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Big Fish - Der Zauber, der ein Leben zur Legende macht

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Cengy Boy Cengy Boy 12.11.07 17:20

Dieser Film ist wie ein Märchen : Cengizhan 24.7.07 15:44

sehr traurig , habe sogar oft Edward D. 24.7.07 15:43

tolles Abenteuer-Drama mit viel Thomas 24.7.07 15:30

traumhaft, fabelhaft , klasse ohne Text homero 10.7.07 11:24

dieser Klassiker ist wie ein Michael 7.7.07 13:09

einfach zum träumen dogomizer 23.5.04 00:08

(8/10)
Big Fish

EDWARD BLOOM ( Albert Finney / Ewan McGregor ) ist ein alter Mann geworden. Zeit seines Lebens hat er immer versucht so viel Leuten wie möglich zu helfen. Eine sagen er hat ein gutes Herz gehabt, andere verstehen das gar nicht, wieder andere werden wohl meinen das er einfach verrückt ist. Tatsache ist, fast jeder hat ihn gerne. Bis auf seinen Sohn, der hat ihn zwar gerne, aber sein Vater geht ihm auf die Nerven.

WILL BLOOM ( Billy Crudup ) möchte endlich die Verlobung mit seiner Frau JOSEPHINE bekannt geben, aber irgendwie schafft er es einfach nicht auf diesem Luxusschiff die Leute davon wegzubringen, die gerade mit Vollspannung seinem Vater zuhören wie er eine seiner bekanntesten Geschichten erzählt, die welche WILL schon bis zum Halse raushängt. Seine Frau JOSEPHINE versucht in ihrem lieblichen französischen Akzent ihn davon zu überzeugen das er doch froh sein könnte, das er so einen netten Vater hat, aber WILL ist alles andere als davon erfreut. Und so kommt es das er dann 3 Jahre mit seinem Vater nicht redet. Bis zu dem Tag wo es ihm sehr schlecht geht, und ihn seine Mutter SANDRA ( Jessica Lange ) ihn zu sich ruft, weil EDWARD krank ist.

WILL fliegt sofort zu ihm rüber. Ständig muss er an seinen Vater denken, der ihm zeit seines Lebens so viele Geschichten erzählt hat. Z.B die als er zur Welt kam. Dr. BENNETT der behandelnde Arzt hat ihn eigentlich gerettet, als er aus dem Uterus seiner Mutter rausgeflogen ist. Oder die Story, als er einen Fisch gefangen hat, an dem Tag als er zur Welt kam, den Fisch den jeden nur das Biest nannten, der war wirklich groß, der größte Katzenwels der wahrscheinlich überhaupt je gefangen wurde. Ein Fisch der jedem Angler ausgewichen ist, nur was sich EDWARD in den Kopf setzt das erreicht er auch.

WILL ist endlich bei seinen Eltern angekommen, und wie durch ein Wunder kann er sich überwinden, EDWARD natürlich auch, und sie reden beide. WILL will nach kurzer Zeit endlich seinen größten Wunsch von ihm erfüllt haben, das er endlich ist so wie er wirklich ist, das er nicht immer in so einem Märchen lebt, das sowieso gar nicht existiert, wie WILL meint.

JOSEPHINE hat da mehr Glück, denn er schreit sie weder an, noch ist er böse mit ihr, im Gegenteil, er erzählt wie er in Ashton geboren wurde, einer sehr ruhigen Kleinstadt, wo jeder jeden kannte, wo jeder sein Reihenhaus hatte und jeder einen Freund oder eine Freundin, außer er selber. Dafür hatte er einen Rivalen DON PRICE der einfach für das meiste zu dumm war, denn EDWARD war in allen Belangen immer der Beste. Egal ob bei der Feuerwehr, American Football, Baseball, Basketball, alles was er sich vornahm hat geklappt, und das war es was ihn so berühmt gemacht hat, über alle Massen. Sogar in den Zeitungen ist er gestanden. Und eines Tages hat er gerade diese Stadt verlassen, weil ein sehr großer Mann, KARL viele Schafe gefressen hat. Und als er ihn traf war es wirklich ein 5 Meter großer Riese, mit dem er sich anfreundet.

Ein sanfter Riese, mit dem er auf Wanderschaft in die Großstadt will, und bis dorthin ist noch ein weiter Weg, und er landet nach einigen Vorkommnissen in Spectra. Dort ist es JENNY ( Helena Bonham Carter ) die auf ihn ein Auge geworfen hat, und der später weltberühmte NORTHER WINSLOW ( Steve Buscemi ) mit dem er plaudert und ein kleines Göriges Mädchen.

Doch er verlässt die schönste und ruhigste Stadt in Alabama, wo man ihn schon erwartet hat, und er trifft wieder auf KARL und landet so im Zirkus. AMOS CALLOWAY ( Danny deVito ) nimmt ihn nur auf, weil er ihm verspricht umsonst zu arbeiten was er auch viele Monate schafft. Denn sein Lohn ist nicht Geld, sondern jeden Monat eine Begebenheit mehr die sich um eine schöne blonde rätselhafte Frau handelt, in die er sich verliebt hat, und die er heiraten möchte, und mit der er sein ganzes Leben zusammen bleiben möchte. Es umgibt sie ein großes Geheimnis, aber das dürfte er bald lüften.

Doch die Reise von EDWARD geht weiter, und so wandert er von einem zauberhaften Ort zum anderen, immer auf der Suche nach was anderem, und nach langer Zeit wo er Handelsvertreter ist und selbst sehr erfolgreich wurde, trifft er NORTHER.

Ich kann nur eines sagen, gleich vorweg zu nehmen, Karl der Gigant ist nicht 5 Meter, er ist in Wirklichkeit 2,29 Meter, hat die größten Füße der Welt, Schuhgröße um die 70, war bei der Geburt 7,5 Kg schwer, 60 cm, lange, und hat eine Krankheit. Er ist ein sanfter netter Schauspieler, heißt in Wirklichkeit Matthew McGrory und ist jetzt 31 Jahre alt. Er spielt den Riesen sehr eindrucksvoll.

Dann ist da noch Ewan, nicht zu vergessen, die Hauptrolle, der den Hans im Glück Sonnenscheinjunge sehr gut verkörpern kann, denn er hat keine Angst vor nichts, und das hat auch eine geheimnisvolle Bewandtnis.

Den alten Edward spielt ja Albert Finney, den jungen eben Ewan, und Albert ist ein richtiger netter Märchenonkel, so einen den sich jedes Kind wünscht, überhaupt die Kinder die in vielen Teilen der Welt leben wo sich nicht mal Eltern haben, täglich in einem Waisenhaus zur Welt kommen, und nicht wissen, wie ein Tafelspitz schmeckt, oder Lachs mit Kaviar, wirklich arme Geschöpfe. Eine sehr gute Rolle die er da verkörpert.

Gefallen hat mir auch Will, als ewig nörgelnder am Vater viel auszusetzender Mensch, der eigentlich seinen Vater sehr gerne hat, ein sehr guter Sohn ist, aus sehr gutem Haus kommt, eine sehr nette Frau hat ein schönes Haus hat, mit Palisadenzaun, einen guten job hat, und sehr wenig glaubt von dem sein Vater ihm erzählt, als er da am Bett liegt. Er hat auch sehr gut in die Rolle gepasst, und optisch meiner Freundin sehr gut gefallen, aber treu wie sie ist, sieht sie nur sein Gesicht, und wandert sofort wieder zu meine, treu wie sie ist, und verharrt da staunend, oder irgendwie mit so einem gekränkten gedemütigten nachdenklichen, ich will sagen, vielleicht sogar traurigen Blick, der sicher nur bedeuten kann, das sie mich so sehr liebt, das sie gar nicht zeigen kann wie sehr sie Ihre Liebe an mir ausdrücken kann. Und da ja heute ein Tag vor Muttertag ist werde ich Ihr wohl den neuen Staubsauger schenken den ich da gesehen haben beim Saturn letztens, der so gut saugt und einen Luftbefeuchter, damit ich endlich ein feuchtes Klo habe, und ja einige Sachen die Ihr halt eben gut gefallen, falls ich Ihre Mutter am Telefon noch so spät erreiche damit sie mir sagt was sie so gerne mag.

Steve Buscemi passt wunderbar, wie das Huhn aufs Auge auf meiner rechten Zehe, einfach toll wie er so den hektischen Analphabetengedichteschreiber aus Alabama spielt. Carter ebenfalls, als nettes nachdenkliches Mädchen, und ich frage mich wirklich wie man so einen Film mit so einer geraden schönen Linie erfinden kann, wo wirklich alles passt, wo es zwar saulangweilig anfing, und ich mich geärgert habe, wieso da schon wieder so ein Kinderfilm anfängt, der mich ja gar nicht interessiert, aber die 125 Min. sind wir im Flug vergangen, und am Ende des Filmes sind die ca. 100 Kinobesucher alle im Kino ganz ruhig gesessen, bis über die Hälfte des Abspanns, und nicht zu vergessen ist auch die Musik von Elvis Presley, also 1 Lied, bei dem ich am liebsten aufgestanden wäre, und Headbangend zu Oldierocktönen herumgeschwingt hätte, hätte mich meine Freundin mit der Kette nicht zu Boden gedrückt, die sie mir vorher vorsorglich um dem Hals gewickelt hat.

Also ich finde den Regisseur Tim Burton super, da er meine Lieblingsfilme, oder einige davon wie „Sleepy Hollow“ und „Nightmare before Christmas“ produziert hat. Und hier hat er wieder als Märchenonkel zugeschlagen, bei einem sehr guten Film.

Sicher ist der Film einige Male sehr kitschig, und er hat auch einige einfache Dialoge die noch dazu sehr langwierig und langatmig sind, was auch einige Szenen betrifft, aber das ist nicht so viel. Und ab der Mitte des Filmes wird er erst so richtig spannend. Und als Gesamtkunstwerk ist es einfach ein Film den man lieben muss, da in ihm sehr viel an Beziehung steckt, die ich an vielen anderen Filmen sehr vermisse.

Die Schnitttechnik, die Kamera, die Tontechnik, die Effekte, das alles ist so in Szene gesetzt das man nie merkt das es da ist, es fügt sich einfach dem Auge des Kinozusehers ein, wie die Wellen im Gehirn die sich einfügen wenn du dir schnell was denkst. Die Geschichte ist deswegen auch so gut weil er sie als Erzähler, verschachtelt mit Vergangenheit, Gegenwart, und einer Erzählung, geleitet durch einen Off Sprecher leitet, von der Geburt bis weit, weit nach vor in das Leben von Edward.

Das ganze ist so eine richtige nette Familienunterhaltung, wo man seiner Freundin am liebsten einen Kuss auf die Wange geben kann, einen der 2 Stunden dauert und am liebsten 20 Kinder umarmen könnte, wenn man sie nicht eh schon hätte, und dann den Film irgendwann zu Hause hinter der Decke im Winter, bei – 30 ° in der Wohnung ansehen könnte, denn der Film wärmt das Herz, und die Beziehung zu den Eltern die bei vielen Leuten ja nicht da sind.

85,10 von 100
Tuvok 9.5.04 00:14

(7/10)
Verzauberter Prosasturm mit surrealem Charakter

"Edward mit den Scherenhänden" zählt als eins der Meisterwerke des gruftigen Regisseurs Tim Burton. In diesem Machwerk erzählt er von einem Handlungsreisenden namens William Bloom, der in den naheliegenden Dörfern seiner Heimatstadt Klinken putzt. Dabei muss er stets sehr lange Zeit mit dem Auto fahren und ersinnt allem Anschein nach verrückte Geschichten über die Begegnungen mit anderen Menschen. Man bemerkt schnell, dass er in seinem ganzen Leben so verfahren ist und man sieht ihn zuweilen ganz klassisch neben seinem Sohn Edward auf dem Bettrand sitzen und Geschichten erzählen, eine haarsträubender als die nächste. Doch in den Jahren wird der Sohn dieser Geschichten überdrüssig und glaubt fortan, dass sie allesamt erfunden sind. Er beginnt einen Streit mit seinem Vater und erst als dieser im Sterbebett liegt, sucht er ihn nocheinmal auf, um ihn endlich zur Rede zu stellen. Eine schön erzählte Geschichte, in der Tim Burton Katz und Maus mit dem Zuschauer spielt, denn man gewinnt immer mehr die Perspektive des Sohnes und glaubt ebenfalls zu erkennen, dass die Geschichten des Vaters erfunden sind, doch zum Ende wird man in einem langen, traurigen Ende doch noch überrascht. Auch gelungen ist der angeführte, psychologische Konflikt zwischen Vater und Sohn, wobei letzterer verzweifelt versucht ihn zu therapieren, er jedoch zum Ende erkennt, dass seine Kritik und Argwohn vielmehr eine Wende zu ähnlichem Verhalten erbringt.
Fazit: Sehenswert und Taschentücher nicht vergessen.
Jonathan Dilas (Homepage) 6.5.04 21:25

(8/10)
BIG FISH

WORIN LIEGT DIE WAHRHEIT IM LEBEN?

von DIETMAR KESTEN, GELSENKIRCHEN, 9. APRIL 2004.

Liegt die Wahrheit im Herzen des Betrachters, liegt sie irgendwo
in der Mitte, ist sie nur eine philosophische Kategorie, welche die
Adäquatheit der Erkenntnis, ihre Übereinstimmung mit dem
Erkenntnisobjekt, widerspiegelt?
Geht sie nur von einer Abbildtheorie aus, gibt es eine objektive
Wahrheit, die sich in einem Verhältnis von relativer und absoluter
Wahrheit niederschlägt, ist sie nur als Erkenntnisprozess
die Einheit von Absolutem und Relativem?
Viele Fragen, viele Lösungen, oder nur die Frage des Blicks?

Edward Bloom (Albert FINNEY) ist ein begnadeter Geschichtenerzähler,
jemand, der Geschichten aus seinem bewegten Leben erzählt,
fantastische Stories, märchenhafte Erzählungen, die in seinem
Umfeld und von seiner Frau Sandra (Jessica LANGE) geliebt werden,
und die er nach eigenen Angaben, selbst erfahren haben will.
Seit seiner früheren Jugend war Edward (den jungen Ed spielt
Ewan McGREGOR) etwas ganz Besonderes. Er war stark, mutig,
klug. In seiner Heimatstadt war er der einzige, der sich traute,
eine Hexe (gespielt von Helena Bonham CARTER)
in den Sümpfen zu konfrontieren, und sie nach dem Geheimnis
ihres Glasauges zu befragen. Er war der einzige, der es
gewagt hatte, den Riesen Karl (gespielt von Matthew McGRORY),
den 2,40 Meter Mann mit den größten Füßen der Welt aus seiner
Höhle zu locken.
Und er erzählt weiter. Als er schließlich merkt, dass er ein viel
zu großer Fisch ist, um in seiner Heimatstadt wachsen zu können,
geht er mit Karl in die Welt hinaus.
Seinem Sohn William (Billy CRUDUP) gehen die Strories von
Edward schon lange auf den Senkel; denn er weiß nicht, was er
glauben soll, was die Wahrheit ist, wo sie genau liegt.
Auf dem Sterbebett seines Vaters versucht William nachzuforschen,
um das wahre Leben des Vaters zu erkunden.

Die Geschichte basiert auf einem Roman von Daniel WALLACE,
der bereits in seinem Roman nur so von Einfällen sprühte, und die
Tim BURTON („Batman“, 1989, “Edward mit den Scherenhänden”, 1990,
„Batmans Rückkehr“, 1992, „Ed Wood“, 1994,
„Sleepy Hollow“, 1999, „Planet der Affen“, 2001) gekonnt umsetzt.
Es sind Einfälle, für die man eine Gabe haben muss, die blühende
Fantasie eines Münchhausen, der Grimms oder Klaus Störtebeckers.
Die Gewitter sind vorüber, schon bricht die Sonne durch die
Regenfäden. Man warnt in den Wald zu gehen, Nebelschwaden
fliegen durch ihn, springende Spinnen treiben ihr Unwesen,
silbern rieselt das Wasser die Rinde der Bäume hinab.
Erzählungen mit tiefer Bedeutung, eine vertraute Landschaft,
grasgesäumte Pfade, die sich durch ein Blumenfeld ziehen.
Ein Schwarm Raben steigt auf, verdunkeln den
Himmel- Träume, die um die Wahrheit ranken.
Träume enden so, doch vor diesen liegen noch viele, und
das Ganze ist ein Film.
„Big Fish“ ist so ein Traum, etwas Neues, Innovatives, das sich
von den Exessen der Modernität im Kino abhebt, sich mit der
Kindlichkeit und der Welt der Erwachsenen durchsetzt.
Es sind Spiele und Verwandlungen, die uns begegnen,
Realitäten, aufregende Lebensgeschichten, Liebesgedichte,
wahre paradiesische Friedensgeschichten und unwahre
fabulöse Lebensszenen.

Als Edward und Karl in der märchenhaften Stadt
Spectre landen, kehrt alles noch einmal wieder, so, als ob die
Zeit stehen bleiben will: singende siamesische Zwillinge
kreuzen die Bahn, Wassernixen.
Es sind Geschichten für das ganze Leben. Hier möchte keiner
(er-)wachsen. Alles ist seltsam, gebändigt und verzaubert.
Traumvisionen, die im Kindlichen enden, in der Tragödie der
Traurigkeit der Erwachsenenwelt.
BURTON ist ein Spieler. Und er gewinnt hier; denn im Traum
geht die Welt unter, aber im Traum ersteht sie wieder auf.
Denn es gibt keine Zeit in diesem Film und also auch kein
eigentliches Schicksal.
Sogar der geniale Dorfpoet (Steve BUSCEMI) findet vor
lauter Glückskörnern nur Zufriedenheit und schöne Worte.
Das sind Episoden, die das verstaubte Glück, was uns
abhanden gekommen ist, und was wir in der abgerieselten
Vergangenheit niemals wiederfinden können, wenigstens für
einen Moment wahr werden lässt.

Doch alle Verwandlungen sind nur scheinbar.
Denn es kommt der Tag, wo nicht nur für Edward die Zeit
stehen bleibt, die unserer größter Feind und unsere größte
Begierde ist.
Der Blick in die schönen Augen von Sandra (Alison LOHMAN)
sind Chiffren.
Sie ist die Göttin der Gebirge, auf die wir steigen, um einen
Blick ins unsere eigene Seele zu werfen, auf der ständig ein
großer Felsblock liegt, auf dem wir jetzt Blumen niederlegen,
damit wir den Grund erkennen: die wahre Liebe ist der
Endpunkt der Weltgeschichte!
Um an diese Hand zu gelangen, unternehmen wir, wie
Edward, das menschenmöglichste.
Jubel und Wehmut vermischen sich. Und wenn wir der
geheimnisvollen Gestalt folgen, dann wird schnell klar,
das Pfirsichbäume auf kahlem Gehölz nicht gedeihen können.

Der Zauber ist wie im Märchen schnell verschwunden, und wir
stehen alleine auf weiter Flur, weinend vor dem ewig blühenden
Baum, der keine Blüten zeigt, weil er ausgebeutet wurde.
Ist Realität nur eine Illusion?
Im Zirkus der Skurrilitäten und der Werwölfe (Danny DE VITO)
kommen erst die ans Tageslicht, die ihr Schweigen brechen und
wahrhaftig handeln.
Das ist eine der Botschaften des Films, eine philosophische
Frage, eine Frage der Erkenntnis, eine Frage des Überlebens.
Bevor es zu spät ist, streicht eine Ahnung durch unsere
gewöhnliche Wahrnehmung: der autistische Wahnsinn
und die wahre Meisterschaft, zwischen Kitsch und Poesie,
was sich reibt.
Die Helden verschwinden aus der Geschichte, sie tauchen unter,
machen sich davon.
Das Leben findet sie wieder, das wahre, das sie niemals
bekommen können, weil die Bilder sie trunken machen.

So geht der Film seinen Weg. Auf unchronologische Weise
mit wirklichen Szenen der Wahrheit, der Findung, Szenen der
Gegenwart, der Vergangenheit der Zukunft.
Das mag der Schlüssel zur Erkenntnis von „Big Fish“ sein.
Nicht Interpretation, da uns sonst die Bilder weggenommen
werden; auch nicht Verriss mit der strengen Maske des
Kunstrichters, sondern Wahrnehmung und Ereignisnachzeichnung.
Das zyklische Erzählen bedeutet hier, das der Film ein
Ereignis ist, ein Ringen um die Wahrheitsmomente im
Leben. Der Film ist ein Instrument, ohne Effekte des
Kinos der Künstlichkeit, der Psychomatik und der
Video- und Computerzauberei.
Das Kino jenseits des Kinos werden wir noch oftmals
erfahren, die marktkonforme Monotonie, die keinen Ausweg
zeigt.

Doch hier ist der Film ein Monolith. Die Charaktere, die Szenerie,
die gesamte Atmosphäre ist auffällig romantisch, gekennzeichnet
durch fabelhafte Arrangements und prächtigen Kunstgemälden.
Der düsteren Zombie-Zeit im Kino wird der Kuss entgegengesetzt.
Mit den einfachen Mitteln des Kinos werden Geschichten
erzählt, die fast ein kleines Wunderwerk sind. Hier erfährt man
viel von hastigen Sprüngen im Leben, der schnellen Wechsel
von Schauplatz zu Schauplatz, von Gesicht zu Gesicht.
Obwohl alles dauernd in Bewegung ist, ist der Film im Vergleich
zu anderen Filmen ein ruhiger Film, verglichen mit dem, was man
sonst so kennt.

Fazit: Ich habe nicht verstanden: ich habe gesehen!
Mit Sorgfalt und Geduld kämpft BURTON um Moralität, um
Konzentration auf die wesentlichen Dinge, um Schlichtheit der
Bilder. Mit einer herzerwärmenden Story, mitreißenden und
überzeugenden Darstellern, ihren Träumen und Hoffnungen
führt er uns in einem grandiosen Finale ins Land der Wahrheit
und der Wahrhaftigkeit.

„Niemand hat die Wahrheit. Wir alle suchen sie.“ (Karl JASPERS)

„Was heißt Wahrheit? Der Mensch ist die Wahrheit.“ (Maxim GORKIJ)

„Worte und Wahrheit gehören zusammen. Es ist ein
Phänomen der Grundverfassung des Daseins.“ (Martin HEIDEGGER)
Dietmar Kesten 9.4.04 12:11

Big Fish - Der Zauber, der ein Leben zur Leg jan 29.4.04 08:33

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