filmz.de
Closed

Hidalgo - 3000 Meilen zum Ruhm

[ Info ] [ Links ] [ Kommentare ]
Hidalgo - 3000 Meilen zum Ruhm Tuvok 18.4.04 00:34
Hidalgo - 3000 Meilen zum Ruhm Lutienna 3.5.04 14:26

Hidalgo – 3000 Meilen zum Ruhm

135 Min., eine schöne Landschaft, ein guter Trailer, viele Pferde, was soll da schon schief gehen? Nichts.

1890, am Wounded Knee Creek, kommt es zu einem tödlichen Übergriff, von der US – Army, und einigen Sioux Indianern, sie werden einfach erschossen. FRANK T. HOPKINS ( Viggo Mortensen ) ist ein Halbblut. Sein Vater ein Armeegeneral, und seine Mutter, die war ein Sioux. Ein echter Indianer. Er hat nie seine 2. indianische Seite ausgelegt, aber er hat eines behalten, die Liebe zu Pferden, zu den Menschen, und so verwundert es nicht das er sich immer in dessen Gegend herumtreibt, und als er einmal bei einem seiner üblichen Pferderennen gewinnt, wie fast immer, da sein Mustang Pferd HIDALGO, klein, zäh, und schnell allen davonläuft, kommt eine Nachricht an ihn, er solle einen wichtigen Brief eben nach Wounded Knee bringen.

Dieser Brief enthält das Todesurteil für unzählige Indianer.

Diesen Schmerz auf seinen Schultern, das war einfach zu viel für ihn, diese Verantwortung, für das Abschlachten dieser herrlichen Menschen verantwortlich zu sein, indirekt, lässt ihn noch nach 8 Monaten im Suff seiner Arbeit halb besoffen nachgehen. Er hat bei BUFFALO BILL CODY angeheuert, der seine berühmte Westernshow aufführt, wo er die armen Weisen Siedler darstellt, und mit echten Indianern, eben diese darstellt wie böse sie waren. FRANK ist in dieser Inszenierung einer der guten.

Eines Tages taucht AZIZ auf, ein Abgesandter des Scheiches RIYADH ( Omar Sharif ) den Prinz von Arabien, den Herrscher über alle Völker, den Scheich der Scheiche. Er eröffnet ihn das der Scheich nicht gerade sonderlich erfreut ist zu hören, das FRANK der beste Reiter, und HIDALGO das beste Pferd ist. Denn bis nach Arabien ist sein Ruhm vorgedrungen, und der Scheich kann einfach nicht glauben das ein Pferd besser ist als einer seiner Araberhengste, wie AL HATTAL, aus der 1000 jährigen Linie von Königspferden, den besten, dessen Züchtung nach einigen speziellen Riten vorgeht.

Nach langem Hin und Her, überlegt sich FRANK daran teilzunehmen. Die 1000 US $ sind bald aufgetrieben, Spenden seiner Freunde, und mit dem Schiff über den Atlantik nach Arabien. Am Schiff gab’s einige Zwischenfälle, die er halbwegs glimpflich umgeht. Lady ANNE DAVENPORT, sie reitet auch mit, eine Dame die Jahre lange bei den Beduinen lebte, und mit Ihrem Pferd, KESHIRA mit macht. Einer Ihrer besten Freunde, ein hervorragender Reiter, soll an dem 3000 Meilen Rennen, das von allen nur Ocean of Fire genannt wird, teilnehmen, so wie auch FRANK:

Das Preisgeld ist 1000 US $, der Gewinn aber 100.000 US $. Eine gewaltige Summe. RIYADH hat seinen Prinz der für ihn reitet. Angekommen, wird er mehr als ausgebuht, und FRANK muss sich gegen viele Vorurteile zu Wehr setzen, da ja auch sein Pferd aussieht wie ein buntes Hündchen, es ist ein Gescheckter.

Das Rennen führt quer durch die Wüste, durch den Iran und Irak, zurück an den Golf von Aden, und das 3000 Meilen entlange. Und wer es nicht schafft, stirbt, oder wird von räuberischen Beduinenbanden erschossen.
Ein Land in dem der Islam mehr als eine Lebensgrundlage bildet, muss er sich als Ungläubiger gegen sehr viel zu Wehr setzen, und als bei einem Überfall auch noch die Tochter von RIYADH entführt wurde, dessen 5 Söhne starben, wird FRANK beauftragt JAZIRA zu retten, sonst ist er des Todes, da er in einer nicht ganz klaren Position mit JAZIRA vorgefunden wurde.

Der Regisseur Joe Johnston, verfilmt die Story, neu nach 1976, aber viel, viel besser, und das ganze erinnert an ein Potpourri von „Vier Federn „ und „Lawrence von Arabien“. Viggo der einfach eine hervorragende Figur abgibt, passt wie das Auge auf die Faust in den Film da alleine durch seinen Blick schon nackte Mädchenschenkel in Spreizstellung gehen. Nein Spaß beiseite, er ist einfach ein sehr guter Schauspieler, auch wenn in diesem Film sein größter Anteil darin besteht, schön auszusehen, und seinen glasigen blauäugigen Blick in die Ferne schweifen zu lassen.

Der Film hat eine sehr gute Story, nur irgendwas hat nicht so ganz gepasst. Es gab nämlich einige langweilige Szenen, die nicht so schlimm waren, und man hat sie auch nicht gemerkt, aber irgendwie waren da einige Intrigenstränge drinnen, die nicht so ganz spannend waren, und einen eher leicht faden Beigeschmack hinterließen, obwohl es ein hervorragender Film ist, als ganzes gesehen. Die Nebendarsteller, allesamt unbekannt, haben auch sehr gut gepasst, nur irgendwie kam mir vor als wäre der Film rein auf Viggo zugeschnitten worden. Die Geschichte um Frank ist natürlich ein nicht bestätigter Mythos der von sehr vielen als wahr angesehen wird, was ja auch sein kann, aber der Film stellt den Anspruch auf, die ganze Geschichte wäre es.

Gestört hat mich einiges. Als ein Heuschreckenschwarm über die Wüste zieht, war der verhungerte Viggo schnell mit dem Essen eine Heuschrecke fertig, Riyadh, ist ein Westernfan, und steht auf Wild Bill Hickock bis hin zu Calamity Jane, die er verehrt, als tolle emanzipierte Frau, und auch auf Wyatt Earp. Seine Tochter die behandelt er wie einen Sohn außer in der Öffentlichkeit da ist sie ein verstecktes Huhn, und das war etwas unglaubwürdig, dann einige Verletzungen, die sahen so Hollywoodmässig kitschig aus, dann ein computeranimierter schlecht gemachter Sandsturm, den hätten sie besser machen können dann die ganze Einsamkeit in der Wüste und viel zu wenig gefährliche Szenen, und da die ganze Story für einen 3 Stunden Film gepasst hätte, hätte man in dem Film viel besser mehr die Lebensgeschichte der dort ansässigen Beduinen beleuchten können.

Meine Freundin will die ganze Zeit die Autogrammadresse von Viggo eruieren, ich möchte unbedingt Hidalgo treffen, sie beschwert sich das ich Ihr auf den Nerv gehe mit einer Reise nach Oklahoma, wo die Urenkel vom echten Hidalgo leben sollen, natürlich muss sie zahlen, schließlich liebt sie mich ja.

Was auch übertrieben war, Frank war so ein richtiger Held, zurückhaltend, so auf die Art, He Cool Man, und nur der Schweizer Almöhi Bart hat gefehlt. Dann war da noch so ne kitschige unnötige und unglaubwürdige Liebesanflugsgeschichte mit der Scheichtochter Jazira und Frank, sie ist natürlich Arabiens Erste Emanze, so k am sie mir vor, meine Freundin schloß sie gleich ins Herz, und ich fand das ganze etwas aufgesetzt.

Die schauspielerischen Leistungen aller sind einfach, Viggo ist super, und das ganze ist ein super Hollywoodspektakel, allererster Sahne, natürlich wenn man es als Ganzes Werk betrachtet, er hätte meiner Meinung nach viel besser sein können. So bleibt es ein guter Familienfilm den sich auf alle Fälle sehr gerne Frauen ansehen werden. Die schätzen nämlich so herrliche Aufnahmen, Natur und Wüste, und wunderschöne Sonnenuntergänge, und vor allem die herrlichen Pferde, die fast wie in Walt Disney Filmen agierten, allen voran Hidalgo. Den möchte ich auch zu Hause in der Wohnung haben. Gassi gehen wird ein bisschen schwer, weil da die Mistkiste ausputzen, naja da muss man sich halt eine Kohlenschaufel besorgen.

88 von 100

Tuvok 18.4.04 00:34