser Weise einfach nicht gezeigt hat.

Sir Peter Ustinov als kränkelnder, ruhiger weiser Friedrich, einfach herrlich anzusehen so eine richtige Vaterfigur, die bald draufkam das da was nicht stimmt im Lande Rom, er spielt die Rolle gut, hat ein paar Mundwinkel zu viel verschoben, und seine Rolle als verständnisvolle intelligente Vaterfigur die mich eher an Hercules Poirot erinnert hat, war ein bisschen zu viel, doch hat er mir einfach gefallen, denn seine Darstellung zeigt das sich nicht alle Kurfürsten damals um die Kirche Roms geschissen haben.

Luther war ein Mensch der Liebe zum einfachen Volk hatte, das kam gut in Szenen vor wie, als er Hanna und Ihrer behinderten Tochter einen Rat und Geld gab, oder seinem Bruder den Augustiner Mönche Ulrich, weise Ratschläge gab, und ihn sehr vermisst hat, obwohl er nicht sein leiblicher Bruder ist. Oder die Freundschaft mit dem Maurer Otto, all diese Begebenheiten sind Fiktion, passen sich aber gut in das Sittenbild der damaligen Gesellschaft rund um Martin.

Im Film erhängt sich der Junge des Maurers Otto, Luther will den Jungen in geweihter Erde beerdigen, kommt dahinter das GOTT den Unschuldigen sowie den von Zweifel getriebenen Selbstmörder nicht hasst und ihn nicht in das Fegefeuer steckt, doch in Wirklichkeit kam er in seiner schwarzen Zelle im Kloster zu Wittenberg dahinter als er die Schriften von Paulus studiert hat, die er an die Römer geschrieben hat.

Sehr gut gefiel mir im Film die Rolle des fanatischen Dominikanermönches Johann Tetzel, gespielt von Alfred Molina, der wirklich ein Schwein war, denn der damalige Reliquienkult ging soweit, das man vor nichts zurückschreckte, Hauptsache es brachte Geld.

Sehr gut auch die in den Hintergrund getretene Geschichte um seine spätere Frau Katharina von Bora, einer abtrünnigen Nonne die er gerettet hat, also nicht so ein Hollywoodverkitschtes, Ich liebe dich Sittenbild, nein hier wurde auf das wesentliche sich konzentriert.

Es spielten noch Mathieu Carrière ( Kardinal Jakob Cajetan ), ein Mensch der auch auf den Erlöser gewartet hat.

Meiner Freundin hat der Film sehr gut gefallen darum

93,44 von 100

Tuvok 29.2.04 21:30