Krieg der Welten
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Von Spielberg zu George Walker... Lästermaul 5.8.05 02:43Von Spielberg zu George Walker... Girl_16 9.8.05 14:04
Lästermaul schrieb:
» Komme gerade aus dem Kino und kann nur sagen:
» Schwach Herr Spielberg - sehr schwach.
» Ein paar zugegebenermaßen schöne Actionszenen,
» gutes Augenkino, aber mehr war nicht, ausser
» unbekömmlicher weil holzschnittartiger Botschaften.
»
» Dabei hat die Story von H.G. Wells, die in ihrem
» Genre und in ihren Verarbeitungen (Hörspiel O.
» Wells) Meilensteine gesetzt hat, einiges zu bieten.
»
» Aber sie wird hier durch den Fleischwolf des
» amerikanischen Hochglanz-Mainstreamkinos geleiert.
» Ergebnis ist absolute Vorhersehbarkeit der Dialoge
» und minutengenaue Einhaltung der bekannten
» Dramaturgie. Von den Intentionen des Buches bleiben
» nur einige äußerliche Reminiszenzen, man könnte
» auch sagen es wird gefleddert.
»
» Der Science-Fiction Anhänger ist naturgemäß bereit,
» bei der Logik Abstriche zu machen. Aber dieser Film
» ist so krass unlogisch, dass man beim Zuschauen
» zwangsläufig aus der Handlung gerissen wird und
» sich verarscht fühlt.
»
» Einige Highlights:
» Warum bleiben nach dem EMP alle Autos stehen und
» nur dass von Tom Cruise fährt noch??! Weil dort der
» Magnetschalter repariert wurde????! (Wäre er mit
» dem alten 60er Mustang vom Filmbeginn gefahren, der
» noch ohne Elekronik auskam, hätte man mit gutem
» Willen noch mitgehen können.) Und warum blieben auf
» dem Highway alle Autos praktischerweise genau so
» liegen, dass ein pitoreske Gasse entsteht, durch
» die unser Held mit 80 Sachen durchbrettern
» kann????? Und wie ist zu erklären, dass irgendeiner
» der Kanalarbeiterdieser Welt beim Aufbuddeln der
» Strasse nicht zufällig auf eine der Kampfmaschinen
» gestossen ist???!
»
» Dann hätte es die schöne Szene mit der
» aufbrechenden Straße nicht gegeben. Man kann also
» mutmaßen, dass die Tricktechnik hier die Handlung
» vorgegeben hat und nicht umgekehrt.
»
» Es wäre noch akzeptabel, wenn der Film sich ganz
» auf die oppulenten Special-effects konzentrieren
» würde und die Handlung aussen vor bliebe.
» Sattdessen nimmt zu Beginn das abgründige
» Familienleben einen breiten Raum ein. Mutig von
» Cruise, sich als derart unsympatischen,
» ungebildeten und unfähigen Vater darzustellen, der
» es noch nichtmal schafft, seinen Kids ein Brot zu
» schmieren. Hier werden durchaus interessante Fragen
» aufgeworfen bezüglich amerikanischem Way-of-life,
» doch schnell stellt sich heraus, dass es sich nur
» um Filmkulissen handelt, die schnell beiseite
» geschoben werden, sobald die Invasion beginnt.
»
» Die Bedrohung bringt die Familie wieder zusammen,
» Ende gut alles gut. Man muss sein Schicksal nur
» mutig in die Hand nehmen, dann kann nichts
» schiefgehen. Ist es das, was uns der Regiseur sagen
» will? Kann es sein, dass ich diese Botschaft schon
» mal irgenwo vernommen habe?!!!! Müssen also die
» Marsmenschen erst die Erde attakieren, damit sich
» der Vater in Zukunft merkt, oder es für merkenswert
» hält, dass seine Tochter allergisch auf
» Erdnussbutter reagiert?
»
» Genau diese mit Vehemenz vorgetragene simple
» Weltsicht macht den Film ungenießbar. Ähnliche
» hemdsarmlich-schlichten Weisheiten finden sich
» nämlich auch in den Reden eines gewissen George
» Walker B. wieder, hier allerdings im Zusammenhang
» mit Kriegen ('Reich des Bösen'). Eine Parallele
» drängt sich förmlich auf: wird im Film das positive
» Bild des Vaters, der bei der Rettung seiner Familie
» vor nichts zurückschreckt, auch wenn Mitmenschen
» dabei auf der Strecke bleiben (z.B. Szene vor der
» Fähre), so ist es im wirklichen Leben besagter
» George Walker (in guter Tradition seiner
» Vorgänger), dem um sein Land (->Familie) vor
» Schaden zu schützen, jedes noch so große
» Kriegsverbrechen recht und jede
» Menschenrechtverletzungen billig ist.
»
» Steter Trofen höhlt den Stein. Wenn seit
» Jahrzehnten fast kein Hollywoodfilm egal welchen
» Genres ohne diese Botschaft auskommt, wird sie
» schon irgenwann geglaubt werden.
»
» Irak, Afganistan, Vietnam, Nicaragua, Panama,
» Chile,...
Da hast du echt recht. Klingt gut ist aber vom Inhalt her ein echtes Loch. Kann dir da nur zustimmen. Ich hoffe es folgen keine weiteren Filme dieser art, bei manchen anderen konnte man ja noch sagen, ja ok, dass geht trotzdem noch, aber diesen würd ich keinem weiterempfehlen...
Girl_16 9.8.05 14:04
» Komme gerade aus dem Kino und kann nur sagen:
» Schwach Herr Spielberg - sehr schwach.
» Ein paar zugegebenermaßen schöne Actionszenen,
» gutes Augenkino, aber mehr war nicht, ausser
» unbekömmlicher weil holzschnittartiger Botschaften.
»
» Dabei hat die Story von H.G. Wells, die in ihrem
» Genre und in ihren Verarbeitungen (Hörspiel O.
» Wells) Meilensteine gesetzt hat, einiges zu bieten.
»
» Aber sie wird hier durch den Fleischwolf des
» amerikanischen Hochglanz-Mainstreamkinos geleiert.
» Ergebnis ist absolute Vorhersehbarkeit der Dialoge
» und minutengenaue Einhaltung der bekannten
» Dramaturgie. Von den Intentionen des Buches bleiben
» nur einige äußerliche Reminiszenzen, man könnte
» auch sagen es wird gefleddert.
»
» Der Science-Fiction Anhänger ist naturgemäß bereit,
» bei der Logik Abstriche zu machen. Aber dieser Film
» ist so krass unlogisch, dass man beim Zuschauen
» zwangsläufig aus der Handlung gerissen wird und
» sich verarscht fühlt.
»
» Einige Highlights:
» Warum bleiben nach dem EMP alle Autos stehen und
» nur dass von Tom Cruise fährt noch??! Weil dort der
» Magnetschalter repariert wurde????! (Wäre er mit
» dem alten 60er Mustang vom Filmbeginn gefahren, der
» noch ohne Elekronik auskam, hätte man mit gutem
» Willen noch mitgehen können.) Und warum blieben auf
» dem Highway alle Autos praktischerweise genau so
» liegen, dass ein pitoreske Gasse entsteht, durch
» die unser Held mit 80 Sachen durchbrettern
» kann????? Und wie ist zu erklären, dass irgendeiner
» der Kanalarbeiterdieser Welt beim Aufbuddeln der
» Strasse nicht zufällig auf eine der Kampfmaschinen
» gestossen ist???!
»
» Dann hätte es die schöne Szene mit der
» aufbrechenden Straße nicht gegeben. Man kann also
» mutmaßen, dass die Tricktechnik hier die Handlung
» vorgegeben hat und nicht umgekehrt.
»
» Es wäre noch akzeptabel, wenn der Film sich ganz
» auf die oppulenten Special-effects konzentrieren
» würde und die Handlung aussen vor bliebe.
» Sattdessen nimmt zu Beginn das abgründige
» Familienleben einen breiten Raum ein. Mutig von
» Cruise, sich als derart unsympatischen,
» ungebildeten und unfähigen Vater darzustellen, der
» es noch nichtmal schafft, seinen Kids ein Brot zu
» schmieren. Hier werden durchaus interessante Fragen
» aufgeworfen bezüglich amerikanischem Way-of-life,
» doch schnell stellt sich heraus, dass es sich nur
» um Filmkulissen handelt, die schnell beiseite
» geschoben werden, sobald die Invasion beginnt.
»
» Die Bedrohung bringt die Familie wieder zusammen,
» Ende gut alles gut. Man muss sein Schicksal nur
» mutig in die Hand nehmen, dann kann nichts
» schiefgehen. Ist es das, was uns der Regiseur sagen
» will? Kann es sein, dass ich diese Botschaft schon
» mal irgenwo vernommen habe?!!!! Müssen also die
» Marsmenschen erst die Erde attakieren, damit sich
» der Vater in Zukunft merkt, oder es für merkenswert
» hält, dass seine Tochter allergisch auf
» Erdnussbutter reagiert?
»
» Genau diese mit Vehemenz vorgetragene simple
» Weltsicht macht den Film ungenießbar. Ähnliche
» hemdsarmlich-
» nämlich auch in den Reden eines gewissen George
» Walker B. wieder, hier allerdings im Zusammenhang
» mit Kriegen ('Reich des Bösen'). Eine Parallele
» drängt sich förmlich auf: wird im Film das positive
» Bild des Vaters, der bei der Rettung seiner Familie
» vor nichts zurückschreckt, auch wenn Mitmenschen
» dabei auf der Strecke bleiben (z.B. Szene vor der
» Fähre), so ist es im wirklichen Leben besagter
» George Walker (in guter Tradition seiner
» Vorgänger), dem um sein Land (->Familie) vor
» Schaden zu schützen, jedes noch so große
» Kriegsverbrechen recht und jede
» Menschenrechtverletzungen billig ist.
»
» Steter Trofen höhlt den Stein. Wenn seit
» Jahrzehnten fast kein Hollywoodfilm egal welchen
» Genres ohne diese Botschaft auskommt, wird sie
» schon irgenwann geglaubt werden.
»
» Irak, Afganistan, Vietnam, Nicaragua, Panama,
» Chile,...
Da hast du echt recht. Klingt gut ist aber vom Inhalt her ein echtes Loch. Kann dir da nur zustimmen. Ich hoffe es folgen keine weiteren Filme dieser art, bei manchen anderen konnte man ja noch sagen, ja ok, dass geht trotzdem noch, aber diesen würd ich keinem weiterempfehlen...
Girl_16 9.8.05 14:04