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Der Untergang

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ERSCHLÄGT HITLER DIE GESCHICHTE? Dietmar Kesten 1.9.04 16:35

DER UNTERGANG

ERSCHLÄGT HITLER DIE GESCHICHTE

CARL AMERY ZIEHT BILANZ

von DIETMAR KESTEN, GELSENKIRCHEN, GELSENKIRCHEN,

1. SEPTEMBER 2004.

Vorbemerkung des Verfassers.

1998 hatte ich zu „Hitler als Vorläufer - Auschwitz der Beginn des
21. Jahrhunderts?“ von Carl AMERY eine Rezension verfasst, die
ich hiermit dem interessierten Leser zur Verfügung stelle.
Es scheint so, dass der Film „Der Untergang“ von
Oliver HIRSCHBIEGEL, der bundesweit am 16. 9. 2004
startet, eine Reihe Fragen aufwerfen wird, die AMERY in seiner
brillanten Analyse, wie ich meine, vorweggenommen hatte.
Aber nicht nur darum wird es gehen, sondern auch darum,
dass sich jede/r die Frage stellen muss, ob eine
solche Kreatur im Film heute noch aufgewertet darf, und ob nicht
wiederum eine Entsorgung der Geschichte hier vor aller unser
Augen abläuft, so als ob es sich um eine Bagatelle handelt, um
einen „Unfall“ der Geschichte, der unser Mitleid verlangt.
Die Opfer des Genozids werden in esoterische Nebel gehüllt.
Hitler und die „Vermenschlichung“ durch GANZ, sein wundersamer
Aufstieg im Film wird hoffentlich die Gemüter erhitzen.
Die Nazis kamen nicht vom anderen Stern, sie waren Fleisch
vom Fleisch der deutschen Modernisierungsgeschichte.
Ihre grauenhafte Massenverbrechen, die mit der industriellen
Vernichtung der Juden ihren Höhepunkt erreichten, wurzelten in
den Zwängen der kapitalistischen Produktionsweise, die immer
noch unser Leben beherrscht und sogar zum Sieger der
Geschichte glorifiziert wird.
Solange der Kapitalismus als Produktionsweise nicht erledigt
ist, wird sich HITLER und Auschwitz wiederholen können.
HITLER wurde von deutschen Tätern getragen und von der
deutschen Gesellschaft vollbracht.
Offenbar kamen die Täter, die Nazis, aus den Tiefen der
deutschen Nationalgeschichte. Und damit steht diese selbst
zur Disposition; denn der Antisemitismus gehört im allgemeinen
zum Nationalsozialismus, so wie Auschwitz im besonderen
zur deutschen Nation gehört, quasi deren Endpunkt
darstellte.

Wenn heute die Katastrophengeschichte des Zweiten
Weltkrieges als „Nazi-Light“ Verschnitt im Kino angeboten
wird, so ist das nicht nur eine Verhöhnung der Opfer, sondern
zeigt, dass der „onkelhafte“ Mensch und „Mann von nebenan“
noch immer in den Hirnen spukt.
Es war Carl AMERY, der diese „furchtbare Anarchie“
auf den Punkt brachte. Und die „Banalität des
Bösen“ (Hannah ARENDT) war nicht einfach nur HITLER,
sondern es waren die deutschen Pflichtmenschen, die
Buchhaltertypen, die fleißigen Ingenieure (wie Albert SPEER),
die Vernichtung sanktionierten. Zum Zwecke einer
„Menschheits(er)lösung“, die alle menschlichen Regungen
den Opfern gegenüber ersticken mussten, weil sie für den
„höchsten Staatszweck“ einstanden.
Die Museumstour im Bunker wird diese Irrationalität
verschleiern. Das letzte Stückchen Verstand wird auf der
Strecke bleiben, wenn HITLER seine Hündin streichelt
und seine Sekretärin mit Feingefühl und Geduld behandelt.

CARL AMERY: "Hitler als Vorläufer - Auschwitz der Beginn
des 21. Jahrhunderts?", Luchterhand Verlag, München 1998.

„HITLER Bücher gibt es nun wahrlich genug. Immer wieder
werden neue Forschungsergebnisse veröffentlicht, die eingebunden
sind in den Kontext der Weimarer Republik, des aufziehenden
Nationalsozialismus, der Eugenetik und des Genozids, ohne
die Faschismus und Krieg nicht zu verstehen wären. (1)
Kaum bestreitbar ist, dass sie sich alle in irgendeiner Weise
verdient gemacht haben, schon alleine deswegen, weil sie
versuchen, von dem Grauen - obwohl man es nicht kann - Abstand
zu nehmen, und nur die reinen Fakten sprechen zu lassen.
Ob sie nun immer mit aufklärerischem Anspruch geschrieben
wurden, mag dahingestellt sein, und ob die reine Faktenflut
dazu beigetragen hat, und beitragen wird, die Welthistorie des
20. Jahrhunderts mit HITLER bestandsmäßig einzuordnen,
sie sozusagen zu vergegenwärtigen, und diese gerade mit dem
deutschen Desaster letztlich abschließend zu klären, gehört in
den Bereich der Mythen und Legendenbildung.
Jedenfalls wird das 21. Jahrhundert noch eine Menge über HITLER
nachzutragen haben, wenn nicht sogar vieles neu
formulieren müssen!

Auf der historischen Ebene ist die Zeit der „furchtbaren Anarchie“
jedenfalls immer ein Untersuchungsgegenstand geblieben,
der bis in die heutigen Tage hinein als ein „klassischer Abschnitt“
Deutscher Geschichte behandelt wird.
Kein renommierter Neuzeitgeschichtler, der nicht meint,
zu HITLER Stellung beziehen zu müssen, um den Volk ihre
einstige Blindheit vor Augen zu halten. (2)
HITLER, die gespaltene Persönlichkeit, scheint mit Glanz und
Tragik die Aha - Reaktionen hervorzurufen, die bestens in
die Stadien der verschiedenen Abschnitte seines Lebens
passen: Konsolidierung seiner Macht, bewusste
Vorbereitung eines Angriffskrieges, seine Verbrechen, die
unverrückbare Bestandteile der hässlichen Grimasse der auf
Blut und Boden ausgerichteten Politik sind.
Sie rufen die Erinnerung wach, dass Versklavung und
Ausrottung, jüdische „Weltverschwörung“ und Antisemitismus
nicht nur ein Fehltritt der Geschichte war, sondern von
Anfang an den Zusammenhang von Großmachtstreben
und Deutschtum, Lebensraum und Intervention, Militarismus
und Verbrechen an anderen Völkern beinhaltete.
Wer sich bisher über ihn kurz und knapp informieren, wer
ihn in seiner Zeit verstehen wollte, ohne in ein tiefes geistiges
Klima eintauchen zu wollen, ohne zig Bücher über die
Weimarer Republik und den Faschismus gelesen zu haben,
aber dann doch mit einem dementsprechenden Niveau im
Verhältnis zum Erkenntnisgegenstand, der sich aus der
Schimäre des „Ausrutschers“ in der Deutschen Geschichte
herauslösen ließ, tat dies bisher in der Regel immer mit
einem Standardwerke, nämlich mit den „Anmerkungen
zu Hitler“ des jüngst verstorbenen Sebastian HAFFNER. (3)

Nun hat Carl AMERY (4) ein weiteres HITLER Buch
vorgelegt. Eines von vielen, an Auflagen interessiertes,
von Voreingenommenheiten nur so strotzendes, geprägtes
Historikermachwerk, oder vielleicht nur ein maßstabvergrößertes?
Nein, AMERY hat HITLER - mit Verlaub gesagt - in ein Essay
untergebracht. In eins, das es in sich hat. „Hitler als Vorläufer“
lautet im Untertitel: „Auschwitz der Beginn des 21. Jahrhunderts?“
Darin ist all das ausgesagt, was den Leser von der ersten bis
zur letzten Seite begleitet: der Rückblick auf das 19. Jahrhundert,
ohne das der spätere Triumph nach dem Reichstagsbrand nicht
zu verstehen gewesen wäre, der geschichtliche Dunstkreis des
Preußentums, nationalen Größenwahn und Scheitern der
Weimarer Republik, die Ideen, die ideologischen Denkmuster, schlicht
der Zeitgeist des Fortschrittszeitalters, das eingebettet ist in die
Metaphysik und die Blendung des bürgerlichen Denkens, den
zutiefst pessimistischen, destruktiven Irrationalismus des Sozialdarwinismus
und der kollektiven Amnesie, die sich in der „Kontrolle des Geistes“
und der politischen Unvernunft niederschlagen sollte, das Programm
der Eugenetik, des Genozids, des Rassismus, des Kriegstotalitarismus
und ein Versuch seiner Erklärung aus der damaligen - allerdings
immer noch weitgehend ungeklärten - eigentümlichen Mischung von
militantem Geschrei und Untergangsstimmung, die der bürgerliche
Staat seit dem Eintritt in seine imperialistische Phase ständig
reflektierte, die dunkle Seite des Bürgertums, die mit
den Judenwitzen begann und in Treblinka, Bergen-Belsen und
Auschwitz endete.

Reine Erzählgeschichten aus der Vergangenheit gibt es nach
AMERY nicht. Das Herumjonglieren mit Metaphern und
Analogien der (neu-)heidnischen Barbaren, die sich aller politischen Klischeevorstellungen der Herrenrasse und der Kultstätten der
Selektion bedienten, die im Verteidigungsmechanismus der
„Hitlerformel“ (5) und seiner Geopolitik Anwendung fanden: die
Wiederaufnahme der Gewaltpolitik und der mittelalterliche
Expansionsgedanke nach Osten (Globalisierung). Das sind jene
rassistischen Grundlagen, die sich nicht nur aus der viel tieferen
Geschichte Deutschland ableiten lassen, sondern im gesamten
ideologischen Überbau des Kulturbetriebs gelegt waren, der Lehre
und Forschung, und schließlich in der Auffächerung des
Alltagsbewusstseins des Volkes, der Präsentation des
ökologischen HITLER- Nazismus (6), woraus sich die Frage eines Überlebenskampfes in einer Welt ohne die notwendigen
Ressourcen unabdingbar stellte.
HITLER hat die kommende Antwort vorweggenommen: der Sturz
in die Barbarei, die Reduzierung der Geschichte auf reine
Naturgeschichte, das Dritte Reich als Vorbote einer Antwort auf
die Lösung der Probleme des 21. Jahrhunderts (7), das
„Planet-Management“ (Globalisierung der HITLER Formel, die sich
mit zunehmender Krisenerfahrung und Erkenntnisse darüber
aufdrängt), schließlich der Versuch einer Beschreibung der
Kulminationspunkte der gewaltsam aufbrechenden Widersprüche
von Modernisierung (Arbeitsgesellschaft), dem Widersinn
kapitalistischer Ökonomie, und das Nachsinnen über die
Weltgefahr der Gedankenpolizisten nach ORWELL.
Mit anderen Worten: der Blick gilt über weite Strecken
seines Essays der Verleumdung und Verfolgung ethnischer
Minderheiten, speziell der Juden. Aber nicht nur ihnen. Er
versucht den Einbruch von Mittelalter und Barbarei aus
der weiträumigen Geschichte des Abendlandes heraus zu
fassen, parallel zur Entfaltung des Industriekapitalismus; denn
erst hier gewann der Antisemitismus die spätere „Qualität“ einer Weltanschauungsidee.

Das allerdings nicht nur aus den gesellschaftlichen Widersprüchen
heraus zu erklären, sondern auch aus dem Gesamtverlauf der
Weltgeschichte (ein Gedanke, den HITLER entwarf, oder vorgab
zu entwerfen), die sich schließlich m. E. in den „Utopien“ einer
„judenfreien“, „judenreinen“ und damit „arischen“ Staates
widerspiegeln sollten, ist ein sehr gelungener, origineller Impuls,
der zeigt, dass die Theoretiker, Verfechter und deren
Gefolgschaften in der Moderne, weder über ein waches
Krisenbewusstsein, noch über tatsächliche theoretische
Möglichkeiten verfügten, den HITLER-Staat in den ideologischen
Boden des Aufstiegs des Faschismus seit den zwanziger
Jahren einzuordnen, der zum wahren Erbe irrationalistischer
Philosophien und Ideologien werden sollte.
Der Fortschrittsgedanke des 19. Jahrhunderts, der sich seines
irrationalistischen Gegenpols bediente, nämlich des
Positivismus und in dieser Gläubigkeit seine Heimat fand,
musste einerseits geschichtlich liquidiert werden.
An seine Stelle trat der mystische Analogismus, ein
überdeutliches „Unbehagen in der Kultur“.
Andererseits konnte sich die antisemitisch-rassistische
Weltdeutung des 19. Jahrhunderts vordergründig auf
epochemachende Erkenntnisse in der Biologie berufen,
namentlich auf DARWIN und seine berühmte Abstammungslehre
der Mutation und speziell der Selektion.
Der Bauplan dieser Theorie wurzelte jedoch in dem
Bedürfnis nach einer „monistischen“, die Dialektik von erster
und zweiter Natur des Menschen aufhebenden Ideologie.
Wie dieses Bedürfnis entstand, kann AMERY indes nicht
erklären, will er vielleicht auch nicht; denn weder
Tiefenpsychologie noch manipulationstheoretische Ansätze
im Sinne eines Gustav LE BON (8) etwa, könnten verdeutlichen,
warum die Verschwörung der „Kanonenkönige“ und der
Pluto-demokratischen Kriegshetzer, der Figuren mit
Verfolgungswahn, der verhutzelten Männer mit Tweedjacketts,
sich immer wieder aufs neue dazu verlocken ließen und
lassen, die eigenen tragischen Irrtümer zu wiederholen,
und warum konkrete Massenhysterien (Krisensituationen)
von ausnahmslos allen Bevölkerungsschichten mit schlechthin
irrationalen Interpretationen und Handlungskonzepten beantwortet
werden.

Daher ist es nach AMERY immer wieder notwendig, die
schmerzliche Lektion der dreißiger Jahre aufzufrischen.
Freilich kann die innere Logik dieser Deutung sich nicht
mehr an der berühmten „Dialektik der Aufklärung“ (9) messen
lassen, auf einen verkürzten Aufklärungsbegriff des beliebig
interpretierbaren „Lebendigen und Organischen“ gegenüber
dem „Toten und Künstlich-Kulturellen“ entsprechend.
Der „Sieg der Volksaufklärer“ (10), der Philosophen, der
Ortlosen, bezog seine ambivalente Partnerschaft nun nicht
immer aus dem schwarzen Fühlen und Denken, sondern
augenfällig auch aus einer Ver(w)irrung des traumatischen
Schocks der reifgewordenen Weltmarktmodernität, die
begann, nicht nur die eigene Biosphäre zu ruinieren, sondern ganze Volkswirtschaften, die vom sich verselbständigten Produktionsprozess
der Kapitalverwertung in den Strudel des Abgrunds gerissen
wurde, und dass mit Beginn der deutschen Expansion gegen
Polen (11) der totale Krieg als physische Existenzbedrohende
Analogie auch den eigenen Totengräber jederzeit auslöschen
konnte.
Der politisch/pathologische „Wille“ von Millionen, die zu
„Idealisten“ wurden und in den Krieg zogen, der Schritt nach
rückwärts zum primitiven Götzendienst an der Waffe und
Totem-Anbetung in den Schützengräben ist zugleich etwas,
was ständig neu pervertiert/e, das Streben in der Verehrung
der einen „Partei“, des einen „Willen“, der einen
„Idee“ und des einen „ursprünglichen Zwecks“, Siege und
Niederlagen gleichermaßen im „großen Plan“ (12) umzusetzen,
um die „Seelenlage der anständigen Mehrheit“ (13) auf den
Krieg auszulegen.
Da gibt es kein Blendwerk mehr, wenn sich AMERY dem
„Dämonenwerk“ (14) seiner einfachen (politischen) Religiosität
zuwendet, der Verehrung im Heldenmythos, der Militärgeistlichkeit.
Diese Dämonisierung entwickelte sich zwischen 1930 und
1940 schnell zu einem Glaubensartikel.
Vergleicht man die Auflagen des „Volksbuches“ (Mein Kampf),
dann wird einem schlaglichtartig klar, warum es weder einen
ausgereiften theoretisch- ideologischen Oppositionsblock auf
der Höhe der Zeit gab, noch gesellschaftliche Gruppen, die
tatsächlich diese Modernität im schlechtesten Sinne begriffen.
Bis zur Herausgabe der ersten einbändigen „Volksausgabe“
1930 sollen 23.000 Exemplare des ersten Bandes und 13.000
des zweiten Bandes verkauft worden sein, danach bis zum
Machtantritt am 30. Januar 1933 rund 287.000 Exemplare.
Ende 1933 waren es sogar 1. 500. 000. 1935: 2. 127. 000.
1937: 3. 477. 000. 1938: 4. 000. 000. 1939: 5. 000. 000.
1940: 6. 000. 000. 1942: 7. 000. 000. Die 815 - 820- Auflage
(1943) soll bis zu 9. 840. 000 mal verkauft worden sein.
Bis Ende 1945 waren ca. 10. 000. 000 Exemplare verkauft
worden. (15)

Das politische Überleben, seine Kämpfe gegen
den „inneren Feind“ (vgl. RÖHM-Affäre), seine Polemiken,
Siege und Niederlagen (wie sie HAFFNER vortrefflich beschreibt),
waren Stürme im Wasserglas und beschränkten sich u. a.
auch auf den ihn unmittelbar umgebenen Kreis, der
ohne gegenseitige Beschuldigungen nicht auszukommen schien
und doch kraft eines einzigen dialektischen Klebstoffs
zusammengehalten wurde: der Kampf gegen den Antisemitismus,
gegen die „Niedermenschen“, für die „Hochmenschen“. (16)
Es kann historisch möglich sein, dass sich die restlose Unterwerfung
unter den „völkischen Willen“ (17) bis weit hinter die Krise
des Kaiserreiches zurückführen lässt, in der vor allem die
Mittelstände und Kleinkapitalisten der ökonomischen Zwangsmanie
unterlagen, sich nicht entscheiden zu können, oder nicht
zu wollen.
Offensichtlich bestand gerade in dieser Zeit (1873 - ca. 1900)
eine gesteigerte Bereitschaft, zur undialektisch, mehr dualistischen
Sicht der realen Problematiken.
Aus der greifbaren Gefährdung der eigenen Existenz (der
ökonomischen und der individualisierten) wurde auf eine
überwiegend geheimnisvollen, und latent verborgenen-operierenden
Macht geschlossen.
Dieser „Schattenmann“ ließ sich eben sowenig erklären, wie das
Bild des Juden, dem man nun alles anlastete und ihn mit dieser
Unerklärlichkeit seines Auftretens in Verbindung brachte,
mit all dem, was mit Angst, Vergiftung des kulturellen Klimas,
Zunahme von Neurosen, Hungersnöte, Kriege, Gefühle
der Unsicherheit, Enttäuschungen, Zustände der Unbefriedigtheit
und Niederlagen zu tun hatte.
Vor AMERY hatte GOLDHAGEN (18) schon versucht, sich mit
der Frage des tiefverwurzelten Antisemitismus in der deutschen Seele
zu beschäftigen, und er stieß zu einer der ungeklärtesten Fragen
Deutscher Geschichte empor: wie konnte es geschehen, dass sich
ein (politischer) Antisemitismus über Jahrhunderte hielt und im
großen „Showdown“ endete?
Wenn „Hitler als Vorläufer“ nun die „diabolische Täuschung“ (19)
enthüllt und auf die Überwindung der Naturgesetzlichkeit, die
das Rassenniveau kontemplativ enthielt verweist, auf
den „marxistischen Judengeist“ (20), der „Verführung mit
den ewigen Gesetzen der Natur seit Jahrtausenden“ (21), die
sich wie ein Geschwür durch Lebensraumtheorie und Barbarei zieht,
dann sind das für die Zukunft sehr wertvolle Gedankengänge,
die er anbietet.
Es war eben nicht nur der deutsche sektiererische Typus,
der eine schon fast inzestuöse Neigung zum Juden hatte,
auch die internationale Armada, die den pseudowissenschaftlichen
Deutschwahn „verinnerlichte“, tat ihr Bestes, um dem modernen
Antisemitismus zu huldigen.

Z. B. stellte der französische Graf Henri de GOBINEAU (22) die
antifeudalistische Revolution von 1789 als pures Semitenwerk
hin. Und die Habsburger Monarchie, das feudale und ländlich
geprägte Österreich des 18. Jahrhunderts ließ die Juden aus
Wien hinauswerfen. Die österreichische Wirtschaftskrise ab
1873 wurde den Juden angelastet. Von den ROTHSCHILDS
keine Rede, die aber dazu beitrugen, dass durch abenteuerliche
Spekulationen und zweifelhafte Geschäfte die wirtschaftliche
Ruinierung und die Finanzskandale um sich griffen.
Die Suche nach der „mystischen Größe“ wurde um so mehr
fassbarer, je mehr sich Literaten, Schriftsteller,
Hochschullehrer, kurz, die gesamte Kulturproduktion des
politisch-kulturellen Überbaus mit der „hilflos gefühlsmäßigen“
Frage nach dem eigentlichen Verursacher deutscher und
internationaler Misere beschäftigen.
War es in Österreich VOGELSANG (23), so enthüllte auch
ein gewisser Wilmhelm MARR (auf den evtl. die Prägung des
Begriffs „Antisemitismus“ zurückgeht), in seiner heuchlerischen
Schrift „Der Sieg des Judenthums über das Germanenthum“ (1873)
angebliche semitische Pläne zur Zersetzung deutscher Kultur
und Eroberung der Weltherrschaft. Und der protestantische
Prediger Adolf STOECKER meinte 1878, dass das Judentum
die fortschreitende Kapitalkonzentration beeinflusste und es
zu einem wirtschaftlichen Machtfaktor, dem Einhalt
geboten werden müsse, heranwachse.

Der genetische „Irrwuchs“ machte selbst vor Eugen DÜHRING (24)
nicht halt, der die Juden als „unschöpferische Rasse“, die sich
„parasitär“ verhalte, bezeichnete.
Dieser systematische Sturm auf das Leben der Juden schufen
mit die Bedingungen, die HITLER benötigte, um „innere Konsolidierung“
zu erreichen. AMERY nennt sie den „ökologischen Faktor“, die
Verbesserung der Infrastruktur, Ernährung, landwirtschaftliche
Ertragssteigerung, Kultivierung von Mooren (25) um dann
im „Kampf ums Dasein“, den „neuen Boden“ (26) gewaltsam
zu rekrutieren.
Das belegt seine These der „rassistischen Prämisse“ und
schlussendlich, dass HITLER das Herrenvolk „als Imperator
der Pax Germanica als über dem Erdkreis thronend“ (27)
verstand.
Der Staat wurde selbst im Überbau als reibungslos
funktionierender Organismus begriffen - bis die Juden kamen
(obwohl sie schon längst ein gesellschaftlicher, politischer und
ökonomischer Faktor waren).
Die äußere Krankheitsquelle, die auch den damaligen
biologisch-medizinischen „Forschungsergebnissen“ entsprach,
musste beseitigt werden.
Die Erreger und die Schadstoffe, die in jede Körperöffnung
und Ritze eindrangen, waren wie ein Krankheitskeim, der sich
auszubreiten drohte (Programm der Eugenetik). Und anstatt
von Prosperität und kapitalistischer Krise zu reden, sprach man
von einer „Zunahme des minderwertigen Erbguts“. (28)
Folgerichtig konnte die Heilung, der Weg zur Regulierung, der
Behebung der Knappheit nur im „Deutschland ist bereit“ (29)
gipfeln, in der Eliminierung, der Abtötung der „jüdischen
Bazillus“. (30)

Die Judenpolitik der Nationalsozialisten war bis zum
Holocaust logisch bereits im Antisemitismus der
Wilhelminischen Zeit und darüber hinaus angelegt
(Popularität des Antisemitismus).
Und wenn HITLER in „Mein Kampf“ (den AMERY immer neu
fasst, quasi als neu zu lesende Lektüre begreift) von
„Eiterherden“, „Furunkeln“, „Madenbefall“ sprach, die sich
in der Gesellschaft breit machen, so darf man darin nicht
nur die schwarze Metapher des Irrationalen sehen. Diese
wortgewaltigen Bilder sind in der Buchstäblichkeit einer ganzen
Epoche des Analogiedenkens angelegt, die sich monströs
selbst in der späteren „Volksmedizin“, der Praxis der
„Entseuchung“ durch millionenfachen Mord wiederfindet.
Eine Retrospektive muss gerade den Jahren um 1900 gelten;
denn hier erhielt der irrationale Judenhass der kommenden
Jahrzehnte seinen Antipoden: den pseudowissenschaftlichen
Deutschwahn, das (T)Deutschtum.
Unter dem Namen „Arisophie“ breitete sich in rechtsradikalen
Kreisen eine Lehre aus, die das Bild des „gesunden Volksorganismus“ rassengeschichtlich untermauerte.
Den Begriff Arier hatte Mitte des 19. Jahrhunderts
Friedrich Max MÜLLER geprägt, um dadurch eine
einheitlich-gängige Bezeichnung für die Völker der Indogermanischen
Sprachgruppe zu schaffen.
Erst in der Vermengung mit theosophischer Kosmologie und Weltgeschichtsenträtselung entstand in Frankreich der sogenannte
„Arier-Mythos“, den vermutlich F. HARTMANN in die deutsche
rechte Szene einbrachte.
Kräfte wie LANZ trugen dazu bei, der antisemitischen
Weltdeutung ein nicht minder irreales Gegenstück anzufügen: die
Legende eines vorzeitlichen Paradieses, wo gottgleiche
Blondschöpfer mit sich und der Natur im Reinen waren.

Nach Walter BENJAMIN handelte es sich hierbei um einen
„Tigersprung“ in eine prähistorische Vergangenheit, und
schloss philosophisch betrachtet, schon die rigorose Bestialität
späterer Rassentrennungs- und Rassenhochzucht Maßnahmen
in sich. Die Phantasie der „organisch“ geordneten Vorwelt war
gleichbedeutend mit der Verheißung einer erneuten „arischen“
Hochblüte für den Fall, dass der gesellschaftliche
„Organismus“ alle Fremdkörper ausschiede und zu seiner
„ursprünglichen Reinheit“ zurückfände.
Märchen für Erwachsene, wie der Atlantis-Mythos, die Welteisenlehre,
die spätere „Orgon Theorie“ eines Wilhelm REICH usw.
All das ist nur vor diesem Hintergrund verständlich.
AMERY hat mit Sicherheit diese Pseudo-Anthropologie,
das Hervorstechen der antisemitischen Ideologie, die
„Ariosophen“, den Deutschnationalismus und seine Idealvorstellung
einer „organischen Staatsharmonie“, den „Wille“ des Führers,
der kosmisch verkappten religiösen Elementargewalten, die sich um
so eher Bahn brechen werden, wenn man den Rapport mit
der „Natur“ sucht und die „Uneigentlichkeit der maschinenbeherrschten
Städte hinter sich lässt, im Blickfeld, wenn er konzediert:
„Es ist schwierig bis unmöglich, die komplexe Schichtung der Gefühle
zu erforschen, welche die große Mehrheit damals beseelte.
Irgendwie, so schien es, war eine neue Zeit angebrochen, war
ein frischer Wind übers Land gekommen. Irgendwie, so fühlten
die einen, würden sich die hässlichen Züge des Regimes
verlieren... Irgendwie, so fühlten andere, würde sich die neue
Zeit als Erfüllung dessen zeigen, was die Jugendbewegung,
was die Naturschützer, was die Barden des gesunden
Volkstums angestrebt hatten und anstrebten. Irgendwann,
so hofften die meisten, würden die Rabauken, die wild
gewordenen Lumpenproletarier und Kleinbürger mit den
Braunhemden, schon wieder auf den demütigen Platz in der
sozialen Ordnung zurückgescheucht werden, der ihnen
zustand.“ (31)

In diesem Punkt berührten sich allerdings stark die „Völkischen“
mit der Lebensform- und Jugendbewegung der
Jahrhundertwende, die zahlreiche Parallelen zu den alten
Grün/Alternativen, den heutigen irrationalen Strömungen der
Sekten, der Esoteriker, der Seelenwanderungen und Naturmystik
aufweisen.
Und die Art des damaligen Naturzuspruchs - die Durchwanderung
der jungfräulichen Landschaft, gärtnern, sich gesund
ernähren (was in der Regel vegetarisch hieß), FKK-Ansätze war
eben nicht harmlos; denn in diese Form hatte die Freude an
der Natur auch ihre deutliche Nachtseite.
Der narzisstische Stolz auf die eigene „schöne Seele“, und
womöglich sogar auf die eigenen (gesunden) Gene war
in der Tat Rassenmythologie. Und nicht selten verbarg sich
hinter der emphatischen Naturgesinnigkeit jene
unterschwellige Zersetzungs- und Unterwanderungsangst,
die auch dem zeitgenössischen Antisemitismus zugrunde lag.
Und da wo HITLER den offenen Judenhass, die „germanische Trennung“
von dieser Rasse forderte, fand die „Lebensform-Bewegung“
die Wahrung der „arischen“ Rassenreinheit auf dem freien Lande,
fernab der städtischen „Bastardisierung“ statt.
Eben diese Deutung und die zunehmende Militanz des Dritten
Reiches in der Judenfrage ist es, die AMERY als seriösen
Kenner der Materie mit Sachverstands ausweist.
Die „Nachtseite“ des (T)Deutschtums (32), die Quasi-Religiosität
im Sinne der „Arisophie“ und des Antisemitismus, gepaart mit
einem deutschnationalen Chauvinismus, der die territorialen Forderungen
einschloss (Geopolitik, Kampf um mehr Lebensraum, Behebung
der verminderten Ressourcen, Eugentik, Euthanasie, Versklavung,
Genozid) war die schizoide Wirklichkeitsentrückung dieser
zweipoligen Weltanschauung, die sich wie ein roter Faden
durch „Mein Kampf“ zieht.
Dies war auch die Nahtseite, an der sich die obskurantische
Ideologie und die rechtsradikalen Vertreter der „traditionellen Eliten“
berührten.

Die drei letzten Kapitel von „Hitler als Vorläufer“:
„Rückstände oder Er bleibt populär“ (33), „Planet-Management oder
die Globalisierung der Hitlerformel“ (34) und „Der große blinde
Fleck“ (35) gehören mit zu den aufrührendsten Kapiteln, da
sie die Weimarer Geschichte als perspektivisch für die Zukunft
behandeln. Man kann sie mit den Worten beschreiben:
„Der Mystiker ist nicht tot!“
AMERY bietet hier Kostproben des aktuellen Irrsinns der
Moderne, die bei weitem ORWELL, HUXLEY oder ERDMANN in
den Schatten stellen.
Diese Krisenerfahrung (und er meint nicht nur die der
Weimarer Republik), sondern gerade die aktuellen des
ausgehenden 20. Jahrhunderts und des kommenden
21. Jahrhunderts, muss die Erkenntnis aufdrängen, dass es
nicht mehr „für alle reicht“. (36)
Unsere erste Frage lautet also: Ist eine „Hitler-Krise“ im
einundzwanzigsten Jahrhundert möglich oder wahrscheinlich? Ja.“ (37)
Für AMERY gibt es keine Entwarnung! Es geht nicht nur um ein allseits geopolitisches Knappheitsszenario (welches kommende ökonomische
Krisen einschließen), der politischen Verwerfung der Menschen,
der „selektiven“ Lösungen, der Verschlimmerung des Elends, das
endlose Grauen der postkatastrophalen Gesellschaften, des
globalen Vernichtungs- und Verteilungskampfes, sondern es geht
auch um das Ende des Privaten.
Die brutale Modernisierung der technizistischen Geschichte der
Menschheit wirft das Menetekel an die Wand:
„Auf den ersten Blick ist zu sehen, dass die biosphärische
Krise gleichzeitig (vermutlich vorrangig) eine Kulturkrise ist.
Die Art und Weise, wie wir mit der Welt umgehen, verschärft
und beschleunigt sie zumindest.
Der „fortschrittliche“ Teil der Menschheit hat sich auf ein
Wirtschaftssystem geeinigt (oder wird von ihm mitgerissen), das
dem Grundgesetz aller lebenden Systeme widerspricht... Dieses
Wirtschaftssystem ist demnach ein Verbündeter der Wüste,
und der objektive Endzustand, der aus seinen röhrenden
Aktivitäten hervorgeht, ist eine Welt von Schrott, Müll und Gift.
Kein kühnes Gerede von Innovation, Kommunikationszeitalter und
dergleichen vermag an diesem Grundmuster unserer Wirtschaftsweise
etwas ändern.“ (38)
Unser eigener Entwurf verblasst also mehr und mehr.
Die „Hitler-Formel“ ist nichts anders als die Apokalypse des
menschenverachtenden- und leeren Planeten.
Dass AMERY HITLER mit der Modernisierung und Globalisierung
in Verbindung bringt, an seine (Wieder-) Anwendung glaubt, das
macht sein Buch umso lesenswerter.
Die Gesellschaft als Alptraum hat sich selbst schon zu den
Akten gelegt. Die Methoden der Überwachung werden in den
Werkzeugen der „Planet- Manager“ ständig verfeinert. (39)

Eine Diagnostik und Prognostik wird sicherlich nicht von allen
Lesern geteilt werden können; jedoch haben seine Thesen in
der Zeit der sich dem Ende entgegenneigenden Arbeitsgesellschaft
und des warenproduzierenden Systems viel für sich; denn sie
bedeuten auch, dass „selektiert“ wird.
Diese Selektion beginnt in den „obersten Stockwerken der
Weltökonomie“ und endet in der „Vervollkommnung der
Gen- Schnipselei“ (40) bis zu dem folgenschweren
Ende.
„Der Gesamtkapitalist am Ende der Selektionskette kann sich
dann als Planet-Manager konstituieren und die große Rechnung
aufmachen, die über kurz oder lang fällig ist.“ (41)
Jedenfalls sind alle Anzeichen, die er skizziert richtungsweisend.
Und selbst an einer neuen Naturordnung fehlt es der Moderne
ja nicht, da wir wissen, dass sie uns tagtäglich begegnet.
Letztlich ist an AMERY sehr sympathisch, dass er bewusst
darauf verzichtet, seine Leser nicht mit den gewohnten
gesellschaftspolitischen Veränderungskübeln zuzuschütten,
was man vielleicht von einem „Krisenbuch“ erwartet hätte!
Ob es überhaupt möglich ist, Bedingungen für eine (Ver-)Änderung
der bestehenden Verhältnisse bereit zu stellen, daran
glaubt er eigentlich nicht.

"Müssen wir Unmenschen werden, um die Menschheit zu retten?"

(HANS JONAS)

Anmerkungen:

(1) Vgl. aus den letzten Jahren etwa: Gert BUCHHEIT:
Hitler, der Feldherr. Die Zerstörung einer Legende,
Rastatt 1958,
Alan BULLOCK: Hitler und Stalin. Parallele Leben,
Berlin 1991,
Derselbe: Hitler. Eine Studie über Tyrannei, Düsseldorf 1957,
JOACHIM FEST: Staatsstreich. Der lange Weg zum 20. Juni,
Berlin 1994,
Derselbe: Hitler, Berlin 1987,
Ian KERSHAW: Hitler 1889-1945 ( 2 Bände), Stuttgart 1998,
Marlis STEINERT: Hitler, München 1994.
Dieselbe: Hitlers Krieg und die Deutschen, Düsseldorf 1970,
Henry A. TURNER: Hitlers Weg zur Macht. Der Januar 1933,
München 1996.
Und in einer Auswahl: Sebastian HAFFNER: Anmerkungen zu Hitler,
Frankfurt/M. 1981,
Friedrich HEER: Der Glaube des Adolf Hitler. Anatomie einer
politischen Religiosität, München 1968,
Helmut HEIBER: Adolf Hitler. Eine Biographie; Berlin (Ost)
1960,
Andreas HILLGRUBER: Hitler. Strategie, Politik und Kriegsführung
1940 –1941, Frankfurt/M. 1965,
Werner MASER: Adolf Hitler. Legende-Mythos-Wirklichkeit,
München, 1974.

(2) Die vergleichenden Darstellungen, die HITLER und seine
Zeit analysieren, beginnen bei Heinrich August WINKLER,
Ernst NOLTE, Wolfram SIEMANN, Winfried SCHULZE,
Dietrich THRÄNHARDT und Ulrich KLUGE.
Sie setzen sich mit Hans Peter ULLMANN und Dietrich STARITZ,
Detlev J. PEUKERT, Ludolf HERBST, Wolfgang WIPPERMANN,
Michael SCHNEIDER fort und enden bei Eberhard JÄCKEL,
Hans-Ulrich WEHLER, Ernst ENGELBERG u. a.

(3) Vgl. HAFFNER: Anmerkungen zu Hitler.

(4) CARL AMERY: Hitler als Vorläufer - Auschwitz der Beginn
des 21. Jahrhunderts?, München 1998.
CARL AMERY, Jahrgang 1922; Mitglied der Gruppe 47;
1989 zum Präsidenten des bundesdeutschen PEN-Zentrums
gewählt; 1991 Literaturpreis der Stadt München.
Wichtige Bücher: Die Kapitulation oder Der real existierende
Katholizismus; Die ökologische Chance, (1985)
Die Botschaft des Jahrtausends (1994).

(5) Vgl., S. 163ff.

(6) Vgl., S. 89ff.

(7) Vgl., S. 187ff.

(8) Gustav LE BON: (1841-1931); französischer Psychologe und
Psychoanalytiker; Mitbegründer der sog. „Massenpsychologie“,
legte mit „Psychologie der Massen“ sein wohl wichtigstes Werk vor.

(9) Vgl. Max HORKHEIMER/Theodor W. ADORNO: Dialektik der
Aufklärung, Frankfurt/M. 1969.

(10) AMERY, S. 21ff.

(11) Die Expansion gegen Polen: In den frühen Morgenstunden des
1.September 1939 überfiel die Wehrmacht Polen.

(12) AMERY, S. 105ff.

(13) Vgl., S. 111.

(14) Vgl., S. 51ff.

(15) Vgl. Christian ZENTNER: Adolf Hitlers Mein Kampf,
München 1991, S. 179.

(16) AMERY, S. 61ff.

(17) Vgl., S. 67ff.

(18) Vgl. Daniel J. GOLDHAGEN: Hitlers willige Vollstrecker.
Ganz gewöhnliche Deutsche und der Holocaust, Berlin 1996.

(19) AMERY, S. 71ff.

(20) Vgl. ZENTNER.

(21) Ebd., S. 76.

(22) Henri de GOBINEAU: Französischer Graf (1816-1882).
Seine wichtigste These lautete, dass jeder gesellschaftliche
Niedergang durch „Bastardisierung“, also Rassenmischung
bedingt sei. Vgl. auch „Versuch über die Ungleichheit
der Menschenrassen“. GOBINEAU hatte enormen Einfluss
auf F. NIETZSCHE und R. WAGNER.

(23) VOGELSANG: Hauslehrer und Freund der Tochter
von Fürst METTERNICH, war bekannt mit Fürst
Alois von LICHTENSTEIN; 1875 wurde er Chefredakteur
der österreichischen Tageszeitung „Das Vaterland“.

(24) Eugen DÜHRING: Philosoph, Nationalökonom (1833-1921);
vertrat einen gemäßigten Materialismus.
Er bekämpfte alle Jenseitsreligionen, besonders das
Judentum und das Christentum. Diese und auch der Marxismus
seien Hemmnisse auf dem Weg zu einer wirklich freien.
Gesellschaft. DÜHRING war ENGELS Bezugsperson bei
der Abfassung des „Anti-Dühring“.

(25) Vgl., S. 93ff.

(26) Vgl., S. 94.

(27) Vgl., S. 97.

(28) Vgl., S. 75ff.

(29) Vgl., S. 100.

(30) Vgl., 110ff.

(31) Vgl., S. 106.

(32) Vgl., S. 69ff.

(33) Vgl. S. 147-162.

(34) Vgl. S. 163-185.

(35) Vgl.S. 187-191.

(36) Vgl., S. 163.

(37) Vgl., S. 163.

(38) Vgl., S. 166.

(39) Vgl., S. 178ff.

(40) Vgl. S. 182

(41) Vgl. S. 179,

Dietmar Kesten 1.9.04 16:35