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Catwoman

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etwas zu wenig Tuvok 24.10.04 09:08

Catwoman

PATIENCE PHILLIPS (Halle Berry) arbeitet in einem großen Kosmetikkonzern. Der versucht gerade mit einer gewissen Beau Line in ganz Amerika bekannt zu werden, nicht nur hier im Sitz in New York, und es arbeiten die besten Wissenschafter daran, den Chef natürlich reich und berühmt zu machen, und die Frauen glücklich. Ein guter Plan den sich da der Firmeneigentümer, Gründer, Geschäftsführer, GEORGE HEDARE da zurecht gelegt hat. Wenn die Leute nur wüßten was er eigentlich für ein Mensch ist, würden sie vielleicht weniger sein Produkt kaufen.

Das weiß aber nur seine Frau LAUREL HEDARE (Sharon Stone), die Ihren Mann mit anderen Frauen teilen muß, weiß zwar davon macht aber nicht viel dagegen, denn sie ist zwar unglücklich aber sie setzt es trotzdem nicht auf das Spiel, weil sie ja schließlich das ganze Geld von ihm hat.

Ganz durch Zufall eigentlich kommt PATIENCE dahinter, dass das neue Produkt der Schönheitsfirma eigentlich schädlich für die Haut ist, aber sie kann es nicht bekannt geben, denn so bald sie es versucht wird sie in der Firma verfolgt, und durch ein giftiges Flüssigkeiten durchgespültes Abflußrohr von 20 Metern Höhe auf eine Müllhalde gespült, wo sie tot liegen bleibt.

Bis die Katze Midnight kommt, die sie vorher auf einem Mauervorsprung Ihres Wohnhauses versucht hat zu retten, und mit Hilfe von anderen Katzen Ihr Leben einhaucht. Sie wacht auf und entdeckt das sie auf einmal recht nette Fähigkeiten hat, wie eine Katze, sie hört und sieht auch so und kann schnelle Bewegungen sehr gut wahrnehmen und auch denen ausweichen oder sich anpassen.

Und sie macht Bekanntschaft mit dem jungen Polizisten TOM LONE (Benjamin Bratt) der sie vorher am Hochhaus retten wollte, und verliebt sich ein bißchen in Ihn, er sich in sie auch. Und sie verhindert einen Überfall auf ein Schmuckgeschäft. Die Diebesbeute gibt sie natürlich zurück, worüber sich alle natürlich wundern, TOM am meisten, aber das auch nur weil sie wie aus einem Koma am nächsten Tag erwacht und gar nicht weiß was da mit Ihr geschehen ist, eine Art Blackout, sie kann sich nicht mehr erinnern, wie in
„American Werwolf“. Doch bald merkt sie was mit Ihr geschehen ist, das sie mehr oder weniger die Fähigkeiten einer Katze hat, und sie nimmt die Hilfe einer mysteriösen Frau an, einer Journalistin, OPHELIA POWERS, die Ihr von einer ägyptischen Katzenrasse erzählt die seit einigen Jahrzehnten in Amerika lebt, und denen geheimnisvolle Fähigkeiten zugerechnet werden.

Sie sind alle Boten einer ägyptischen Göttin, und es hat wie sie mehrere Frauen gegeben, vor Ihr, und sie wurde ausgesucht, weil die Katze MIDNIGHT, die sie retten wollte vom Hochhaus wo sie wohnt, weiß was sie für ein Leben führt, und sie zu einer Frau gemacht, die wie eine Katze ist, eine Frau die gegen das Unrecht kämpft, die frei sein soll, mehr als jeder Frau Ihrer Zeit und die erkennen soll das Freiheit das höchste Gut ist.

So ähnlich kann man sich die Handlung im Film vorstellen, die ist ja nicht übel, aber wie gesagt es fehlen da einige Sachen. Wenn ich an Sharon Stone denke, da denke ich nur das eine alte Frau versucht wieder berühmt zu werden, was Ihr sicher nicht so gelingen wird wie in „Basic Instinct“. Schätze die hat zu wenig Geld im Moment die Frau.

Also der Film war am Anfang eine Wucht. Die die ägyptischen, gottesähnlichen, Pyramidengeheimnisvollen Zeichnungen, teilweise mit Katzen sind wirklich gut gewesen zu Beginn. Es hat mir sehr gut gefallen wie der Film auch eine Einleitung fand. Halle Berry paßt wundervoll in diesen Film. Sie hat ein freundliches, offenes und ehrliches Gesicht, eine hübsche lockige Frisur, sie kommt mir vor wie Kate in „Kate & Leopold“, sie ist wirklich schön anzuschauen.

Man hat hier eine gute Vorgeschichte konstruiert. Patience z.B ist ein schüchternes Mädchen, eine wirklich nette Person, und sie ist freundlich zu jedermann. Sie mag Tiere, vor allem Katzen, da sie eine Katze retten möchte, und da fand ich das die Macher des Filmes etwas eine dämliche Szene konstruiert haben. Eine normale alleine stehende Frau, klettert aus dem Fenster, kurz vor dem runterfallen, man sieht Ihr die Angst nicht an, eher das sie erschreckt ist, sie wird natürlich von einem Polizisten gerettet, der zufällig dort sein Unwesen treibt, wie viele andere Polizisten, und sie rettet eine Katze, was er nicht glaubt, oder möchte es, dafür klettert sie ohne nachzudenken einfach auf den Fenstergesimsen herum, auf einem Mauervorsprung der 10 cm breit ist, und sie findet natürlich nichts dabei, das ist ja ganz normal.

Ich fand die Szene nicht sehr gut, da sie sehr unglaubwürdig klingt. Halle Berry in dem Film spielt eine Rolle einer Frau, die durchaus intelligent ist, was es ja auch geben soll, die nachdenkt, und ein sehr gutes Herz hat, zu Mensch und Tier. Und sie denkt natürlich nicht nach, und riskiert Ihr Leben für eine Katze die nicht mal Ihre eigene ist, wundert sich gar nicht das die Katze dort ist, wo fast keiner hinkommt, der nicht Flügel hat, spielt Reinhold Messner und versucht sie zu retten.

So jetzt zur Firma. In der Firma hat unser Mauerblümchen 2 Freunde, einen schwulen, und eine dicke Frau, eh klar, klischeehaft, aber das macht nichts, die sind wirklich sehr nett, und die passen auch sehr gut zu Ihr. Sie sind zwar vielleicht nicht so glaubwürdig, doch das ganze paßt hervorragend zusammen. Sie ist irgendwie schüchtern, die Freundin hat gesundheitliche Probleme, versucht Ihr zu helfen, und das wirkt sehr gut, nicht so aufgesetzt wie in anderen Hollywoodfilmen, sondern ehrlich.

Die Rolle die sie in dem 102 Minuten langen Film spielt, ist gut erdacht, nur hat sie einen großen Fehler. Diese Frau ist anfangs überhaupt nicht selbstbewußt, oder hat wenig Selbstbewußtsein, sie wird von Ihrem Chef nicht gerade geliebt, von der Chefin auch nicht, sie wird eigentlich primitiv behandelt, doch das ganze sieht und merkt man nicht so richtig, es fehlt einfach die Kompetenz der Schauspieler und wahrscheinlich auch des Drehbuchautors, doch was mich stört war, die Verwandlung zur selbstbewußten Catwoman, wo nur eine einzige Frau von Ihrem Geheimnis weiß.

Anfangs ist der Film düster, wie Batman, nur besser, aber nachher läßt er ziemlich stark nach und ich frage mich wieso man eigentlich vergessen hat, den persönlichen Konflikt zwischen Wachzustand als Patience und Traumzustand als Catwoman darzustellen. Und es ist eine Art Traumzustand. Warum?

Nun, Catwoman läuft herum wie Linda Evangelista mit je 30 Kg Gewichten auf jeder Ihrer Arschbacken, die hat einen Hüftschwung, der teilweise so lächerlich und übertrieben wirkt, das sich sogar meine eingeschlafene und wieder aufgewachte Freundin wundert, in welcher Modeschau wir da waren. Dann ist das ganze noch als Traum zu deuten, weil kein einziges Mal kommt die Verwandlung als Psychologisches Gespräch zu Tage. Sie redet mit keinem außer mit Ihrer Freundin von der Arbeit 5 Minuten darüber das sie sich jetzt anders fühlt.
Sie weiß wer sie ist, und man glaubt das ganze ist eine schlechte „Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ Variante, denn sie reagiert als wäre das alles nur ein Traum, und als es Ihr klar wird, das sie eigentlich ein Doppelleben mit Superkräften hat, reagiert sie als Patience nicht überrascht, sondern einfach nur so als wäre das etwas das es schon 100 Jahre für sie gegeben hat.

Sie geht zu keinem Psychologen, sie versucht nicht krampfhaft rauszufinden was an Ihr anders ist, und kein einziges Mal erfährt man wie sehr sie sich geändert hat, will sagen, der psychologische Aspekt in der ganzen Darstellung ist eigentlich links liegen gelassen worden, und das finde ich wirklich schade, denn die Macher hätten hier etwas besser recherchieren sollen oder das Drehbuch besser schreiben können. Wie in Spiderman 2, wo man sieht wie schwer sich Toby tut, da er weiß er ist Spiderman, er gehört keiner Frau, er liebt oder er kämpft, das war ein wunderbarer psychologischer Konflikt, den man hier sah, hier jedoch hat man eigentlich alles vergessen was aus dieser wunderbaren Comicverfilmung das gewisse etwas rauszaubert.

Jetzt kommt das charakteristischste vom ganzen Film. Das Outfit. Fangen wir oben an. Sie hat als Catwoman eine Maske auf, eine die aussieht wie die was Saddam Hussein am Opernball aufgehabt hat, als er versucht hat Prinzessin Viktoria von Schweden zu imponieren und einen 30 Jährigen Galan zu imitieren, obwohl er schon 70 Jahre oder so alt ist. Die Maske sieht einfach lächerlich aus. Das was die Ohren darstellen soll sieht aus wie eine Gummiente auf der Streckbank. Das geht ja noch, aber es geht ja weiter, der BH, meine Güte, wir wissen es ja, die Alte hat Atomtitten, echt super, ein Wonderbramässiger BH soll das noch unterstreichen, aber das war dann so übertrieben das wir beide einfach nur die gleiche Meinung hatten, was ja selten vorkommt, dass das Outfit echt lächerlich, schlampenmässig wie das einer Dominahure aussieht.

Sie hat unter dem BH 2 Gürtel mit Nieten die um Ihre Hüften verlaufen, was auch lächerlich aussieht, sie hat darunter eine Hose die zerfetzt ist, wie die von dem Mötley Crüe Sänger, was ja schön aussieht, nur ist das eine Hose von einem Rocksänger aus den 80 er Jahren des vorigen Jahrhunderts, und das sah an Ihr höchst unglaubwürdig aus. Sie hat schrecklich rot gefärbte Lippen, eine Frisur die aussieht als hätte sie einen Wischmop auf, einen Pony im Gesicht als würde man Conny Froboess vor sich haben, fehlt nur noch der Peter Alexander der Ihr auf Knieen für die schönen Blumen dankt.

Dann der schreckliche übertriebene Hüftschwung, sie zeigt übrigens viel zu viel nackte Haut. Das paßt nicht zu einer Comicverfilmung von Catwoman. Sie soll eigentlich eine Allegorie sein, für die alleinstehende, selbstbewußte Frau die keinen Mann braucht, eigentlich ein Sinnbild von einer total kaputten Welt, die ja noch schlimmer wird, indem man durch die Werbung versucht Männer dazu zu überreden im Sitzen zu pinkeln. Wo es doch lieber so sein soll, das Frauen lernen sollten im Stehen zu scheißen, aber das ist ein anderes Thema.

Ich habe mir von dem Film gedacht, sie geht auf Ganovenjagd, und macht einige Verbrecher platt, aber das war leider sehr, sehr gering dieser Aspekt, schade eigentlich. So wird aus dieser One Woman Show eigentlich nur ein Filmchen über ein Mädchen das sich gerne in Dominalederklamotten bewegt.

Das ganze fing eigentlich als Comic an, in einem Batman Heft, von der Firma DC, und das schon im Jahre 1949. Und sie war ursprünglich eine Gegenspielerin zu Batman, bis sie sich sogar mit ihm verbündet hat, und so eine Art gezwungene Freundschaft gegründet hat, da ja auch beide Wesen der Nacht sind, und in den Comicheften wird auch Ihr Konflikt von Normal zu Wesen der Nacht besser ausgeleuchtet, und das Outfit ist besser und schöner, und wenn ich daran denke wieso sie meinte, das Outfit trage ich nie, (Ihre Freundin schlug Ihr vor das doch zu tragen), verstehe ich eigentlich wieso sie es nie tragen wollte, im Film.

Das ganze ist ein richtiger Frauenfilm, der nach 40 Minuten erst in Fahrt kommt und etwas behäbig in seiner Inszenierung wirkt. Die Gegenspielerin, Sharon Stone, wirkt fies, aber nicht fürchterlich man hat von Ihr keine Angst, sie arbeitet ja in dem Kosmetikkonzern, sie wirkt nicht angsterregend, eher wie eine Film Noir, Femme Fatale, eigentlich eher unpassend, für diese Rolle, die im Comic eher so was wie eine Cruella deVille aus 101 Dalmatiner ist, leider hat man auch hier verpaßt sich an dem Comic genau zu halten.

Da hat einfach viel zu viel Intensität gefehlt. Die Kampfszenen sehen ungefähr so unrealistisch computeranimiert und viel zu schnell aus wie die von „Daredevil“ was auch ein guter Film war, nur zu unrealistisch schnell gedreht, die katzenartigen Bewegungen sind zwar gut, aber etwas übertrieben, und man merkt eigentlich das die Actionszenen viel zu schnell gedreht wurden, weil man einfach sonst sehen würde, das sich Halle zwar vorher sehr gut auf diesen Film eingestellt hat, trainiert hat sie, und ich glaube sogar abgenommen, aber nicht kämpfen kann, und das hat man hier im Film einfach so kaschiert, das man die Szenen einfach schneller abgefilmt hat.

Nicht das man mich falsch versteht, ich mag den Film, er hat nicht nur eine gute Einleitung, sondern auch eine gute Geschichte, nur Teile der Umsetzung haben mir nicht so ganz zugesagt, und das finde ich doch schade, da ich mich auf einen Kinobesuch eingestellt habe, der einen besseren Film hinlegt als „Hulk“.

Eigentlich ein Film für Kinder, für Frauen, für Alleinstehende, für Familien, für Teenager, und für Leute die auf Comicverfilmungen stehen.

80 von 100

Tuvok 24.10.04 09:08