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Lemony Snicket - Rätselhafte Ereignisse

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irgendwie einfach Tuvok 24.2.05 15:15

KLAUS, VIOLETT, SUNNY BAUDELAIRE, reich aufgewachsen, 12, 14, 4 Jahre alt, KLAUS ist ein Leseprofi, liest 10 Bücher am Tag, ist blitzgescheit, hat ein Fotografisches Gedächtnis, VIOLETT ist die Erfinderin, sieht sie was, erfindet sie dazu was, sie hat immer gute Ideen, und wie in „Wickie und die starken Männer“ hat sie auch ein Erfindungsritual, nur ist es nicht das Nasereiben, sondern das Haare zusammen binden.

SUNNY die kleinste ist die mit den 4 Zähnen im Mund, sie beißt auf alles, beißt sich in alles und beißt alles ab, wie ein Veloceraptor.

Die Eltern sterben, die Prachtvilla verbrennt, Und wer ist der schuldige? Das soll rausgefunden werden, also werden sie von MR. PO von der Bank, den spielt Timothy Spall zu Onkel Graf OLAF (Jim Carrey) gebracht der sie haßt und sie töten möchte, weil er deren Vermögen will, von dort kommen sie zum Schlangenfreak Onkel MONTY, der starb und dann zur überaus ängstlichen Tante JOSEPHINE (Meryl Streep) die auf Rechtschreibung so abfährt wie Dolly Buster auf einen Vibrator mit Erdbeergeschmack.

Dazwischen soll rausgefunden werden wer die Eltern tötete, dann gibt es dazu ein geheimnisvolles Fernrohr, einen Geheimkult, fleischfressende Blutegel, einen mordenden Onkel OLAF, und einen unbedachten Mr. PO.

Und jetzt wird es spannend, schaffen es die Kinder einen Unterschlupf zu finden, OLAF das Geld zu bekommen, er die Kinder zu töten? Erfährt endlich Mr. PO wer OLAF ist, kann SUNNY eine wichtige Rolle spielen obwohl das Baby erst 3 oder 4 Jahre alt ist? Die Antworten im Film.

Das ganze erinnert mich frappant an „Big Fish“ oder auch ein bißchen an „Sleepy Hollow“. Irgendwie dieser eigenartige nette Märchencharakter, das ist an diesem Film eigentlich das beste. Er dauert 108 Minuten, er ist für Kinder über 12 Jahren geeignet, darunter würde ich den Film eher keinem Kind empfehlen, da es doch auch in Worten ein bißchen deftig zur Sache geht. Alleine schon der Versuch eines verrückten extrovertierten geistesgestörten Onkel, Graf Olaf, den Jim Carrey fürchterlich gut spielt, die Kinder zu meucheln ist etwas das man Kindern eher nicht zumuten sollte, So was kann sich in Alpträumen exponentiell böse auswirken und den dabei angehörigen Genetogefährten der kleinen Sprösslinge einige Metallische Kopfschmerzen verursachen, die man dann hat, wenn man mit einem japanischen Keramikküchenmesser in der Hirnanhangdrüse aufwacht.

Der Film ist an sich nett, und wird eher getragen von seiner guten Kameraführung, seiner außergewöhnlichen Kulisse, hier ist nämlich alles ein bißchen übertriebener als in anderen Filmen, ungefähr wie eine Parlamentsversammlung am Sonntag, wenn sich die ganzen abgeordneten zusammen setzen, und bei manchen entdeckt man Speiseflecken am Hemd, da die Gattinnen meistens zu nachtschlafener Zeit, wenn die Männer zur Vollkundsversammlung gehen, noch in Ihren Träumen von Lippizzanerhengsten und zujubelnden Menschenmassen räkeln.

Zurück zum Film. Im groben und ganzen ist der Film eigentlich ein Mist, die Handlung ist recht nett, aber das man die ganze Zeit sieht wie 2 Kinder irgendwas nachjagen, die Eltern sind gestorben, man sieht gar nicht wie die aussahen ist doch ein bißchen langweilig. Der Autor der berühmten Bücher, den gibt es wirklich, er ist natürlich nicht so berühmt wie Rowling mit Ihren Potter Büchern, aber nicht weniger, nur unbekannter, und seine Bücher wurden 27 Millionen Mal verkauft.

Ich finde das der Typ das am Anfang erzählt, ein paar Mal sieht man den Schriftsteller, ein paar Male hört man was er erzählt, dann die Aufforderung das man in einen anderen Film gehen sollte, wenn man will, und ja dann hört man den Schriftsteller im Off, den man am Anfang und in der Mitte eine alte Schreibmaschine bedienen sieht, dann sieht man ihn wieder ein paar Mal kurz schreiben, und dadurch glaube ich wird versucht ein bißchen von der teilweise langweiligen Handlung abzulenken, die ungefähr so spannen ist, wie die ausgekotzten Tampons von meiner Türkischen Nachbarin.

Nicht immer, der Film hat auch seine spannenden Seiten genau betrachtet, nur sind sie nicht so oft da. Eigentlich sind es ja 3 Bücher, die hier zu einem ganzen Film zusammengefasst wurden, und ich finde das ist nicht gut gelungen, das ist wenn man 3 Harry Potter Bände zu einem Film zusammenwürfelt, als würde man eine Koalition zwischen Rot, Schwarz und Grün versuchen. Also Mist eigentlich.

Der Film hätte meiner Meinung nach viel besser umgesetzt werden können, wenn er nicht so schnell und aprubt gefilmt worden wäre. Er ist nur ganz wenige Male lustig und meiner Meinung nach oft durch die zwar gute, aber übertriebene Mimikdarstellung von Carrey etwas auch langweilig. Mir ging er nach 3 Minuten schon am Nerv, so glaubwürdig märchenhaft auch der Regisseur versucht haben mag seinen Mimik und Gestikulationsorgasmus umzusetzen.

Mitgerissen hat mich der Film nicht, und meiner Freundin eigentlich auch nicht, er war glaube ich für uns Erwachsene zu langweilig, für Kinder ist er würde ich sage zu düster mystisch, und für große Leute eben zu langweilig und zu kurz. Das hätte man ändern sollen.

Aber leider war ich ja nicht der Regisseur. Die Kinder die Kinder spielen, sie sind nett, aber auch unglaubwürdig, obwohl die Idee eines Fotografischen Gedächtnis Klaus und einer Daniel Düsentrieb Maid eine gute Idee war, und der Gag mit einer alles beißenden Sunny, dem Baby auch recht gut, nur da frage ich mich, wieso hat dieses Gör mit 4 Jahren fast, die im Film aber wie 8 Monate aussah, nicht die Gitterstäbe durchbissen als sie in einem Käfig war?

Sie konnte ja eigentlich alles durchbeißen, da sie ja im krabbelfähigen Beißfähigen Alter war. Gut gefallen hat mir die Schmuseschlagen, die als Super Raptor verschrien war, zu dessen Schutz, die so richtig süß war, 4 Meter lange, schwarz und hässlich aber nett.

Dann war es auch störend das man am Anfang so eine Art Augsburger Puppenkiste als Zeichentrickfilm sah, über den Little Elf, der dann aufhörte, und der Film fing an, also hat der Film eigentlich nur 94 Minuten oder so gedauert, es war ein netter Animationsmist, für 3 Jährige Volkschulkinder.

Eines hat mich noch gestört, das Carrey den Schurken eher wie einen blöden Spaßvogel darstellte. Optik, Design, Kamera, die Ausstattung, alles war wunderbar, hat super gepasst, war herrlich übertrieben, aber es hat einiges gefehlt wie die Verwandschaftsbindung der Onkeln und Tanten und die Erklärung eines Fernrohres das im Film eine wichtige Rolle spielte.

Dadurch das der Film viele Episoden aneinandergeknüpft hat, und das unwillkürlich und unbeabsichtigt, ist meiner Meinung nach durch das Ergebnis einer viel zu straffen Episodenhaftigkeit nicht gut gewählt. Die Studiowelten sind sehr gut ausgestattet, wahrscheinlich weil sie von Rick Heinrichs sind, der bei Planet der Affen schon mitgewirkt hat. Die Neufassung klarerweise.

Drehbuchautor Robert Gordon ist hier genauso unprofessionell gewesen wie bei dem Mistfilm
„Men in Black 2“ und da bleibt nur noch wenig über was gut ist an der beteiligten Crew. Brad Silberling der Regisseur ist schon durch „Moonlight Mile“ aufgefallen, der für mich auch stinklangweilig war.

Die ganze Zeit habe ich mir gewünscht das der Film spannender oder trauriger wird, so a la „Titanic“ aber leider ist er es nicht gewesen, obwohl die Geschichte das ganze eigentlich zugelassen hätte. Die Idee ist nicht neu das man Waisenkinder ausboten möchte, aber das es ein grausamer Onkel ist? Ich finde das ist nicht so neu und auch nicht so spannend umgesetzt worden, eher wie „Nick Knatterton“. Man kann gut mit raten. Und dem Zuseher ist auch viel zu schnell klar das hinter dem ganzen Olaf stecken mußte.

Ich finde die hätten mehr rätselhaftes reinstecken können, wie bei den neuen Gesetzesentwürfen unserer Bundesregierung, die ist auch irgendwie voller Rätsel und nichts wert. Aus den ursprünglichen 125 Mill. US $ Budget die der Film gekostet hat, sind durch hauptsächlich Jim Carrey und Meryl Streep ca. 120m Mill. US $ in Amerika reingeflossen an den Kinokassen, eigentlich nicht viel, was nicht verwunderlich ist, denn der Film der eigentlich ein Kinderfilm sein sollte und möchte, ist ein Potpourri.

Also ich kann mich mit dem Film nicht anfreunden, der Geschichte und der Ausstattung schon, Spannung und Trauer haben gefehlt, deshalb nur

70,99 von 100

Tuvok 24.2.05 15:15