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Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich

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einfach witzig Tuvok 26.2.05 23:22

GAYLORD „GREG“ FOCKER (Ben Stiller) will endlich seine PAMELA MARTHA BYRNES heiraten, und er denkt sich einen guten Plan aus. Er wird einfach mit JACK BYRNES (Robert deNiro) den lang ersehnten und längst überfälligen Besuch bei seinen Eltern in der Nähe von Miami nachholen.

Statt des Fluges wählt JACK der einen Sicherheitswahn hat, die Fahrt mit einem Busähnlichen Gefährt das wie ein Raumschiff anmutet, und mit 5 Cm Keflar überzogen ist, schnappt sich seine Frau DINA, seinen Enkel Klein JACK, der Sohn der Schwester von PAM, und fährt in den Süden, GREG im Auto dabei.

Angekommen am Nachmittag statt am Abend, stören sie gerade BERNIE FOCKER (Dustin Hoffman) bei seinen Capoeira Übungen und seine Frau ROZ FOCKER (Barbara Streisand), die eine Sexualtherapeutin ist, doch dem verklemmten Ex CIA Agenten der 32 Jahre dort gearbeitet hat, wird verkauft, seine Mutter ist Ärztin, sein Vater ist Anwalt, obwohl dieser nach seiner Sterilisation 1973 nach der Geburt von GREG bereits den Job aufgab, und Hausmann wurde, während ROZ weiter gearbeitet hat, und nun muß alles so hergerichtet werden, das es aussieht wie ein ganz normaler amerikanischer Hausalptraum.

Und nun beginnt zwischen den 2 Kulturen deren Spalt tiefer ist als der Canyon ein wahrer Horror, ein Witziges Wochenende, wo natürlich keiner der Anwesenden lachen kann, außer Klein JACK von dem keiner glaubte, was sein 1. Wort ist.

Man glaubt gar nicht wie lustig Sex, Beziehung, Lügen, Betrügen, Vortäuschen, Massieren, lustig in einen 115 Min. langen Film verpackt werden kann, noch dazu wenn so gute Schauspieler mitwirken, die wahre Kaliber Ihres Könnens sind, und teilweise mit Method Acting die Zuseher betören.

Im Jahr 2000 gab es den 1. Teil, der an sich auch sehr lustig war, aber von diesem hier an einem wahren Gag Feuerwerk übertroffen wird, das noch dazu die Intelligenz nie verlässt und nicht so billig wirkt, wie manche Furzkissen Filme, und wo der 1. Teil weltweit ca. 300 Mill. US $ eingespielt hat, hat es dieser Film in Amerika schon geschafft bald die 280 Mill. US $ Marke zu erreichen, was an sich ein wahrer Rekord ist.

Mich hat wirklich gewundert wie gut Barbara Streisand spielen kann, wo sie doch seit 10 Jahren nicht mehr im Kino zu sehen war, und auch Dustin Hoffman ist fantastisch, weil ich noch nie einen Dustin gesehen habe, der lustig gespielt hat, und dabei sein Hippie Image nie verraten hat und wegen den Zusehern intelligent oder überheblich geworden ist, Ja der Mann hat es am Kasten.

Ich habe mir sagen lassen das der Film in der Englischen Sprachfassung noch lustiger ist, da ja Witze anders rüberkommen, wie z.B das Pamela meinte, bei einem Streit, ich heiße jetzt Pamela Martha Focker, als sie sich verteidigt hat, im Original ist das eben wie Motherfucker, eine kleine Analogie, und bei uns wirkt das irgendwie nicht, da wir nicht alle mit dem Begriff was anfangen können.

Das Strickmuster dieser Fortsetzung ist natürlich das alte gewebte, wie schon in vielen anderen Fortsetzungen, doch in dieser geht es am Anfang da weiter, wo es beim 1. Teil aufhörte, und dort wo man sich noch 1999 gewundert hat, wieso Pam Ihren Gaylord nicht heiratet, wird jetzt darum gekämpft, nach langem Zusammen leben Jack und seine Frau Tina zu überzeugen das eine Hochzeit im Juni viel besser ist als im Oktober, da ja Pam eben schwanger ist und das weiß ja keiner, bis auf alle außer Jack. Und das muß man sich eben anschauen, das wird wirklich gekonnt lustig rübergebracht, und der Film hat es auch sehr gut verstanden den Spagat zwischen Lustig und Intelligent nicht zu überdehnen und immer beim Realismus zu bleiben und trotzdem irgendwie lustig zu wirken ohne ordinär zu werden.

Herrlich die ganzen wirklich witzigen und meiner Meinung nach auch nicht abgekupferten Szenen, wie z.b der Kater der den kleinen Hund beim Scheißhaus runterspült, oder der Hund Moses der alles rammelt was ihm vor die Füße kommt, von Handpuppen über Schuhe wo noch Menschen drinnen stecken und noch mehr was man lieber im Kino sehen sollte. Herrlich das Auto das Jack sich gekauft hat, eine Art Raumschiff Enterprise auf Rädern wo ich die ganze Zeit beim Nach Hause weg meine Freundin sekkiert hat ob sie nicht schnell ein paar Tausend Euro überhätte, ich hätte dieses Auto liebend gerne.

Ich habe sogar den Billiardeur gefragt wo man so was herbekommt, der sich nur gewundert hat und meiner Freundin mit einer missbilligenden Handbewegung angedeutet hat, das sich in meinem Hirnaufbewahrungszentrum eine gewisse frostige Jahreszeit breit macht, und er damit sein Bedauern ausdrückt mich Zwangsjackenlos zu Haus nicht im Keller zu konservieren, aber sie hat ihm versprochen das ich ein guter Esser bin und sie mich gerne füttert, und ja irgendwann habe ich mich ausgeklinkt und nur mehr freundlich meinem Kehlkopf den Befehl erteilt ein paar Musikalische Basstöne von sich zu geben, die an sich schon eine gewisse Kunstfertigkeit in gewissen lautstarken Belangen erfordert.

Wunderbar das auch Owen Wilson kurz auftaucht, wo sage ich nicht, als was auch nicht, nur er ist ein Mensch geblieben, und dann der malträtierte Robert DeNiro dem man ansieht das gleich alle 656 Muskeln in seinem Körper jeden Moment zu explodieren scheinen.

Obwohl die letzte Zeit der Komödien die in Hollywood produziert wurden eher zum Weinen verleiten wird hiermit ein Paradoxon erreicht, das tot geglaubte Filmgenres doch wiederbelebt werden können, und das obwohl es eine Fortsetzung ist, die den Vorgänger nicht zwingend nötig macht zu kennen.

Wundervoll wie hier gezeigt wird, wie das Aufeinandertreffen von 2 unterschiedlichen Familienoberhäuptern gut gelöst wird, mit all Ihren Problemen ohne Verheimlichung der Tatsachen und Verstecken der üblichen Alltagsgewohnten Problemen.

Ben Stiller ist hier in seinem 6. Film aufgetreten seit ca. 1 Jahr, ich bin froh das so gute Schauspieler gewählt wurden, man hat nie das Gefühl das aus anderen Filmen was gestohlen wurde, Während der andere Film im Kino, der auch die Scharen lockt, Constantin, gerade mal 55 Millionen US $ erkämpfen muß, muß sich dieser bei den 280 Millionen US $ eben erst schwer machen. Ich hoffe er schafft die 300 irgendwann.

Der Film ist auf alle Fälle etwas für das weinende und lachende Auge, beides in Bezug auf den Spassfaktor, und ich kann ihm nur jedem empfehlen, jedem Wesen das atmet, aber eher menschliche, denn so ein Elefant im Kino wäre nicht so ganz gut, der würde vielleicht dem fantastischen Robert DeNiro die Schau stellen, oder einem Paarungswütigem hässlichen Hund, namens Moses die Schau stellen der einfach nur reagiert wie jeder in Arabella Talk Show reingezwungene Teenager der gerade draufkam, das die Pubertät nicht nur bedeutet das man gegen Akne kämpfen muß, sondern vielleicht gegen so gewisse Gefühle die von südlichen Regionen aufwärts strömen.

90 von 100

Tuvok 26.2.05 23:22