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Final Call

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wow Tuvok 5.2.05 23:59

Die Handlung ist schnell erzählt. JESSICA MARTIN (Kim Basinger) wird entführt, Ihre Haushilfe umgebracht, und Ihr Mann wartet verzweifelt um Ihr eine wichtige Nachricht zu sagen. RYAN (Chris Evans) wird von Ihr angerufen nachdem sie ein Telefon zusammengebaut hat und nach stunden langen Versuchen endlich eine Möglichkeit erreicht hat um aus dem Ort wo sie entführt wurde Hilfe zu holen.

Das sie dabei gerade an RYAN landet hätte sie sich nicht gedacht, doch mit Ihrer Überredgungskunst erreicht sie es das er bei einer Polizeistation Halt macht und Officer MOONEY (William H.Macy) erreicht dem er von JESSICA erzählt, doch dieser hatte wegen eines Aufruhres wenig Zeit und so muß sich RYAN selbst durchschlagen.

Seine Freundin CHLOE (Jessica Biehl) wollte gerade mit ihm Schluss machen, doch er hat nun andere Probleme. Und so versucht er RICKY den Sohn von JESSICA zu retten was genauso schief geht wie das er Ihren Mann rettet, da 3 andere korrupte Polizisten schneller am Flughafen sind als er wo er auf seine Frau wartet.

Der Anführer ETHAN (Jason Statham) hat eine Tat begangen und wurde von dem Ehemann von JESSICA leider auf Video aufgenommen als der einen Auftrag bei seinem Job als Immobilienmakler hatte. Und nun versucht RYAN mit JESSICA gemeinsam das rauszufinden was ETHAN und seine Kollegen so verzweifelt in die Hände versuchen zu kriegen.

Irgendwie erinnert mich der Film an „Nicht auflegen“ und ein bißchen an „Panic Room“ oder auch ein bißchen an „Sag kein Wort“. Und ich muß sagen er ist viel spannender als diese Filme. Er ist zwar mit seinen 92 Minuten etwas kurz für diese spannende Geschichte, aber dafür geht es ziemlich schnell zur Sache, und man hat von Anfang an bis zum Schluss Action. „Speed“ war früher so ein Fall, und dieser erreicht ungefähr die selben Dimensionen, obwohl mir ein bißchen an Handlungslogik fehlt, und ja es geht auch viel zu viel gut, das hat mich auch gestört.

Ich bin zwar kein Handyspezialist, aber ich glaube das diese Auflösung von Bildern oder Videos bei den derzeitigen Handys mit ca. 1,5 MP nicht möglich ist, und das sind schon Prototypen. Die Auflösung hier im Handy hier im Film hat sicher so um die 4 MP gehabt.

Das gute mal zuerst, Kim Basinger spielt für Ihre Rolle sehr gut, und man merkt wirklich das sie sich nicht absichtlich angestrengt hat, sondern Ihr Mutterimage, das Kämpfen um das eigene Selbst, die Suche nach der Lösung aus Ihren Problemen, sie ist ja schließlich gefangen ist wirklich gut gespielt und zeitweise glaubte ich, vor allem am Ende, das sie das ganze wirklich erlebt hat.

Was ich ein bißchen blöd fand, das Kim Ihren Sohn Ricky Martin nannte, und der Kalauer dabei sollte der sein, das der berühmte und echte Ricky erst nach seiner Geburt bekannt wurde. Was mich ein bißchen an diesem Film gestört hat ist die straffe Inszenierung, und der Anschein der dabei erweckt wurde das diese ganze Sache schon einmal vorgekommen ist, in ähnlicher Weise und zeitweise wurde ich auch an Dirty Harry ähnliche Dinge erinnert.

Schon oft wurde ein Film gedreht wo ein Handy einen wichtigen Teil der Geschichte darstellt, und schon oft war es so das die Geschichte nicht so spannend war, der ist es glücklicherweise gewesen und das war erfreulich, denn in der letzten Zeit war es eh ein bißchen langweilig im Kino, und obwohl dieser Film keine neuen Aspekte bezüglich Handlung und Spannung bringt, war er dennoch sehr innovativ auf seine Art, und sogar meine besseren Hälfte hat der Film so gut gefallen, das sie sich von mir in die Schulter beißen ließ da ich es vor Spannung kaum ausgehalten habe. Meine Fingernägel waren leider schon abgekaut.

Der Hauptdarsteller Chris Evans, der demnächst in der Verfilmung der fantastischen Vier, auch so ein Comic, mitspielen soll, legt hier eine recht solide schauspielerische Leistung an den Tag, die auch klar ist, denn im Skript, das von Joel Cohen, ja der Cohen stammt, ist nicht viel vorgesehen wo sich ein Schauspieler unbedingt anstrengen muß bei seinem Mimikspiel und so hätte diese Rolle jeder Jungstar spielen können.

Jason Statham als undurchsichtiger Cop ist gar nicht so übel, er paßt irgendwie, so ein richtiges Arschloch. Sind Bullen sowieso von Natur aus zum größten Teil Arschlöcher sind es hier auch welche, doch was sich diese korrupten Polizisten leisten ist ja wirklich eine Gemeinheit, und man bedenke nur das diese ganzen Dinge auch leider wirklich vorkommen in einigen Ländern.

Leider konnte ich über den Film nicht erfahren warum die Polizisten diese Kriminaltat vollführt haben um die es im Film hauptsächlich geht, und das finde ich nun schade, auch wenn das ganze nichts mit dem Spannungsbogen zu tun hat, doch die Auflösung hätte ich schon gerne gewusst.

William H. Macy ist noch hervorzuheben, da er eine recht souveräne Rolle spielt, die nicht viel abverlangt, und auch nicht zu einfach ist, er hat einen wesentlichen Part in diesem Film und er erfüllt ihn ganz gut so sehr das ich während des Filmes versucht habe die Polizei vom Handy meiner Freundin anzurufen, und Ihr zu verklickern das mein Neffe entführt wurde, aber geistesgegenwärtig wie meine Alte leider ist, wußte sie das mit einer schallenden Ohrfeige auf mein Hinterteil zu verhindern, leider.

In der Filmtitelmelodie hat der Dirigent Jott Ottmann die Tastentöne eines wahrscheinlich Nokia Handys so gut gespielt und gedrückt das daraus ein Soundtrack wurde, und beim Abspann sah man die ganze Zeit das Nokia Handy mit den Credits am Display, sicher wurde der Film von Nokia in Auftrag gegeben.

Angeblich ist dieser Film der 2. Teil einer Telefon Trilogie die mit Nicht auflegen begonnen hat. Was mir gefehlt hat in diesem Film ist das Fehlen von vielen Erklärungen, Situationen, Vorgeschichten, und sonstigen wichtigen Dingen, die dafür ersetzt wurden durch gute Action und Stuntszenen was ehrlich gesagt viel zu wenig ist um einen Klassiker zu verifizieren, aber das tut dem ganzen nichts zum Abbruch das dieser Film schlechter ist als gut.

Ein bißchen verliert dieser Film im Laufe der Handlung an Fahrt, und man könnte merken wenn man aufpasst das oft einigen Szenen, so wie Slapstickeinlagen nur gemacht wurden um die Handlung weiterzubringen da die Ideen ausgegangen sind, und da krankt auch der größte Teil der Geschichte, es fehlt einfach an wertvoller Spannung, die nicht nur aus Handlungsfetzen besteht die einfach aneinandergeschustert sind, trotzdem hat mir der Film irre gefallen.

90 von 100

Tuvok 5.2.05 23:59