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I, Robot

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einfach super Tuvok 16.8.04 20:40

I, Robot – Fehler im System

Endlich ein Roboterfilm, nach so vielen Erfolgen wie „Robocop“ oder „A.I. – Künstliche Intelligenz“. Der Film dauert 115 Min, viel zu kurz für diese sehr gute Geschichte, was ich anfangs ja gar nicht glauben wollte, aber während des Filmes wurde ich besseren belehrt. Die Geschichte ist vom berühmten SF Schriftsteller
Isaac Asimov inspiriert, der in den 40 er Jahren die Geschichte geschrieben hat, so ähnlich halt wie der Film ist die Originalstory, nur das sie eine Art Geschichtesammlung ist.

Wir schreiben das Jahr Chicago, in 2035. Elektonenimpuls gesteuerte Plasma Wagen, die mit sprachgesteuerter Automatik fahren, denen das Tempo 160 mit plötzlichen Wendungen so viel ausmacht wie einem Känguruh das über einen Stein springt. Es ist die Zeit wo es Häuser gibt die eine Größe von 1.000 Metern erreicht haben, was heute erst einmal für Tokio in Planung wäre, und keiner weiß wie man das verwirklich soll. Waffen die so stark und effizient sind wie Panzerfäuste, nur das sie so groß wie eine Pistole sind. Fliegen ist etwas das sich in dieser Zeit langsam zur Realität mausert. Man hat alles sprachgesteuert, Computer, Videorekorder, Plasma TV Schirme die megadünn sind, 1 Bier kostet im Durchschnitt 20 – 25 US $. Die Inflation war hoch, der Verdienst auch, die Armut dürfte viel besser sein als heut zu Tage, die Menschen haben gelernt die Kriminalität nicht zu verehren sondern den Frieden zu verehren, mehr als heute, man sieht keine Obdachlosen mehr, alles ist modernisiert, nur wegen einem Ding.

Wegen einem Roboter, einer Generation, die NS – 4, die fast jeder Haushalt hat, doch der NS – 5 soll besser sein, er wird demnächst rauskommen, bald wird jeder 5. Bewohner des Landes einen haben, einen der sicher ist wie bei „Terminator“, sie putzen, kochen, zeichnen, denken, gehen mit dem Hund Gassi, räumen zusammen, arbeiten wartungsfrei rund um die Uhr, haben eine kybernetische Künstliche Intelligenz im Kopf, einen Apparat den Dr. ALFRED LANNING (James Cromwell) entwickelt hat, wie die ganze Firma, und auch ein fast landesweit umspannendes sicherheits- und Kommunikationssystem das auch zum Uplink der neuesten Software für die Robotergenerationen dient. Roboter die absolut sicher sind, denn sie haben 3 Gesetze als oberste Direktive an die sie sich halten müssen.

Gesetz Nr. 1:
Ein Roboter darf einem menschlichen Wesen keinen Schaden zufügen oder durch Untätigkeit zulassen, dass einem menschlichen Wesen Schaden zugefügt wird.

Gesetz Nr. 2:
Ein Roboter muss dem ihm von einem menschlichen Wesen gegebenen Befehl gehorchen - es sei denn, dies würde das Erste Gesetz der Robotik verletzen.

Gesetz Nr. 3:
Ein Roboter muss seine Existenz beschützen - es sei denn, dies würde das Erste oder das Zweite Gesetz der Robotik verletzen.

Fast jeder Mensch hat einen Roboter, vertraut ihm blind. Nur einer nicht, Detektiv DEL SPOONER (Will Smith), einer der letzten Menschen die allem neumodischen gegenüber misstrauisch sind, die trotz der Gefahr nicht automatisch sondern manuell mit dem Auto fahren, hin und wieder oder ein Motorrad besitzen, die einen handgesteuerten DVD Player und eine handgesteuerte Stereoanlage besitzen.

LAWRENCE ROBERTSON (Bruce Greenwood) ist der reichste Mensch der Welt, reicher als Bill Gates heute, und er ist der Herrscher, alleinige Aktionär von USR, der Firma die alle Roboter herstellt, die neuesten Softwarepakete entwickelt, und deren Firmengebäude das höchste im ganzen Lande ist, in der ganzen Stadt auf alle Fälle. In einer Stadt wo zwar der Lake Michigan längst ausgetrocknet ist, aber dafür so viel Technik existiert, das man jedem Menschen damit für das ganze Leben versorgen könnte, der gläserne Mensch ist ganz nahe gerückt.

Keiner kann heute sagen wie die Zukunft aussieht, aber diese Geschichte zeigt deutlich wie es sein kann, wie wir abhängig sein werden von der Technik und auch teilweise welche negativen Auswirkungen das haben wird, das es noch mehr Arbeitslose geben müßte ist klar, doch in diesem Film sieht man keine davon, genauso wie man keine Armen, Obdachlosen, Natursektliebhaber, Irre, Mörder sieht, keine Leute die Durchfall haben, und am Scheißhaus ein Lexikon lesen.

DEL jedenfalls hört von seinem Freund ALFRED das er vom 10. Stock im USR Gebäude gestürzt ist, und tot sei, sein Freund, ein sehr guter. Er hat keinen Menschen mehr auf dieser Welt, außer seiner Großmutter die fantastisch kochen kann. Er nimmt alleine die Ermittlungen auf, weil in seiner Dienststelle das ganze schnell abgetan wird, doch er glaubt nicht an den Selbstmord, nicht einmal als ein automatisiertes sprach und Antwortgesteuertes Hologramm als Beweis vorliegt. Sein 1. Gedanke, wieso liegt im Büro von ALFRED das Buch „Hänsel und Gretel“ ?

Als er das Büro inspiziert, ihm zur Seite wurde die Programmiererin, und modellförmige zuckersüße SUSAN CALVIN gestellt, die engste Mitarbeiterin von ROBERTSON, springt auf einmal ein NS – 5 aus einem Versteck hervor, den sie fast nicht einfangen können, erst durch einer langen Verfolgungsjagd, die so fantastisch animiert wurde das ich die ganze Zeit meine Freundin sanft mit meinen Stahlkappenbesetzen Arbeitsschuhen anstieß, Ihr den Mund zuhielt da sie schrie weil sich durch meine leichten Schläge auf Ihr Schienbein einige Krampfadern verselbstständigten, und am Boden herumhingen und Ihr dauernd sagen mußte wie supertoll das ganze doch ist, bis ich draufkam, dass dieses gar nicht meine Freundin war, sondern meine leicht übergewichtige 400 Kg schwere Schwägerin die 2000 bei den Olympischen Sommerspielen in Sydney den 2. Platz beim Gewichtheben gemacht hat, sie ist aus der Mongolei, leicht erregbar und hat immer ein 3 Meter langes Buttermesser bei sich mit der sie mich versuchte zu köpfen. Gelang Ihr natürlich nicht, nicht so ganz.

DEL haßt Roboter, er will sie alle vernichtet sehen, sein Haß ist begründet auf einem vergangenem Erlebnis das er nicht verarbeiten konnte, und bis er den NS – 5 findet, ihn verhört und erfährt das er träumen kann, und SONY heißt wird der Film erst richtig spannend, und da fängt die Story an nicht nur richtig tiefgründig zu werden, sondern entwickelt auch einen gewissen Kern der den Zuseher sehr gebannt zusehen ließ.

Die Storyline des Filmes ist einfach erklärt mit dem Satz, Haben Roboter eine Seele? Können sie träumen? Können sie fühlen, denken, selbst entscheiden? ALFRED hat mit dem NS-5 der neuesten Generation etwas entwickelt das einem Data in Star Trek - The next Generation gleich kommt, eine Art Vorstufe, die mich an ihn sehr frappant erinnert, und weitergedacht an eine Art Präexistenz der Maschinenwelt in Matrix denken läßt.
Wie fing alles an, wieso hat jeder auf dieser Welt eigentlich einen Computer? Sollten manche unnötige Leute einfach keinen haben? Wie Saddam Hussein, Bin Laden, George Bush, einfach ein paar so unnötige Ungeziefertypen? Sollten wir schon soweit sein das wir den Kühlschrank öffnen und für die Freundin einen Bananengeruchangetriebenen Vibrator bestellen können, während das Kühlfach die 81. Symphonie von Beethoven in ungeschnittener Fassung vorsingt, mit Indischen Esperanto Untertiteln und dabei einem 289 Kochrezepte aus dem Mediterranem Raum vorliest, und man muß einfach nichts mehr machen außer schlafen, aufstehen, essen, Geld ausgeben und schlafen sich legen?

Das ganze Filmspektakel ist mit so fantastischen Effekten ausgestattet das man wirklich nicht um die Meinung herumkommt das die von Spiderman 2 noch in den Kinderschuhen gesteckt ist, denn sie ist so effektiv, und spannend, die Technik, die Effekte wie der ganze Film, und ich dachte mir die ganze Zeit das ist doch echt was ich sehe, und ich habe mich gewundert wieso der Film nicht in ein einfaches Action oder SF Genre abrutscht, sondern ein SF Film ist mit einer Menge von leisem Tiefgang die einem Stanley Kubrick gleich gekommen wäre.

Ich fand es als sehr positiv das die Actionszenen nicht wie üblich in vielen Filmen den wesentlichen Teil des Filmes ausfüllten, sondern das die Charaktere der einzelnen Protagonisten im Vordergrund standen, und auch SONY der Roboter einen hatte, wenn man das so nennen würde. Und auch Will Smith ist als Schauspieler positiv hervorzuheben, weil er dieses Mal seine für mich unnötige unlustige lustige Klappe gehalten hat, die er in so vielen Amerikanischen Hau Drauf Mainstream Filmen dargestellt hat, die einfach nur nerven, weder lustig sind, sondern einfach nur blödprimitiv. Doch hier hat er einen guten Charakter dargestellt, auch wenn es ein bißchen übertrieben war, und ein paar Mal war er so richtig in Arnold Schwarzenegger Posen. Z.B als er sich duscht steht er so schön da, den linken Fuß vorne, den rechten zurück hält sich an der Wand an, das man seinen Schwanz nicht sieht, seinen Arsch auch nicht, was einigen Jugendlichen Mädchen nicht so gefallen hat wie ich leider mitbekommen habe, aber das war nur kurz, essen tut er natürlich von seiner geliebten Großmutter den Süßkartoffelkuchen die als bibelgläubige Obdachlosen spendet, und hin und wieder was vom Sprachstapel läßt was einem Philosophen gleich kommen würde.

Aber das sind nur Kleinigkeiten, die nicht so ganz erwähnenswert waren, denn der Film besticht so sehr durch die Optik, die Geschichte, und das obwohl er der Vorlage gar nicht so sehr gerecht wird. Was ich gut fand oder selten noch bis dahin gesehen das ein Roboter dem Hauptdarsteller die Show stiehlt was auch sehr gut war, da beabsichtigt und gut dargestellt, da dieser Roboter durch seine positive Mimik die immer im Hintergrund blieb, durch seine gelartige Maske einen immens menschlichen Ausdruck hat. Das war einfach gut.

Der Film schafft die Referenz in Sachen Effekte durch eine grandiose beispiellose Verschmelzung spielend und zeigt den Filmschaffenden die kalte Schulter. Positiv zu bewerten ist Bruce Greenwood, der leider eine zu kurze Rolle hatte, und das bißchen zwar gut darstellte aber zu kurz war. Er hat irgendwie eine so gewisse Mimik die ein schnulziges Lächeln mit einem verschmitzen Gaunerblick vereinbart und dem Zuseher einfach ein gutes Gefühl in den Bauch gibt. Jedenfalls hat der Film mehr Tiefgang als so mancher andere Blockbuster und mich wundert wieso er bis dato in den Staaten nur 140 Millionen $ eingespielt hat.

Ich kann den Film auf alle Fälle jedem empfehlen da er für jede Altersklasse was bietet, und nirgends in einem Genre zu viel ist und auch nicht direkt nur beheimatet ist, er schafft es, trotz dem Verlassen von der Story von Asimov alles in einem positiven Kern zu vereinbaren der sehr gut geworden ist.

94,55 von 100

Tuvok 16.8.04 20:40