Zatoichi - Der blinde Samurai

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Komplexer Samurai-Film Rudolf aus Stuttgart 17.11.04 19:33

Ja, es ist schon wahr: es spritzt das Blut aus allen Ecken und Enden, abgetrennte Körperteile segeln durch die Luft: da muß man durch. Aber was kann uns nach Kill Bill 1 denn noch schocken? Auch hier, in Kitanos 'Zatoichi' wird eine Rachegeschichte erzählt, vielschichtig, komplex und oftmals unnahbar. Da werden Charakterschematas wie Gut und Böse unscharf, nicht mehr wirklich greifbar. Und die Bösen, so man sie denn zu erkennen glaubt, sehen dazu noch verdammt gut aus. Und irgendwie gerät die (simple) Rachestory allzuoft in den Hintergrund und eröffnet den Blick auf gebrochene Gestalten, kaputte Beziehungen und ruinierte Kindheiten und das alles, ganz im Gegensatz zu den furiosen Kampfszenen, leise und unaufdringlich. Da kann man als Zuschauer noch auf Entdeckungsreise gehen ohne daß einem ständig erklärt wird was man da gerade sieht bzw. zu sehen hat. Eine exzellente Kameraarbeit und die kongeniale Musik runden das Bild ab. Und, ich verrate nicht zu viel, ein Ende wie es seinesgleichen sucht in der Filmgeschichte - ein kaum zu überbietendes Vergnügen bis zum letzten Takt. Hut ab, Herr Kitano und bitteschön: weiter so!

Rudolf aus Stuttgart 17.11.04 19:33