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Mann unter Feuer

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gut Tuvok 23.1.05 11:40

Mexiko, 2004. Täglich verschwinden Menschen spurlos, sie werden entweder tot oder gar nicht aufgefunden. Eine Welle der Entführungen überflutet Mexiko City. In 6 Tagen sind 24 Kinder entführt worden. Die Spur führt meistens ins Leere.

Eines Tages holt RAYBURN (Christopher Walken) seinen Freund CREASY (Denzel Washington) nach Mexiko City, da er weiß das sein Freund aus der Zeit des Militärdienstes einen Job sucht, kein Geld hat und ein Trinker ist. CREASY hat hier die Chance seines Lebens, seine verkorkste Existenz wieder aufzubauen, und einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen, so denkt RAYBURN.

Als CREASY erfährt das er für eine reiche Familie den Bodyguard spielen muß, ist er nicht gerade begeistert. Der ehemalige Geheimdienstmitarbeiter der unehrenhaft entlassen wurde wegen einigen Delikten, muß aber annehmen da er dringend Geld braucht.

Seine Klientin ist die 10 Jährig PITA RAMOS (Dakota Fanning), deren Vater SAMUEL und Mutter LISA ganz oben in der Geschäftswelt mitspielen. Allerdings auf ehrliche Weise, was bei der Familie RAMOS immer ein wichtiger Beisatz war. PITA ist ein ziemlich altkluges Mädchen, sie ist gewandt, weiß mit Ihrer Intelligenz gut umzugehen, und macht meistens das was andere erst denken schon vorher, und ist auch eine sehr gute Schülerin.

Entgegen den Erwartungen von RAYBURN der weiß das CREASY nichts mit Kindern am Hut hat, gewöhnt er sich sehr an den Umgang mit PITA die er jeden Tag mit dem Auto in die Schule bringt und abholt, genauso wie PITA die sich von ihm im Schwimmen unterrichten läßt, da sie einige Schwierigkeiten hat und bei der kommenden Meisterschaft gewinnen möchte, was sie auch mit Bravour schafft, während die Eltern in den USA sind.

Eines Tages als CREASY sie zum Klavierunterricht bringt, fällt ihm wieder das Auto auf das er schon seit einigen Tagen gesehen hat, und schaltet schnell, er will PITA abholen, doch sie wird von Polizisten entführt, CREASY selbst schwer verletzt, und nur mit Mühe überlebt er, dank seinem Freund RAYBURN kann er auch sicher sein das sein Plan in der Zukunft in die Tag umgesetzt wird. Die Täter allesamt zur Strecke zu bringen. Er wird zur Kampfmaschine, nichts und niemand kann sich ihm in den Weg setzen.

Vielleicht kann nur jetzt noch eine Person ihn retten und das ganze Unternehmen das sich CREASY ausgedacht hat, die Zeitungsreporterin MARIANA (Rachel Ticotin).

Dieser unglaublich spannende 140 Minuten lange Thriller von Regisseur Tony Scott ist meiner Meinung nach am Anfang sehr langweilig, auch wenn es gut umgesetzt wird das ein sehr gut agierender saufender Denzel den Kinderhassenden Geheimdienstagenten spielt der einen Auftrag annimmt den er nicht mag, und sich dann ändert, doch sind einige Szenen wirklich zu viel oder übertrieben kitschig. Vielleicht nicht so ganz kitschig, aber dafür ein bißchen langweilig.

Man sieht z.B nie wie er Pita richtig nicht leiden kann, sondern nur ein bißchen seine Art wie er sich Ihr gegenüber verhält, aber das er jetzt mit seinem besten Freund Rayburn spricht, das ist nicht der Fall, man sieht ihn trinken, aber nicht saufen, er wirkt gar nicht wie ein Alkoholiker und Mutter Ramos sollte die liebende Mutter spielen, ist es aber nicht. Jedenfalls nicht so wie ich es mir vorstelle, so eine Mischung zwischen Mutterglucke, Lassie und Flipper, aber dafür spielt der Vater recht gut, der mir vorkommt wie ein Drogenkurier, obwohl er keiner ist, aber das dürfte wohl an dem südländischen Einschlag liegen.

Der Roman ist ursprünglich von einem gewissen A.J.Quinnell ein Pseudonym das bis heute nicht bekannt ist. Im Jahr 1980 hat der Gründer und Eigentümer der Filmfirma Regency die Rechte an diesem Roman gekauft. Arnold Milchan heißt er und ist erst so gegen 1983 an den Regisseur rangetreten der gerade den Film „The Hunger“ und hat ihn versucht zu überzeugen das es ein gutes Skript ist.

Irgendwann kam dann der Drehbuchautor Brian Helgeland dazu der das Skript schrieb. Der Film kommt mir so vor wie der Film „Punisher“ oder auch ein bißchen wie „Traffic“. Gedreht wurde dann in Brasilien, Guatemala und Mexiko.

Zu erwähnen ist auf alle Fälle die gute Kameraarbeit die nie wackelt oder irgendwie so wirkt als wäre ein Laie daran beteiligt, nur eines hat mich sehr gestört, der Film hat in einigen Rückblenden die so computergeneriert verändert aussahen, wie mit einer 16 mm Kamera gedreht versucht dadurch spannend zu sein oder eine Spannung aufzubauen, damit man viele Szenen in kurzer Zeit und realistisch sieht, was meiner Meinung nach aber nicht gelungen ist.

Dakota Fanning, die eine wirklich gute Schauspielerin ist, wirkt eigentlich wie eine erwachsene Frau, nicht nur weil man ihr ansieht, das sie einen Instinkt für eine gewisse Sache hat, und man kann ja nachlesen das sie auch in Wirklichkeit ein intelligenter nachdenklicher Mensch ist, sondern auch weil sie Ihre Rolle, und das ist eher für den Zuseher wichtig, sehr gut und sehr ernst spielt. Man sieht das sie keine Schwierigkeit hat Ihre Rolle zu spielen, und sie hat auch als Schauspielerin nicht so ewig lange Vorbereitungszeiten gebraucht wie vielleicht andere. Diese Frau sollte Microsoft leiten wenn sie mal erwachsen wird.

Außerhalb des Drehs verbrachte sie viel Zeit mit Ihren Filmeltern um ein Gefühl für Familie zu kriegen, und lernte auch ein bißchen Klavierspielen und spanisch sprechen, während sich Denzel dazu entschloss von einem ausgebildeten Bodyguard etwas Unterricht zu nehmen, was ihm recht gut getan hat, aber da er ja der einzige ist konnte er nicht gegen andere punkten was ich schade fand, denn Dakota spielt auf alle Fälle besser in einigen Szenen als Denzel.

Mexiko City ist in echt auf Platz 3 der Weltrangliste wenn es um Entführungen geht, und nicht aus dem Grund ist die Stadt bekannt geworden sondern auch wegen den 25 Millionen Einwohnern bald.
In dieser Stadt zu drehen ist recht schwierig, und das noch dazu mit 50 Autos die alles mögliche herumtransportieren, da der Verkehr in der Stadt zu den schlimmsten der Welt zählt, und dann ist noch verwunderlich das hier nicht so viele Verkehrsunfälle passieren obwohl viel weniger Verkehrszeichen sind als bei uns in westlichen zivilisierten Städten.

Einige Szenen sollte noch dazu sehr echt aussehen, also nahmen sie Handkameras, wie bei den Stummfilmen früher und verlangsamten Bewegungen oder beschleunigten sie, dann haben die noch einen Umkehrfilm verwendet um die Farben noch kräftiger zu machen, und dann haben sie noch Mehrfachbelichtungen geschaffen, und zwar mit dem Trick das sie das Material bis zu 3 x belichtet haben. Die haben ncoh dazu Panavision XL Kameras verwendet, und sogar 16 mm Kameras, nur das ganze ist zwar ein gutes Ergebnis doch in einigen Szenen sind die ganzen Aufwände meiner Meinung nach total unnötig.

Mit mehreren Handkameras wurde gleichzeitig gedreht, damit es eine visuelle größere Wirkung gibt. Für die schwierige Beleuchtung mussten sie die Kameras alle auf einer bestimmten Hauptachse halten, was sicher nicht sehr einfach ist, dadurch wurden einige Szenen einfach realistischer. Und es gibt hier auch einen Vorteil bei der Schwierigen Drehweise, man kann aus verschiedenen Blickwinkeln filmen, und zwar so wie es gerade passiert, ohne Nachbearbeitung.

Aber auch wenn der Film gut war, wie ich ihn finde, hat mich doch einiges gestört, die ewigen nervenden Texteinblendungen die wohl die Wichtigkeit einer bestimmten Sache erklären soll, wo oft auch das Bild kurz eingefroren wurde, das fand ich nicht gut. Schön dagegen fand ich wieder das der Film hier mit Lynchjustiz sehr einfach umgeht, als wäre es das normalste auf der Welt, nicht weil ich ein Lynchjustizer bin und das Parlament in die Luft sprengen könnte und würde, wenn ich dafür Geld kriegen würde, vielleicht halt, sondern weil es im nervigen Hollywood mal was neues ist so was zu sehen ohne das sich darüber wer aufregt, und das ist schon seit einiger Zeit so, früher fast undenkbar.

Schön war in dem Film das eigentlich nicht das abschlachten im Vordergrund steht sondern die Beziehung zwischen Mann und Kind und deshalb gibt’s auch

90 von 100

Tuvok 23.1.05 11:40