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Never Die Alone

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Stinkfad Tuvok 31.10.04 18:11

Eigentlich sollte der Film ja eine Mischung aus „New Jack City“ und „Boys in the Hood“ werden mit einem Schuss „Ghostdog“. Doch leider wurde es absolut kein Einblick in das Gangstamillieu und auch kein Einblick in die familiären Verhältnisse Afroamerikanischer Drogendealer. Ist ja klar, Ernest Dickerson ist ja auch ein schlechter Regisseur, der z.B einen Mist wie „Bones“ raus gebracht hat.

Also in dem Film spielt z.B ein KING DAVID, der ist ein Drogendealer. Der ist so was von unwichtig, total uninteressant, er wirkt nicht mal intelligent. Naja ein total blöder Dealer halt. Einer von der Sorte, wie wir sie im Parlament jeden Tag haben.

Wenn man mal sich einige Gangsta Rapp Filme anguckt, die Bösewichte haben meistens irgendein Charisma, das einige Bordsteinschwalben anzieht und auch sonst einige Dickbusige Negertittenmamas, aber bei dem Typen ist Hopfen und Malz verloren. Der ist so was von uninteressant, das sich nicht mal eine Taube für ihn interessiert und ihm auf den Schädel scheißt.

In dem Film werden die Auswirkungen von DAVID (DMX) der tot ist, an 2 Leuten gezeigt. PAUL (David Arquette), der hat von ihm ein Luxusvermögen geerbt. Er hat mal früher versucht ihn zu retten, und in dem Auto das er geerbt hat, als DAVID eben erschossen wird, führt er ihn ins Spital, er will ihn einfach retten, DAVID stirbt aber und er findet Audiokassetten mit der ganzen gesprochenen Autobiographie von DAVID. Und genau diese Kassetten sind es, die den Plot bilden, wo man aus dem Off manchmal die Stimme von DAVID hört. Dann gibt es noch MIKE, und da wird halt einem gezeigt wieso er DAVID getötet hat.

In dem Film soll so was wie DAVID gezeigt werden der eine Art Lebensbeichte abhält, aber man sieht eigentlich nie die ganze Zeit das er so was wie Abbitte tut, das er bekennt, das er ein gottloses falsches Leben mit Drogen, Mord und Frauen ausnutzen geführt hat, das er seine Fehler erkennt, sondern es ist eigentlich ein Episodenfilm für die verdorbene Kettenrauchende und Alkopops saufende Kids Generation die mit 9 noch den richtigen Kick braucht um alle 10 Minuten cool zu schreien.

PAUL und MIKE in dem Film sind viel zu kurz beleuchtet. Wieso hat er DAVID gerettet, wieso wollte MIKI ihn umbringen? Das wird alles nur kurz angedeutet. Der Film spielt zwar im Drogenmillieu und im wirklich langweiligen Gangsta Milieu, aber sollte doch etwas spannender sein.

Meine Freundin meint, das der Film einige frauenfeindliche Plattitüden enthält, was mir gar nicht so auffiel, dafür aber dann die Ohrfeige meiner Alten. Und er enthält auch viele Informationen wie geil, Gold, Schmuck, Autos und Geld sind, und kein einziges Mal zeigt er eben wieso das ganze Leben DAVID eigentlich nicht gefallen hat, wieso er es geändert hat und weg von den Drogen wollte.

Der Roman gleichen Titels von Donald Goines ist in Amerika so was wie ein Kultroman im Gangsta und Rapp Bereich, aber ich glaube der Regisseur hat hier einfach keine gute Verfilmung geliefert. Nicht nur das die meisten Szenen viel zu grobkörnig und dunkel sind, es fehlt einfach der menschliche Faktor der die Geschichte interessant macht.

Sicher ist es ganz nett wenn man erfährt das der Rapper DMX, die Rolle spielt, das er einige rivalisierenden Gangs ausboten wollte, sie gegeneinander ausspielen wollte, mit seinem Wissen und seiner geänderten Lebensweise alle richten wollte, und dann erschossen wird. Und es ist eine nette Geschichte, als er Paul dem Reporter die Kassetten übergibt, und man nun in Rückblenden eben sein Leben sieht, aber es fehlt einfach die Spannung in dem Film. Er ist dunkel, er ist schwarz und für uns ist das eh schon ungewöhnlich, für einen Kinobesuch leider auch, weil da einfach der Spaßfaktor fehlt, der Faktor, Intelligenz, und gute Schauspieler und deshalb finde ich den film einfach uninteressant.

Goines war übrigens in den 1960 er Jahren der am meisten gelesene Neger Schriftsteller. Den Roman hat er im Gefängnis geschrieben, wo er 6,5 Jahre war, 21.10.1974 wurde er erschossen. Leider hat man bis jetzt so viel ich weiß keinen guten Film aus seinen Romanen gemacht, obwohl sie viel Potential bilden, aber das liegt wahrscheinlich daran das Spike Lee nicht der Regisseur ist.

Ich glaube der Film sollte eine Art Film Noir werden, ich mag diese Filme überhaupt nicht und fand sie schon in der Zeit der 40 er Jahre nicht so besonders gut, mir gefällt das ganze Thema nicht, und auch schlecht fand ich, das der Film sich in viele Nebenhandlungen verzweigt, anstatt beim Thema zu bleiben, und eine Lebensgeschichte zu verfilmen, Rückblendungen hin, Off´s her, aber das hat Dickerson nicht geschnallt, der übrigens bei Spike Lee Filmen früher der Kameramann war.

Es gibt noch eine Verfilmung von Goines, dem Schreiberling. „Crime Partners 2000“ mit ICE-T, und Snoop Doggy Dog.

Wie gesagt, so gesehen ist die Geschichte gut, ein Drogendealer der Schluss machen will und von L.A. in seien Heimat New York will, aber wie gesagt, es fehlt an sehr vielem, vor allem an der Helligkeit, Ein Film der so oft im Dunkeln spielt und grobkörnig ist, ist einfach nicht so gut. Auch wenn man Drogendealende Jungs sieht, in großen Aufnahmen, Kinder die sich um die Mutter kümmern die gerade eine Überdosis hatte, und schießende Banden sieht, das ist einfach alles zu viel und zu übertrieben.

Goines hat übrigens zwischen 1970 und 1974 geschrieben und 16 Bücher verfasst, 5 Millionen Bücher verkauft, und war seit Chester Limes der am meisten gelesene schwarze Schriftsteller in Amerika im ganzen vorigen Jahrhundert.

Das einzige wirklich gute an dem Film ist, das die Darsteller wirklich so aussehen wie im Buch, das sie wirklich entweder sehr böse oder sehr gemein oder sehr uninteressant sind, oder ganz unten oder was weiß ich, einfach gut aussehen und für den Film passen. Aber wie gesagt, meistens nur vom Aussehen, und das liegt sicher auch daran das dieser expressionistische Film, als so was soll er gelten, laut Regisseur, in 18 Drehtagen gedreht wurde.

Für die Rolle lies sich DMX die Haare wachsen und grau färben, er musste langsamer reden lernen, und nicht so schnell, er ist ja Rapper, er dreht fast nur durch, fast keine Pausen hat er gemacht, und der Arme Schauspieler hat sich sogar die Gedanken gemacht, welchen Cadillac fuhr King David, und welche Klamotten trug er. Das ist doch Method Acting oder?

David Arquette musste dagegen wohl lernen eine Art Charlie Chaplin zu sein, weil er außer zuhören wenig zu sagen hatte, von dem können einige Politiker ruhig was lernen, und 90 % der Frauen, die reden eh zu viel. Vielleicht gibt es ja aber bald ein Gesetz für Frauen, entweder sagen sie den Männern auf was sie gekocht haben, oder kochen werden, oder sie dürfen stöhnen. Das wäre mal was, dann gäbe es eine viel ruhigere Welt.

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Tuvok 31.10.04 18:11