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Die Dolmetscherin

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Ganz klare Empfehlung Raimar Eberhard 5.5.05 19:25

Nicole Kidman spielt eine Dolmetscherin bei der UN, die rein zufällig etwas von einem Attentat auf einen (fiktiven) afrikanischen Diktator mitbekommt. Sean Penn spielt den Geheimdienstmann, der das Verbrechen auf amerikanischem Boden verhindern soll. Und Altmeister Sydney Pollack hat Regie geführt.
Herausgekommen ist dabei ein Film, der zwar wenige kleine Kanten und Ecken hat, aber davon abgesehen mehr als zwei Stunden spannende Unterhaltung bietet. "Die Dolmetscherin" ist ein politischer Thriller, der mitunter auch moralische Fragen aufwirft; die Handlung wird durchaus gemächlich, aber keineswegs langweilig vorangetrieben; Gleiches gilt übrigens auch für Actionsequenzen oder Wendungen in der Handlung, die immer wieder dann, wenn das Tempo rausgenommen wurde für den Knaller sorgen - das Zwischenmenschliche und die persönlichen Probleme der Figuren mögen allerdings dem einen oder anderen Zuschauer etwas zu viel sein, all das zeigt aber sehr schön die Charaktere auf und lässt sie Minute um Minute klarer werden.

Pollack, selbst in einer Nebenrolle zu bewundern, erschuf mit "Die Dolmetscherin" einen wirklich guten Film für mehr als nur einen Abend. Anfangs noch tendiert er Richtung Suspense, bringt den Zuschauer dann aber zum Raten, wer der Täter sein könnte.
Gegensätzliche Bilder, schöne Impressionen von New York (mit wenigstens einmal faszinierender Kameraführung aus der Vogelperspektive) , Terrorismus, Gewalt und Machtergreifung kontra Frieden und der angerissenen Frage, wie weit man dafür geht, zwei optisch ansprechende Hauptdarsteller (Sean Penn erinnert manchmal ein wenig an Dustin Hoffman), Figurn mit Problemen und Geheimnissen sowie ein für diesen Film exzellentes Ende.
Das ist sicher nicht der ganz große Wurf, aber für mich doch eine ganz klare Empfehlung für jeden, der das Genre und/oder eine(n) der Mitwirkenden mag.

Raimar Eberhard 5.5.05 19:25