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Last Samurai

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Last Samurai Tuvok 8.2.04 21:48

The last Samurai

NATHAN ALGREN ( Tom Cruise ) ist in den späten 70 er Jahren, des 18. Jahrhunderts, nachdem er die Schlacht am Little Big Horn mitgemacht hat, wo General Custer mit 211 Soldaten, gegen die Übermacht von 2.000 Indianer kämpfte und verlor, eigentlich, trotz seines hohen Militärstatus, ein Alkoholsüchtiges Wrack.
Völlig ausgebrannt. Nicht nur einmal hat er gegen die Indianer gekämpft, Frauen und Kinder getötet, und es hat einen langen Weg gebraucht, bis er draufkam, was die Regierung eigentlich da von ihm verlangte. Er hat ein hervorragendes Talent zur Kriegsführung immer schon gehabt, doch nun ist genug, er will dem Morden den Rücken kehren.

Als Verkäufer für Winchester Gewehre, die damals groß in Mode waren, tänzelt er von Jahrmarkt zu Jahrmarkt, führt sie vor und verkauft sie.

Colonel BAGLEY, der früher sein Vorgesetzter war, jetzt ein paar Ränge höher als er, bittet ihn aufgrund seiner Talente zur Vermittlung, mit ein paar Japanischen Geschäftsmännern sich an einen Tisch zu setzen und ein hochbrisantes Thema zu bereden. Er soll mit BAGLEY nach Japan reisen, und mit ihm dort die Kaiserliche Armee im Kampf gegen rebellische Samurai unter der Führung von KATSUMOTO ( Ken Wakanabe ) zu unterstützen, sie auszubilden, sie zu führen und zum Sieg zu verhelfen.

ALGREN hasst BAGLEY, weil er ein Schlächter ist, ein Mensch den man eigentlich nur verachten kann, für ihn zählt nur das Geld, doch auch ALGREN kann dem Angebot nicht abgeneigt sein, kriegt er doch pro Monat 500 US $ und für die 6 Monate hat er mehr Geld als ein General in 3 Jahren in der Armee.

Also macht er sich im Sommer 1876 auf den Weg nach Japan, wo er unter der Führung der Kaiserlichen Hoheit MEIJI, und seinem getreuen Untertan OMURA schlecht ausgebildete und ungeeignet bewaffnete Bauern und fast schon Kindern, ausbilden soll und in die Schlacht ziehen soll. OMURA ist ein Liebhaber westlicher Waffen, und ist mehr als scharf drauf das er in die Schlacht geht, wo er die Rebellen umbringen soll.
OMURA ist wie BAGLEY, nur der Gewinn ist ihm wichtig.

Natürlich sind es sehr viele Leute, doch gegen die Übermacht von reitenden Horden, bewaffnet mit Langbögen und Samuraischwertern, sind die verängstigten Heerscharen der Kaiserlichen Armee leider nicht gewachsen.
Sie flüchten oder werden abgeschlachtet, einer nach dem anderen. Und so auch ALGREN der fast stirbt, sich bis zum Tode wehrt, und von KATSUMOTO am Leben gelassen wird, weil er sieht was er alles einsetzt, und das er keine Angst vor dem Tode hat.

Er nimmt ihn mit in sein Dorf, das friedlich zwischen den Bergen in einem malerischen Tal liegt, wo er bei TAKA, der Frau dessen Mann ALGREN getötet hat, untergebracht wird, wo seine Wunden gepflegt werden.
TAKA ist die Schwester von KATSUMOTO und ist mit Ihren 3 Kindern ganz alleine und ganz und gar unzufrieden, doch Ihr Ehrkodex gegenüber Ihrem Bruder, und der Liebe zu Ihrem Ex Mann, weist sie sich dem Schicksal und hilft ALGREN so gut sie es halt kann, obwohl sie nichts sehnlicher als seinen Tod wünscht.

Nach langer Zeit, ohne Alkohol, sind seine Wundern endlich wieder so weit das er in dem Dorf sich alles ansehen kann, mit einem ständigen Leibwächter, der auf ihn aufpasst. Im Off hört man wie er darüber redet, er schreibt ein Tagebuch, und wie er die friedliche Lage der Leute beschreibt, die hier leben als wäre es das Paradies, das Paradies das bald auszusterben droht, weil die Japanische Regierung aufgestachelt vom geldgierigen OMURA die letzten Samurai per Gesetzesbeschluss vernichten will, indem sie Ihnen nicht nur das Waffen tragen verboten will, sondern die 900 Jährige Geschichte der Samurai auch vernichten will indem sie alle getötet werden sollen wenn es geht.

Nach einiger Zeit sieht er aber was KATSUMOTO für ein Mann ist, tief voller Ehrgefühl ausgefüllt und mit einem wahrhaft geistig hoch stehenden Charakter gutmütig ausgefüllt, Englisch sprechend und an allem interessiert was neumodisch ist, findet er in seinem ehemaligen Peiniger bald einen wertvollen Freund.

Und es gibt noch viel mehr was man über den Film erzählen kann, aber das sieht man sich in dem 154 Min. Spektakel das an „Die 7 Samurai“ oder „Gladiator“ oder „Braveheart“ erinnert selber an. Würde man die herrliche Serie aus den 80 er Jahren, „Die Rebellen vom Liang Shan Po“ verfilmen, käme auch dieser Film raus.

Also zuerst mal zur Technik, zu den herrlichen Landschaftsaufnahmen kann man nicht viel sagen, außer das sie zum Weinen schön sind, so malerisch zart wie alles gelegen ist in dem Land hinter der Sonne, so ruhig und besonnen die Menschen dort Ihren Bäuerlichen Pflichten nachgehen, die Sonnen auf und Untergänge, verdienen eigentlich ne eigene Wertung, nur sind sie etwas zuwenig in den Film gelegt worden finde ich, sie sind einfach zu wenig, da sie sehr schön sind, und auch von der Landschaft sieht man zu wenig, aber das hätte wohl den Film auf eine Länge von 3 Stunden springen lassen, was mir überhaupt nichts ausgemacht hätte, den der Film ist viel zu schnell vergangen.

Taka, die Schauspielerin die wie eine Geisha gleich lebt, mit Ihren Kindern, ruhig und besonnen, selbst den Mörder Ihres Mannes pflegt, tief vom Glauben an Buddha erfüllt und Ihren Pflichten gehorchend, eine treue wunderbare Ehefrau die sich eigentlich im Publikum jeder wünscht, obwohl sie gar nicht so hübsch ist. O.K. sie sieht zwar fantastisch aus, was auch meine Freundin bestätigt, aber das ist es nicht was Ihr zerbrechliches Gemüt ausmacht, sie ist einfach von Ihrem Blick her hübscher als 10 Julia Robertas.

Watanabe, eine wirklich wundervolle Rolle die er bekam als Mann von Ehre, Loyal bis in den Tod, seinem Glauben und seinem Kodex verpflichtet bis zum Untergang, ein Mensch dem man sein Leben anvertrauen kann, der trotz vieler widerlicher Umstände nie seine Contenance verliert, begeistert meine Freundin sehr sogar, und mich auch, denn er ist etwas das man heut zu Tage selten findet, ein Mensch der lebt um zu glauben und glaubt um zu leben dem die Freundschaft mehr bedeutet als alles andere, der Wissen mehr verteidigt als jedes Gut der Welt, edel und wahrhaft seine Rolle, und noch dazu ein großer Krieger, der nicht eingebildet ist. Er spielt ihn einfach gut, auch wenn ich mir manchmal dachte er wirkt zu sehr gezeichnet, so einen Menschen gibt es ja gar nicht.

Zu Tom Cruise der angeblich 1 Jahr sich für die Rolle vorbereitet hat, fast alle Stunts selber ausführte braucht man ja nicht viel zu sagen, außer dass das wahrscheinlich seine beste Rolle bisher war, er war ja in jeder gut, aber hier, schon etwas älter, vom Krieg und von den ganzen Entbehrungen gezeichnet stellt er ein glaubhaftes Portrait eines Mannes ab, der den Frieden in seinem Leben sucht, und vor GOTT flüchtet, obwohl er ständig sein Begleiter ist. Auch wenn es oft unglaubwürdig ist was er alles mitmacht, wie viele Schläge er einsteckt und wie gut er nach 6 Monaten kämpfen kann, auch wenn sein Bart nie wächst oder schrumpft und er immer sauber ist, das ist egal, seine Rolle ist einfach gut. Doch die Kleinigkeiten sind es die es ausmachen, so muss ich sagen, er hat einfach zu ruhig und zu mondän gespielt. Er akzeptiert hier den Tod, er ist ihm egal, und das war ziemlich spannend in einigen Momenten in Szene gesetzt doch einiges war einfach übertrieben.

Der Regisseur hat sich wirklich Mühe gegeben, der Film ist einfach spannend, er bringt jede Körperflüßigkeit hervor, sei es aus Freude oder aus Spaß, denn der Film ist einfach ein wunderbares Gefühl das auf die Leinwand gebannt wird. Gut gemacht war auch das vieles nicht so übertrieben war, die Schlachtsequenzen waren normal, keiner war ein Supermann, geflogen ist auch keiner wie Supermann wie in „Tiger & Dragon“ aber das macht nichts, es ist einfach ein realistischer trauriger gut gemachter Film über Freundschaft, Ehre Liebe und alles was das Leben so wertvoll macht.

Mir war nie fad, die Zeit verging viel zu schnell, und ich hätte mir 3 Std. gewünscht, die ganze Story war schnell erzählt, oft hat was gefehlt, und die Spannung war zwar nicht immer da, es war auch oft viel Gespräch da im Kaiserpalast, was irgendwie sehr unambitioniert aussah, und mir fehlten auch die ganzen Prunkstücke, man sah oft nur das eine Dorf der Rebellen und wenig von der damaligen Zeit, doch als Sittengemälde der Japanischen Geschichte kann der Film durchaus überzeugen, wenn man sich für das Thema Kampf und Friede interessiert.

Die Musik von Hans Zimmer ist gut gewesen, wenn auch viel zu wenig bombastisch, und so haben in dem Film noch viele Tränen und Herzschmerzgefühle Platz die einfach nicht gezeigt wurden.

95 von 100

Tuvok 8.2.04 21:48