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An deiner Schulter

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An deiner Schulter
Kevin Costner, Joan Allen
USA 2005 - Originaltitel: The Upside of Anger - Regie: Mike Binder - Darsteller: Joan Allen, Kevin Costner, Evan Rachel Wood, Erika Christensen, Keri Russell, Alicia Witt, Mike Binder, Dane Christensen, Tom Harper - FSK: ab 12 - Länge: 118 min. - Start: 7.7.2005
Beschreibung

Zusammen mit ihrem Ehemann und vier fast erwachsenen Töchtern (Erika Christensen, Evan Rachel Wood, Keri Russell und Alicia Witt) lebt Terry Wolfmeyer (Joan Allen) im imposanten Eigenheim in einer beschaulichen Vorstadtsiedlung. Ja, man könnte sie wohl als den Prototyp der glücklichen, amerikanischen Hausfrau bezeichnen.

Doch als ihr Mann urplötzlich von einem Tag auf den anderen verschwindet, kennt Terrys Wut keine Grenzen. Schlimmer noch: sie muss den Töchtern erklären, dass der geliebte Vater mit seiner sehr viel jüngeren Sekretärin nach Schweden durchgebrannt ist und nicht mehr in den Schoß der Familie zurückkehren wird. Während die Töchter versuchen, selbst mit der neuen Situation zurecht zu kommen, müssen sie von nun an auch noch die unberechenbaren Launen der Mutter ertragen.

Auch Nachbar Denny (Kevin Costner), ein liebenswürdiger aber auch irgendwie hoffnungsloser Ex-Baseball-Star, hat schon bessere Zeiten erlebt. Noch zehrt er vom Ruhm vergangener Tage und schlägt sich bei einem kleinen privaten Radiosender als eine Art DJ durch, aber auch er hadert mit seinem Schicksal. Als Denny zufällig im Hause der Wolfmeyers vorbeischaut, ahnt er noch nicht, in was für einen Schlamassel er da hinein tappt. Denn so sehr er und Terry sich eigentlich nicht ausstehen können, so sehr scheinen sie sich auch anzuziehen. Ein Unglück kommt eben selten allein, und wer rechnen kann, weiß längst: Minus mal Minus ergibt...

Eine Komödie, ein Drama, eine bittersüße Fantasie? Eine ambitionierte Charakterstudie, ein vielschichtiger Familienfilm, eine heitere Romanze? Nichts davon ist AN DEINER SCHULTER wirklich – und von allem doch ein wenig. Die siebte Regiearbeit des Multitalents Mike Binder wehrt sich gegen jede Form der Etikettierung und geht konsequent ihren eigenen Weg. Mal mag man sich an die komplexen Gefühle von ZEIT DER ZÄRTLICHKEIT erinnert fühlen, mal an die pointierte Zuspitzung von AMERICAN BEAUTY, doch Binder ist kein Epigone: Er erzählt frisch und originell und fügt nach Herzenslust Elemente zusammen, die man in dieser Kombination kaum je gesehen hat im amerikanischen Kino.
Text & Foto: Tobis