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Durchfahrtsland

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Durchfahrtsland
"Durchfahrtsland"
Deutschland 2005 - Regie: Alexandra Sell - Darsteller: Hans Wilhelm Dümmer, Sophia Rey, Mark Basinsky, Giuseppe Scolaro - Prädikat: wertvoll - FSK: ohne Altersbeschränkung - Länge: 91 min. - Start: 15.9.2005
Beschreibung

DURCHFAHRTSLAND ist ein Heimatfilm über die fremde Welt vor der eigenen Haustür: Nur 20 Straßenbahnminuten sind es vom Kölner Dom bis ins Vorgebirge – eine dieser Gegenden, durch die man durchfährt, um anderswo einen Ausflug zu machen. Eingezwängt zwischen Köln und Bonn, nicht Stadt, nicht Land, zersiedelt, gesichtslos, austauschbar. Schillernd wird die Gegend nur nachts, wenn die Ölraffinerien am Rhein gespenstisch leuchten.

Für die Menschen allerdings, die dort wohnen, ist das Vorgebirge die Mitte der Welt. In dieser Mitte gilt es, sich einen Platz zu erobern. Was nicht immer ganz leicht ist, ganz besonders nicht für die vier Protagonisten des Films: Hans Wilhelm Dümmer, der Pfarrer zweier Nachbardörfer, die seit Jahrhunderten verfeindet sind, und dessen schwere Mission deren Versöhnung ist. Sophia Rey, die Vorgebirgskrimiautorin im Eigenverlag, deren neue Bücher ausgerechnet in ihrem eigenen Heimatdorf zunehmend unbeachtet bleiben. Mark Basinsky, das jüngste Mitglied eines Junggesellenvereins, träumt davon, eines Tages Modedesign in Mailand zu studieren. Und Giuseppe Scolaro, der leidenschaftliche Erste Vorsitzende eines Spielmannszuges, der zu seinem eigenen Bedauern Italiener ist.

DURCHFAHRTSLAND begleitet die Protagonisten ein Jahr lang und zeichnet dabei ein sehr persönliches Porträt einer Gegend, die nur auf den ersten Blick unscheinbar wirkt. Ein typisches Stück deutscher Provinz, deren Bewohner sich mit trotzigem Stolz ihre Riten, Mythen und Geschichten bewahrt haben. Auch wenn die Schmutzgürtel der Großstädte immer näher rücken.
Text & Foto: Real Fiction