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Samba in Mettmann

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Samba in Mettmann Dietmar Kesten 8.2.04 10:40

SAMBA IN METTMANN

KINOSTEINZEIT

von DIETMAR KESTEN, GELSENKIRCHEN, 8. FEBRUAR 2004.

Leider handelt es sich bei "Samba in Mettmann"
doch um eine recht biedere Komödie, die durchgängig albern wirkt,
ohne wirkliche Ideen, ohne Witz und ohne einen echten 'Spaßfaktor' ist.
KERKELING, der in "Darüber lacht die Welt" gezeigt hat, dass er durchaus das Talent der Komödie beherrscht, ist hier nur darauf fixiert, als Werbeschauspieler
den Charakterzügen zu entsprechen, die dem jeweiligen Marktsegment
dienen.
Unterlegt mit einer simplen Filmsprache stolpert der Film von einer
banalen Situation in die nächste. Ein Film ohne jeden Biss.

Der Film hatte bereits seit seiner Vorstellung bei "Wetten dass?" viel Kredit bekommen. Und es verwundert, dass das Seichte und Triviale, das
Gemeinplätzige scheinbar hier ungehindert durchgeht.
"Samba in Mettmann" ist nach dem Muster wie seine Vorgängerfilme gestrickt. Erinnert werden soll an die Filme mit Tom GERHARD, ERKAN&STEFAN,
oder auch an Helge SCHNEIDER: leere Worte ohne Sinn.
Allein SCHNEIDER könnte noch die Differenz zwischen dem Schwank
und der Klamotte aufheben, doch auch er gibt in der Zwischenzeit eine
Richtung vor, die mehr der Versöhnung mit der Burleske zugeneigt ist.

Wer bei "Samba in Mettmann" lachen muss, der sollte sich keinen
Zwang antun. Schließlich ist 'Opa' die einzig sehenswerte Figur, die
KERKELING glatt in den Schatten stellt.
Man sollte über das Paradoxe lachen: dem nicht überragenden
Darsteller, der seine Karriere dem Fernsehen verdankt, droht die
Luft auszugehen. Die unschuldigen Streiche mit ihren Querverbindungen
der verschämten Wiederholungen des Immergleichen (identische Struktur,
leichte Veränderung des Plots, dieselben Gags), sind auch die versteinerten Konventionen, die dieses Genre ausgebildet hat.

"Samba in Mettmann" will die Leute unterhalten. Doch sie sind schon
ausgepowert, bevor der Film anfängt.
Ohne jede Überraschung bleiben auch die Vorgänge in der
Reinigung 'Fleck Weg'.
Da sind Meister der absoluten Verflachung am Werk gewesen.
Bei einer solchen Eintönigkeit und Äußerlichkeit, so ohne jede
Überraschung, lässt die Komödie jegliche Inspiration vermissen. Die Damen
aus Brasilien, um die herum "Samba in Mettmann" aufgebaut ist, spielen
wie nervöse Backfische, erzeugen in jeder Szene eine Verlegenheit nach
der anderen. Sie passen sich dem Hauptdarsteller an.
Auch wenn hier Kultur verkauft werden soll, so schimmern doch die
Grautöne, die selbstredend an ein verstaubtes Drehbuch erinnern.

Facit: Nicht zuletzt bewirken diese Filme, dass man dem dargestellten
Klamauk eher mit Mitleid als mit Verständnis begegnet.

Dietmar Kesten 8.2.04 10:40