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Alles was ich an euch liebe

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Alles was ich an euch liebe
Toledo, Aleandro, Aguilera
Spanien / Argentinien 2004 - Originaltitel: Seres queridos - Regie: Teresa de Pelegri, Dominic Harari - Darsteller: Norma Aleandro, Guillermo Toledo, María Botto, Marián Aguilera, Fernando Ramallo - FSK: ohne Altersbeschränkung - Länge: 89 min. - Start: 1.12.2005
Beschreibung

Leni Dalinsky (Marian Aguilera) und ihr Verlobter Rafi (Guillermo Toledo) sehen aufgeregt dem ersten Zusammentreffen Rafis mit Lenis Familie entgegen. Ein an sich harmloses Unterfangen, wäre da nicht der erwähnenswerte Umstand, dass Leni Jüdin und Rafi Palästinenser ist. Es nützt alles nichts, die Wahrheit muss auf den Tisch und das geplante harmonische Essen im Familienkreis nimmt schnell alptraumhafte Züge an.

Nicht zuletzt, weil sich die Dalinskys als Individuen mit ausgeprägtem Hang zur Exzentrik entpuppen. Bruder David (Fernando Ramallo) durchläuft gerade eine intensive Phase der Bekehrung zum orthodoxen Judentum, auch die nymphomanisch veranlagte Schwester Tania (María Botto) wohnt mit Tochter Paula (Alba Molinero) noch im Haus der Eltern. Mutter Gloria (Norma Aleandro) hingegen, die neurotische Beschützerin der Familie, pflegt ihr Selbstbild als Märtyrerin ...

Vollends außer Kontrolle gerät das Familienfest jedoch, als Rafi einen Block mit tiefgefrorener Suppe aus dem Fenster des Hochhauses fallen lässt – und damit auch noch einen Passanten trifft. Erst spät entpuppt sich das Suppenopfer als das bislang noch fehlende Familienoberhaupt Ernesto, und der Versuch von Leni und Rafi, den Vorfall zu vertuschen, ist der Beginn einer langen Kette von höchst amüsanten Verstrickungen ...

Eine politisch völlig unkorrekte, aber äußerst vergnüglich Burleske um ein ernstes Thema und zugleich eine erfrischende Komödie über kulturelle Differenzen und das Menschliche und allzu Menschliche im täglichen Zusammenleben. Publikumsliebling in Locarno 2004. «Make Laugh not War»: Nach diesem Motto haben Pelegrí und Dominic Harari die überdrehte Culture-Clash-Komödie gedreht. Mit beißender Situationskomik führen sie Konflikte, die sie aus ihrer eigenen multikulturellen Beziehung kennen, ad absurdum. Nichts ist ihnen heilig, außer der Frage: »Wie verhindert man, dass man jene Menschen umbringt, mit denen man eigentlich zusammenleben sollte?«
Text & Foto: Arsenal