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Zorniges Schweigen [WA]

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Zorniges Schweigen
"Zorniges Schweigen"
Großbritannien 1960 - Originaltitel: The Angry Silence - Regie: Guy Green - Darsteller: Richard Attenborough, Pier Angeli, Michael Craig, Bernard Lee, Geoffrey Keen - Prädikat: besonders wertvoll - FSK: ab 12 - Länge: 95 min. - Start: 21.10.2004
Beschreibung

„Zorniges Schweigen“ spielt in einem Industriewerk, dessen Frieden durch einen namenlosen Fremden gestört wird. Der hat einen inoffiziellen Streik gebrochen, den die Gewerkschaft nicht sanktioniert. Tom Curtis weigert sich, die Arbeit niederzulegen. Aber die Majorität seiner Kollegen macht mit, läuft mit der Masse.

Als die Aktion zusammenbricht, schickt man Tom „nach Coventry“, so die Bezeichnung des persönlichen Boykotts gegen Außenseiter in England. Keiner weiß so recht, worum es sich ursprünglich gehandelt hat, als man die Arbeit niederlegte. Aber fast alle haben mitgemacht. Nun rächen sie sich an dem Einzelgänger. In aller Augen ist er der Streikbrecher. Dass der Streik illegal war ist vergessen.

Toms Gründe für sein Abseitsstehen mögen zunächst privater Natur gewesen sein. Seine italienische Frau erwartet das dritte Baby, Miete und Abzahlung laufen weiter. Erst viel zu spät, als Tom schwerverletzt in der Klinik liegt, erkennt die Menge, wie falsch, wie gemein sie gegen einen charaktervollen Menschen gehandelt haben. Zornig auf sich selbst schweigen sie.

Die Entstehungsgeschichte dieses mutigen Films ähnelt den avantgardistischen Projekten der französischen „Neuen Welle“. Der Schauspieler Richard Attenborough tat sich mit Bryan Forbes zusammen, der das Drehbuch nach der Idee eines anderen Darstellers, Michael Craig, schrieb. Die begabten jungen Leute haben jahrelang ohne Verdienst an diesem Film gearbeitet, Und Pier Angeli, noch nie so eindrucksvoll wie hier, hat sich für einen Bruchteil ihrer sonstigen Gage zur Verfügung gestellt.

„Zorniges Schweigen“ setzt die Reihe jener britischen Filme fort, die man vielleicht nicht als „Neue Welle“, wohl aber als „das neue Gesicht“ der englischen Filmproduktion bezeichnen kann. „Zorniges Schweigen“ erhielt bis jetzt den Preis des Internationalen Verbandes der Filmkritiker, den Preis des Internationalen Katholischen Filmbüros und das höchste Prädikat „Besonders wertvoll“.
Text & Foto: Globus