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Ein Zuhause am Ende der Welt

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Ein Zuhause am Ende der Welt
Colin Farrell, Robin Wright Penn
USA 2004 - Originaltitel: A Home at the End of the World - Regie: Michael Mayer - Darsteller: Colin Farrell, Robin Wright Penn, Dallas Roberts, Sissy Spacek, Erik Smith, Harris Allan, Matt Frewer, Ryan Donowho, Jeffrey Authors - FSK: ab 12 - Länge: 95 min. - Start: 9.12.2004
Beschreibung

EIN ZUHAUSE AM ENDE DER WELT beschreibt den Lebensweg zweier Jungen von ihrer Schulzeit in Ohio, über eine Ménage à trois mit einer älteren Frau in New York bis zum gemeinsamen Haus auf dem Land.

Dabei porträtiert der Film einerseits typische Momente der Siebziger und frühen Achtziger Jahre, mit all den Gegensätzen, die sich zwischen einem langweiligen Vorort und dem exaltierten East Village auftun. Andererseits beobachtet er das Heranwachsen der zwei Jugendfreunde, ihre wechselnden sexuellen Neigungen und ihren Umgang damit. Er zeigt ihre Sehnsucht nach Gefühlen, die sich über konventionelle Maßstäbe hinwegsetzen können, aber auch ihre Hingabe an beständige Werte wie eine Familie oder ein Zuhause. Und trotz aller sexuellen Turbulenzen ist es vor allem die Geschichte von einer, vielleicht sogar von zwei großen Lieben, die dieser Film erzählt.

Sehr authentisch wird die Vorstadtatmosphäre der Seventies gezeigt, die trotz öffentlichen Drogengenusses und bunt bedruckter Kleidung dort nichts weiter vermittelt, als die schreckliche Enge zwischen Reihenhaus, Schule und Friedhof. Stets gibt es betont zügellose Parties von Hausfrauen und Familienvätern, deren Hilflosigkeit im Angesicht dieser ‚Befreiung‘ hauptsächlich im Umgang mit ihren Kindern sichtbar wird. Das kommt der Wahrheit vermutlich recht nahe, und man versteht die Suche der Jugendlichen nach einer anderen Umgebung, nach anderen Beziehungen und anderen Gefühlen plötzlich nicht nur als pubertäre Auflehnung, sondern als ganz einleuchtende Reaktion auf solch eine Kindheit.

Michael Cunninghams Buch A HOME AT THE END OF THE WORLD erweckt also nicht nur den Punk-Rock im East Village wieder zum Leben, sondern beschäftigt sich auch ein wenig mit dessen Entstehung und mit den Konsequenzen, die er für drei von den vielen verlorenen Gestalten der Eighties gehabt haben mag.
Text & Foto: Solo